Streit um die Münchner Impfstrategie

Die CSU will weiter an zusätzlichen Impfzentren festhalten. Die SPD wirft der Partei Populismus vor.
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Die Stadt will neben dem Impfzentrum in Riem nun doch keine drei weiteren Zentren bauen. (Symbolbild)
Die Stadt will neben dem Impfzentrum in Riem nun doch keine drei weiteren Zentren bauen. (Symbolbild) © Peter Kneffel/dpa

München - Sie sollten den Andrang in der Messestadt entzerren und vielen Menschen die beschwerliche Fahrt an den östlichen Stadtrand ersparen: drei weitere Impfzentren, die der Stadtrat zunächst auf den Weg gebracht hat - und nun doch nicht bauen lässt, weil der Freistaat ab April Impfdosen vor allem an die Hausärzte verteilen will.

CSU will trotzdem drei zusätzliche Impfzentren in München bauen

"Die Stadt kann deshalb den vom Stadtrat beschlossenen und bereits vorbereiteten Aufbau von drei weiteren Impfzentren jetzt nicht umsetzen", hieß es Mitte der Woche in einer Mitteilung der Stadt. Sollte sie aber trotzdem tun, sagt die CSU im Stadtrat. Es sei richtig, dass bald die Hausärzte prioritär impfen sollten, so die CSU, allerdings bräuchte es weiterhin auch die drei zusätzlichen Zentren.

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Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hans Theiss gibt zu bedenken, dass man noch gar nicht wisse, wie viele Hausärzte werden impfen können: "Daher brauchen wir mehrere Impfzentren in der Stadt, die gut erreichbar sind. Es wäre fahrlässig, deren Errichtung nicht weiterzuverfolgen." Die SPD wirft der CSU hingegen Populismus vor. Es sei schließlich die CSU-Staatsregierung gewesen, die den Ausbau der Impfzentren gestoppt habe - weil es für diese künftig nicht mehr Impfstoff gebe als bisher, so Christian Müller, der Vorsitzende der Fraktion aus SPD/Volt: "Ohne Impfstoff geht Impfen leider nicht. So führt sich die Politik einer Partei ad absurdum."

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17 Kommentare
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  • Kommentaros am 13.03.2021 11:11 Uhr / Bewertung:

    Die Vorstellung vieler Bürger bzw. was Politik uns einreden will, dass zukünftig flächendeckend über Hausärzte geimpft werden würde, ist komplett unrealistisch. Es werden einige wenige Hausärzte impfen können, weil nur Astra Zeneca sich überhaupt eignet für die Hausarztimpfung. Bei Astra Zeneca wurden jetzt die Liefermengen für Q2 um 19 Mio. gekürzt. Biontec und Moderna können wegen Transport, Lagerung, Kühlung und Aufbereitung nicht beim Hausarzt verimpft werden. Daher braucht München zusätzliche Impfzentren, um nicht weiterhin Schlusslicht beim Impfen unter den Großstädten zu bleibe. Warum Herr Holetschek weitere Impfzentren in München und damit Impfquoten wie Berlin und Hamburg verhindern will, hat er uns noch nicht verraten.
    Warum Herr Reiter sich das gefallen lässt und wieder mal komplett untätig bleibt mit seinem Fachreferat erschliesst sich keinem Bürger.
    Schönwetterpolitiker! Und wenns Wetter schlecht, machen wir nix!

  • Handwerker am 15.03.2021 17:44 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kommentaros

    Vielleich will man die Münchner Hausärtzte für sich arbeiten lassen und sich als Stadt das Geld sparen. Das würde aber nur dann funktionieren, wenn man den zugeteilten Biontech Impfstoff gegen den Astrazeneca tauscht. Dazu müsste sich ein Landkreis finden der Biontech auch in größeren Mengen verimpfen kann und möchte.

  • Heide Fröttmaninger am 13.03.2021 10:11 Uhr / Bewertung:

    Typisch deutsch - ein Riesengezerre um das wie, wer, wann, wo - während in Bidens Amerika derzeit eine einzige Drive-In-Impfstation wahrscheinlich in einer Stunde mehr Bürger durchimpft als das Impfzentrum München-Riem seit der Eröffnung.
    Die deutsche Politik hält seit dem Ersten Weltkrieg unbeirrbar an der Strategie "Grabenkämpfe" fest, Biden in Amerika kommt und macht erst mal, unbeeindruckt davon, was Trump verbockt hat. Wenn Merkel im Herbst abgelöst wird, wird der Nachfolger erst mal eine "Task Force" einrichten, die Merkels alte Strategie analysiert, andere mögliche Strategien erarbeitet, abwägt, verwirft, neu diskutiert, Geschlechter- und Migrationsgerechtigkeit anmahnt, u. s. w., u. s. f.. Aber damit besiegt man die krankhafte Entscheidungs- und Anpackphobie hierzulande garantiert nicht, sondern pflegt sie.

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