Streit um die Münchner Impfstrategie
München - Sie sollten den Andrang in der Messestadt entzerren und vielen Menschen die beschwerliche Fahrt an den östlichen Stadtrand ersparen: drei weitere Impfzentren, die der Stadtrat zunächst auf den Weg gebracht hat - und nun doch nicht bauen lässt, weil der Freistaat ab April Impfdosen vor allem an die Hausärzte verteilen will.
CSU will trotzdem drei zusätzliche Impfzentren in München bauen
"Die Stadt kann deshalb den vom Stadtrat beschlossenen und bereits vorbereiteten Aufbau von drei weiteren Impfzentren jetzt nicht umsetzen", hieß es Mitte der Woche in einer Mitteilung der Stadt. Sollte sie aber trotzdem tun, sagt die CSU im Stadtrat. Es sei richtig, dass bald die Hausärzte prioritär impfen sollten, so die CSU, allerdings bräuchte es weiterhin auch die drei zusätzlichen Zentren.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hans Theiss gibt zu bedenken, dass man noch gar nicht wisse, wie viele Hausärzte werden impfen können: "Daher brauchen wir mehrere Impfzentren in der Stadt, die gut erreichbar sind. Es wäre fahrlässig, deren Errichtung nicht weiterzuverfolgen." Die SPD wirft der CSU hingegen Populismus vor. Es sei schließlich die CSU-Staatsregierung gewesen, die den Ausbau der Impfzentren gestoppt habe - weil es für diese künftig nicht mehr Impfstoff gebe als bisher, so Christian Müller, der Vorsitzende der Fraktion aus SPD/Volt: "Ohne Impfstoff geht Impfen leider nicht. So führt sich die Politik einer Partei ad absurdum."