Waldorfschule in Schwabing: Zuflucht für 17 ukrainische Kinder

Die Waldorfschule in Schwabing nimmt Buben und Mädchen aus Kiew, Charkiw und Odessa auf.
Irene Kleber |
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17 Kinder aus der Ukraine, wie Micha (12) dürfen auf die Schule in Schwabing gehen.
17 Kinder aus der Ukraine, wie Micha (12) dürfen auf die Schule in Schwabing gehen. © privat

Schwabing - Hunderte Kinder aus dem Krieg in der Ukraine haben München erreicht, von Säuglingen und Kleinkindern bis zu Teenagern aus Oberstufenklassen. Wie lassen sie sich auffangen, jenseits von der Frage nach einer (Not-)Unterkunft?

Stadt: "Einzelne Kita-Plätze" für Flüchtlingskinder vermittelt

Kita-Gruppen in städtischen Einrichtungen gibt es für die ukrainischen Kinder noch nicht, heißt es im Bildungsreferat auf AZ-Nachfrage. Auch ein Konzept dazu liege noch nicht vor. Es seien aber "einzelne Plätze" vermittelt worden, erklärt ein Sprecher. Für Schulkinder seien Willkommensklassen an städtischen und staatlichen Schulen "in der Planung", konkreter Zeitplan: unklar.

Schneller voran geht es dort, wo freie Träger sich mit Münchner Bürgern selbst organisieren – wie an der Schwabinger Waldorfschule an der Leopoldstraße 17.

Die Waldorfschule in Schwabing.
Die Waldorfschule in Schwabing. © privat

Schon vor zwei Wochen hatte dort ein Schwabinger Familienvater angefragt, ob die Schule Flüchtlingskinder in die Klassen aufnehmen könnte – er hatte spontan zwei Familien mit vier Kindern privat beherbergt.

Wenigstens ein bisschen Alltag und Geborgenheit

"Natürlich haben wir Ja gesagt", berichtet Schul-Vorstand Marc Linsenmeier der AZ. "Unsere 50 Lehrerinnen und Lehrer waren sofort bereit, in jeder Klasse der Stufen eins bis zwölf zwei Kinder aufzunehmen und einen geregelten Alltag und wenigstens ein bisschen Geborgenheit zu bieten."

Drei Tage später kamen bereits 17 Kinder aus Kiew, Odessa und Charkiw in die Schule – von der ersten bis zur elften Klasse. Auch ein Kindergarten des Rudolf-Steiner-Schulvereins Schwabing übernahm drei kleine Kinder. Sie sind mit ihren Müttern bei Münchner Privatfamilien untergebracht.

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Kommunikation klappt trotz einiger Sprachbarrieren gut

"Das hat alles wunderbar funktioniert", sagt Linsenmeier, "das Solidaritätsgefühl unter den Schülern ist groß, alle wollen den neuen Kindern ein Gefühl von Zugehörigkeit vermitteln." Viele der ukrainischen Kinder sprechen Englisch, einige Lehrer und Schüler auch Russisch, so klappe die Kommunikation recht gut.

Vladimir (9) und seine Schwester Elizabeth (14).
Vladimir (9) und seine Schwester Elizabeth (14). © privat

In Kürze soll auch eine ukrainische Lehrerin an die Schule kommen und die neuen Kinder in gemeinsamen Extrastunden in Deutsch unterrichten.


Ukrainische Familien, die einen Kitaplatz für ihre Kinder suchen, können bei der Kita-Elternberatung der Stadt telefonisch oder per Mail einen Beratungstermin vereinbaren: 089/233-96711; kita-eltern@muenchen.de (es sind Mitarbeiter vor Ort, die Ukrainisch und Russisch sprechen).

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  • Der wahre tscharlie am 24.03.2022 15:07 Uhr / Bewertung:

    Sehr gute Aktion. Respekt!

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