Vortrag über rechtsextreme Burschenschaften: Prügelei am Eine-Welt-Haus
Ludwigsvorstadt - Der Foto-Journalist Leon Montero tourt gerade durch Deutschland. Er erzählt über seine eigenen Erfahrungen mit rechtsextremen Burschenschaften. Titel: "Reise nach Germania, von Füxen, Burschen, Alten Herren."
Linke Aktivisten und Mitglieder von Burschenschaften prügeln sich
Und nach seinem kostenlosen Vortrag in München am 17. Oktober ist die Lage ein wenig außer Kontrolle geraten. Am Ende prügelten sich linke Aktivisten und Mitglieder von Burschenschaften.
Schon vor Monteros Auftritt im Eine-Welt-Haus an der Schwanthalerstraße hatten sich offenbar Mitglieder der Burschenschaften Danubia und Alemannia angekündigt.
Montero selbst setzte vor seinem Auftritt einen Tweet ab: "Es haben sich schon Burschis in größerer Zahl angekündigt, wäre stabil, falls ein paar Antifas da auch frühzeitig auftauchen könnten."
Er wolle keine "Korpos" bei seinem Vortrag dabei haben. Es seien in der Vergangenheit in München schon zu gezielten Störungen gekommen, wenn verbindungskritische Vorträge gehalten worden sind.
Etwa 30 linke Aktivisten besuchten auf den Aufruf hin den kostenlosen Vortrag von Montero am Montagabend. Burschenschaftler der Vereinigungen Danubia und Alemannia waren auch da, genauso wie eine Polizeistreife.
Offenbar wollten die Beamten sicher gehen, dass es hier nicht zu Zusammenstößen kommt. Der Veranstalter schmiss die – laut Polizei – acht Burschenschaftler wie angekündigt raus. Schon jetzt kam es zu Pöbeleien zwischen den beiden Gruppen.
Nach Vortrag im Eine-Welt-Haus eskaliert Streit: Auch Tierabwehrspray wird versprüht
Die Burschenschaftler positionierten sich nun auf der gegenüberliegenden Straßenseite und blieben dort während des gesamten Vortrags. Weiterhin kam es zu kleineren Wortgefechten.
Als der Vortrag kurz vor 20 Uhr vorbei war, liefen die linken Aktivisten auf die Gruppe der Burschenschaftler zu und griffen sie an. Es kam zu einer Prügelei. Auch Tierabwehrspray wurde versprüht, laut Polizei aus der Gruppe der linken Aktivisten.
Polizei fordert Verstärkung an: Unterstützungskommando greift ein
Die Polizeistreife war außer Stande, die Lage zu beruhigen. Sie forderte Verstärkung an. Das Unterstützungskommando (USK) rückte an - nur so gelang es, die Prügelei zu stoppen.
Die Polizei nahm sieben linke Aktivisten fest. Angeblich sind einige von ihnen polizeibekannt. Sie waren in der Vergangenheit bereits durch Angriffe gegen Polizisten aufgefallen
Zwei Polizeibeamte werden verletzt
Gegen ihre Festnahme wehrten sich die Aktivisten. Dabei wurde offenbar eine Polizistin (24) im Gesicht verletzt. Der Verdacht auf Nasenbeinbruch bestätigte sich aber nicht.
Ein 26-jähriger Beamter erlitt einen Rückenprellung. Die Aktivisten wurden nach einer Durchsuchung und der Aufnahme ihrer Personalien wieder freigelassen.
Sie bekamen mehrere Anzeigen, unter anderem wegen Landfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt sowie Körperverletzung. Das Kommissariat 43 (Staatsschutzdelikte) der Münchner Kriminalpolizei ermittelt.
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