Skurriler Streit um einen Parkplatz

Angestellter schnappt Anwohner Parkplatz weg, der revanchiert sich und demoliert das Auto.
Ralph Hub
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Parkplätze wie hier in der Westenriederstraße sind in München oft Mangelware (Symbolbild).
Parkplätze wie hier in der Westenriederstraße sind in München oft Mangelware (Symbolbild). © Bernd Wackerbauer

Untergiesing - Völlig aus dem Ruder gelaufen ist am Montagmorgen in Untergiesing ein Streit zwischen zwei Männern um einen Parkplatz in der Arminiusstraße. Ein Anwohner griff dabei zur Brechstange.

Mit einem Eimer hatte sich ein 49 Jahre alter Parkettleger am Morgen "seinen" Parkplatz vor einem Mietshaus reserviert. Wenig später ging der Ärger los.

Kurz nach 8 Uhr tauchte ein 61-jähriger Angestellter in einem Skoda Rapid auf. Er sah den freien Parkplatz, der Eimer störte den Münchner nicht weiter. Doch der Anwohner verteidigte seinen Parkplatz. Es kam zum Streit zwischen den beiden Männern.

Den Autofahrer kümmerte die Besitzansprüche seines Konkurrenten wenig. Er stellte den Eimer einfach beiseite und parkte dann seinen Wagen ordnungsgemäß ein, sagte Polizeisprecherin Alessa Quintes. Anschließend ging der Mann und ließ den Anwohner stehen.

Reservieren von öffentlichen Parkplätzen ist nicht erlaubt

Der Parkettleger kehrte wenig später zurück, um dem Autofahrer klar zu machen, wer in der Straße das Sagen hat. Mit einer Brechstange fing der 49-Jährige an, auf den Skoda einzudreschen. Nacheinander zertrümmerte der Münchner an dem fremden Auto sämtliche Seitenscheiben und auch die Heckscheibe.

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Mehrere Anwohnerinnen verfolgten interessiert das skurrile Spektakel in der Arminiusstraße und verständigten die Polizei. Streifenbeamte erwischten den randalierenden Handwerker wenig später auf der Straße. Die Brechstange hatte er noch bei sich. Sie wurde als Beweismittel sichergestellt. Der 49-Jährige wurde angezeigt. Gegen ihn wird wegen Sachbeschädigung ermittelt. Der Schaden an dem demolierten Auto wird auf rund 1.500 Euro geschätzt.

Übrigens: Im Gegensatz zu Sonnenliegen am Pool, die manche Urlauber gerne mit einem Handtuch für sich reservieren, ist das selbe Prozedere bei Parkplätzen auf öffentlichem Grund nicht gestattet. Polizeisprecherin Alessa Quintes: "Lediglich auf seinem privaten Grundstück darf man als Eigentümer bestimmen, ob und wer dort mit einem Auto parken darf.

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26 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 03.08.2022 12:24 Uhr / Bewertung:

    Der Anwohner hat asozial gehandelt - schließlich ging es um einen Handwerker, der in der Nähe eine Arbeit durchführen sollte. Es ist schon schwer genug, Handwerker zu bekommen. Wenn dann noch Anwohner denen das Leben schwer machen, geht gar nichts mehr. Hätte der Anwohner etwas Fingerspitzengefühl und Mitmenschlichkeit gezeigt, wäre die Situation nie eskaliert. Sollen doch die Anwohner IHRE Parkplätze kaufen, bzw. mieten müssen, dann würde es so ein Problem nicht mehr geben. Parken ist in München viel zu billig. 80-150 Euro pro Monat Parkgebühr für seinen Parkplatz kann jeder Autofahrer aufbringen - ansonsten fährt er mit dem ÖPNV. Es gibt Geschichten, die dürfte es gar nicht geben. Natürlich darf ein Handwerker nicht handgreiflich werden - das versteht sich von selbst. Ich hätte den Anwohner zugeparkt. Denn München schleppt ja so gut wie nie ab und Handwerker müssen auch irgendwie leben.

  • tutnixzursache am 03.08.2022 17:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    "Ich hätte den Anwohner zugeparkt." Das gäbe dann rund 150 Euro Abschleppkosten und eine Anzeige wegen Nötigung.. wirklich toll nachgedacht.

  • Fußball-Fan am 04.08.2022 00:06 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von tutnixzursache

    Wieso Nötigung? Es stehen überall Autos in zweiter oder gar dritter Reihe und blockieren andere Autos. Sind das alles Nötigungen? Nötigung war es damals in Berlin oder Hamburg, wo ein Anwohner lautstark verlangt hatte, dass ein Notarztwagen die Ausfahrt freimacht, damit er zur Arbeit kommt. In einer KITA drohte ein Kind zu ersticken. Damals haben zum Glück viele Mitmenschen diesen "Anwohner" angezeigt und er hat seine Strafe für dieses asoziale Verhalten bekommen. Auch der Anwohner in diesem Fall hat nur an sich gedacht und nicht an seine Mitmenschen. Ekelhaft.

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