Rassistische Parolen: Büro von Florian Ritter (SPD) in München beschmiert
Pasing - Auf dem Pflaster vor dem Eingang zum Münchner Büro des bayerischen Landtagsabgeordneten Florian Ritter (SPD) sind – in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag – rassistische Parolen angebracht worden.
"No Turks" war mit Kreide auf den Gehweg geschrieben, dazu ein durchgestrichener Halbmond. Ein Schild mit einem AfD-Logo stand am Treppenabsatz. Ein Mitarbeiter bemerkte die Schmierereien am Morgen beim Aufsperren des Büros.
Ritter erstattete Anzeige bei der Polizei. Auf Twitter zeigte er sich empört über den Vorfall.
Ritter: "Wir brauchen mehr Aufklärung"
"Der Vorfall wäre für sich genommen sicher nicht dramatisch, reiht sich aber ein in beständig zunehmende rassistische und antisemitische Nachrichten, die bei uns eingehen. In der Vergangenheit kam das selten vor, mittlerweile sehen wir uns gezwungen regelmäßig Vorgänge an die Sicherheitsbehörden weiterzugeben", sagte Florian Ritter auf AZ-Anfrage.
Zwischenzeitlich wurde die Schmiererei rückstandslos entfernt, dennoch zeigt sich Ritter besorgt: "Es gibt eine zunehmende Radikalisierung, die sich auch in deutlich dramatischeren Vorfällen äußert – wie der Angriff auf Halil Tasdelen oder die Sachbeschädigungen am Büro der Kollegen Josef Schmid und Stephan Pilsinger von der CSU."
Der Bayreuther Kommunalpolitiker Halil Tasdelen (SPD) war am vergangenen Freitag in Bayreuth auf offener Straße tätlich angegriffen und rassistisch beschimpft worden. Er erlitt einen doppelten Nasenbeinbruch. Die Büros der CSU-Abgeordneten Josef Schmid und Stephan Pilsinger waren im vergangenen Frühjahr mit Steinen und Eiern beworfen und demoliert worden.