Projekt Candidtor: Druck auf Untergiesing

Im Viertel informieren Anwohner am Freitag wieder über das Projekt Candidtor.
Myriam Siegert
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Das sogenannte Candidtor: So haben die Investoren aus Hamburg und Starnberg das Projekt präsentiert.
Das sogenannte Candidtor: So haben die Investoren aus Hamburg und Starnberg das Projekt präsentiert. © Visualisierung MVRDV

Untergiesing - Mutige Aufwertung oder schädlicher Gentrifizierungsbeschleuniger? Für viele Untergiesinger ist ihre Haltung zum Projekt Candidtor klar.

Untergiesing: Stadtteil-Initiative fürchtet Anstieg der Mieten 

So haben sich einige Anwohner schon bald, nachdem der Entwurf für den 64-Meter-Büroturm erstmals publik wurde, in einem Mieterrat zusammengetan.

Sie fürchten durch den Bau diverse negative Effekte, allen voran einen Anstieg der Mieten im Viertel. Unter dem Motto "Candidplatz für alle statt Candidtor für Investoren" laden sie heute um 18 Uhr zu einer Kundgebung in der Lohstraße 70 (neben Akku) ein.

"Der Gentrifizierungsdruck auf Untergiesing ist gerade extrem hoch"

Benjamin Ruß, der selbst in der Nachbarschaft wohnt, erklärt, es gehe zunächst vor allem darum, im Viertel aufzuklären, was die Auswirkungen eines solchen Baus auf die Umgebung sein werden. "Der Gentrifizierungsdruck auf Untergiesing ist gerade extrem hoch", sagt Ruß.

Beispiel dafür seien etwa die teuren, aber vielfach noch leerstehenden Wohnungen auf dem Osram-Gelände oder die geplanten Bauten auf den Flächen der ehemaligen GBW-Wohnungen an der Candidstraße. Noch höhere Mieten könnten sich die meisten im Viertel nicht leisten. Die Praxen im jetzigen Ärztehaus seien zudem wichtig für die Versorgung im Viertel.

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BA will sich mit Bürgern austauschen

Sebastian Weisenburger, Grünen-Stadtrat und BA-Chef in Untergiesing, ist ebenfalls besorgt über die Gentrifizierung im Viertel. Das Candidtor jedoch existiere bisher nur als Idee und könne auf dem Grund so derzeit ohnehin nicht gebaut werden, erklärt er. Zuerst müsste der Stadtrat ein Bebauungsplanverfahren einleiten, was sich über mehrere Jahre ziehe - mit offenem Ende.

Dennoch will sich der BA am 2. Mai mit den Bürgern in einer öffentlichen Veranstaltung (Turnhalle Säbener Straße) zu dem Projekt austauschen. Benjamin Ruß und seine Mitstreiter beruhigt das nicht. Sie sind sicher: Die Investoren werden nicht so leicht von ihren Plänen abrücken, denn hier gehe es sicher um viel Geld.

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34 Kommentare
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  • eule75 am 24.04.2022 10:57 Uhr / Bewertung:

    Schaut aus wie wenn Kita- Kinder ihre Bausteinchen aufeinander gelegt hätten. Würde Alpträume bekommen, dass alles zusammenkracht.

  • Mourningdove am 22.04.2022 22:08 Uhr / Bewertung:

    Bitte nicht dieses Monstrum bauen! traurig( Ist viel zu hoch, sieht sch** aus, gentrifiziert mein liebgewonnenes Zuhause und vertreibt Alteingesessene. Giesing soll bitte ein gemütliches, etwas ranziges Arbeiterviertel der "kleinen Leute" bleiben! Wer braucht noch Büros, wenn Homeoffice so "in" und offenbar erwünscht ist? Ich will nicht sagen, daß die "dunkle Burg", wie ich das aktuelle Gebäude nenne, attraktiv ist (nebenbei, ich wüßte echt gerne, was da vorher war, ich erinnere mich nicht mehr daran, war noch zu jung), aber auch ich besuchte regelmäßig Ärzte in diesem Komplex und finde Fitneßstudio und Ärztehaus sinvoller als "Büros". Hoffentlich wird so ein Vorschlag nicht umgesetzt.
    Die ganzen Motzer hier sind ohnehin wohl eher Trolls, die nicht dort wohnen.

  • Der Münchner am 23.04.2022 08:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mourningdove

    Also bis etwa Ende der Siebziger Jahre stand auf dem Gelände eine große Mühle, die teilweise vom Auer Mühlbach angetrieben wurde.
    Als der Mittlerer Ring auf neuer Trasse auf Stelzen gestellt wurde, verschwand der vorher durchaus gemütliche Candidplatz quasi im Untergrund.
    Bis 1960 fuhr auch die Tram Linie 5 über die Freibadstraße zum Candidplatz. Diese wurde auch als Kohlrabiexpress bezeichnet weil sie in anderer Richtung zum Marienplatz über den Viktualienmarkt fuhr.
    Arbeiterviertel ist Untergiesing schon lange keins mehr.
    Schon eher zum Inviertel verkommen. Bis auf die Genossenschaftswohnungen vom Bossard und Co eher im oberen Mietbereich Münchens. Wie halt überall in Isarnähe.

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