Polizisten retten betrunkenen Wiesn-Gänger von Gleis
Riem – Eigentlich wollten sich Polizeiobermeister Markus Emmer (24) und sein Kollege Fabian Kammerahl (23) in der Nacht auf Sonntag ein paar Schläger am U-Bahnhof Messestadt Ost vorknöpfen, doch dann kam alles ganz anders.
Die beiden Polizisten von der PI 24 in Perlach wurden von der Einsatzzentrale wegen einer Schlägerei in die U-Bahnstation geschickt. Zwischengeschoss samt Bahnsteig suchten sie ab, doch von den Schlägern fehlte jede Spur. Dafür hörten sie einen dumpfen Schlag. Anschließend schrie jemand. „Wir wussten nicht, was da passiert, aber wir sind sofort losgerannt“, berichtet Markus Emmer. Am Bahnsteig stand eine Hand voll Leute, fast alle waren mehr oder weniger angetrunken und auf dem Heimweg vom Oktoberfest.
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Einen Augenblick später entdeckten die Polizisten einen Mann im Gleis. „Er lag auf dem Bauch und rührte sich nicht mehr“, berichtet Fabian Kammerahl. Der 23-Jährige absolviert gerade die Ausbildung zum Polizeibeamten.
Die Männer aus der PI 24 ließen über Funk sofort die U-Bahnstrecke sperren. Anschließend sprang Fabian Kammerahl runter zu dem Verletzten ins Gleis. „Der Mann brachte kein Wort heraus, konnte nur mehr nicken“, erzählt der Polizeioberwachtmeister. Zusammen mit einem Zeugen gelang es dem 23-Jährigen, den Betrunkenen zurück auf den Bahnsteig zu wuchten. Der Mann hatte das Gleichgewicht verloren und war kopfüber auf die Schienen gefallen. Bis auf ein paar Schrammen war er dabei unverletzt geblieben.
Der 35-Jährige stammt aus Frankfurt am Main. Er hatte auf der Wiesn gefeiert. Wie er anschließend in die U-Bahn kam und raus in die Messestadt, weiß er nicht mehr. Weil er dachte, dass er noch immer auf dem Oktoberfest sei, blieb er einfach liegen und wollte an Ort und Stelle seinen Rausch ausschlafen. Dass er dabei mitten auf den Gleisen lag und jeden Moment eine U-Bahn einfahren konnte, bekam der 35-Jährige im Alkoholdunst nicht mehr mit.
Hinweis der Münchner Polizei und der Münchner Verkehrsgesellschaft:
Wenn Personen oder Gegenstände in das Gleisbett geraten, sollte die MVG-Notfallsäule am Bahnsteig genutzt werden. Durch Drücken des dort installierten Notrufknopfes wird eine Sprechverbindung zum MVG-Betriebszentrum hergestellt. Von dort kann der Zugverkehr angehalten und der Fahrstrom der UBahn abgeschaltet werden. Erst dann ist eine sichere Bergung möglich. Wer ohne Rücksprache mit dem MVG-Betriebszentrum in das Gleisbett steigt, begibt sich in Lebensgefahr!
