Olympia-Busbahnhof: Stadtrat stimmt gegen Museum
Es hätte für die Olympiapark GmbH ein schönes Geburtstagsgeschenk werden können: ein Umbau des inzwischen arg heruntergekommenen Olympia-Busbahnhofs. Daraus wird vorläufig nichts, denn im Stadtrat findet sich vorerst keine Mehrheit für den Umbau des Olympia-Erbes.
München - Eigentlich hätte die alte Busschleife mit dem halb verfallenen, aber denkmalgeschützten Dach bis 2022 zu einem Olympiamuseum umgestaltet werden sollen. Die Große Koalition im Rathaus konnte sich jetzt aber nur auf eine kleine Lösung verständigen.
Statt des Museums soll der Busbahnhof jetzt nur optisch ein bisschen hergerichtet werden, unter anderem mit einem Wasserspiel. Lieber wäre ihr natürlich eine Mehrheit für das Museum gewesen, sagte Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteifrei) am Mittwoch. So bekomme der Park aber immerhin wieder einen schönen Eingang.
Wer soll das bezahlen?
SPD und CSU argumentieren, dass für ein Museum zu viele finanzielle Fragen offen seien. Wer zum Beispiel unterhält die Ausstellungsräume, wer bezahlt das Personal?
Bei der Opposition hat man für dieses Vorgehen kein Verständnis. Der Busbahnhof sei inzwischen "ein ziemlicher Schandfleck", sagte die grüne Stadträtin Anna Hanusch. Nun werde wieder nur ein Provisorium beschlossen. "Wie viele Runden wollen wir mit dem Thema denn noch drehen?"
"Sanierung dritter Klasse"
Tatsächlich hat die geplante Aufwertung des Olympia-Bushahnhofs inzwischen eine längere Historie. Erst sollte dort ein Hotelturm entstehen, dann forderte die CSU an der Stelle ein Seniorenheim fürs Viertel. Alles vom Tisch. Nun kommt eine "Sanierung der dritten Klasse", schimpfte Stadträtin Brigitte Wolf (Linke).
Die Museums-Idee soll weiter geprüft werden. Vielleicht wird irgendwann also doch noch gebaut. Als Geschenk an die Olympischen Spiele zum Fünfzigsten kommt das Museum dann aber höchstwahrscheinlich zu spät.
Lesen Sie hier: Lösung für Olympia-Busbahnhof: Ende einer Scheußlichkeit
- Themen:
- CSU
- Große Koalition
- Olympiapark
- SPD