Nach Zwangsräumung in Moosach: Sozialreferat kündigt Vertrag

Das Sozialreferat hat den Vertrag mit der "2-Rent-Group" nicht verlängert. Unklar ist weiterhin, wie es mit den 180 Ex-Bewohnern der Unterkunft am Neubruch weiter geht.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Unterkunft am Neubruch. Der Fall schlägt weiter hohe Wellen.
Screenshot/GoogleStreetView Die Unterkunft am Neubruch. Der Fall schlägt weiter hohe Wellen.

Moosach - Die Wellen schlagen weiter hoch. Nachdem 180 Bewohner der Unterkunft am Neubruch über Ostern ihre Zimmer verlassen mussten, ist jetzt klar: Sie werden nicht mehr in die Unterkunft zurückkehren. Das Sozialreferat hat den Vertag mit der 2-Rent-Group gekündigt.

Mit der Firma habe es immer wieder Probleme gegeben, daher sollen Wohnungslose in Zukunft anderweitig untergebracht werden. Das Sozialreferat sucht derzeit nach geeigneten Unterkünften. Die überstürzte Räumung letzte Woche war wohl das Ende eines langen Streits mit der Firma und ihrem Inhaber Alexander El Naib.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, ist El Naib seit 2012 rechtskräftig verurteilt. Ein Gericht sprach den Unternehmer wegen vorsätzlicher Insolvenzverschleppung in zwei Fällen sowie vorsätzlicher Verletzung der Buchführungspflicht in fünf Fällen, vorsätzlichem Bankrott in drei Fällen mit Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt in 16 Fällen schuldig.

Das Sozialreferat habe das bei Vertagsabschluss noch nicht gewusst, erst im Februar vergangenen Jahres ging das Schreiben aus dem Direktorium im Rathaus beim Sozialreferat ein. Etwa einen Monat später habe man den ursprünglich bis zum Juli 2017 laufenden Vertrag gekündigt. Ob es einen Zusammenhang gibt, konnte das Sozialreferat "aus rechtlichen Gründen" nicht bestätigen.

Vorfall beschäftigt Stadtrat

Die 2-Rent-Group ist in den verganenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Vor allem musste sie sich Abzocke-Vorwürfen stellen. Ein vierköpfige Familie etwa, die in einem Haus der Firma lebte, musste 2015 für ein 20-Quadratmeter großes Zimmer 950 Euro bezahlen.

Der aktuelle Fall aus Moosach beschäftigt jetzt auch den Stadtrat.Da die genaue Sachlage nach wie vor nicht vollständig klar ist, möchte die Fraktion aus FDP, Hut und Piraten von OB Reiter nun Aufklärung. Er soll Auskunft darüber geben, wer wann "und aus welchen Gründen" die Anordnung zur Räumung gab.

Auch den Streit ums Geld wollen die Politiker aufgeklärt wissen. Es wird also noch dauern, bis sich die Wogen wieder geglättet haben.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.