Handgranate auf Porsche platziert: Münchner beschuldigt Ex-Freundin eines Mordkomplotts

Der 37-Jährige soll laut Polizei eine scharfe Handgranate auf seinem Porsche Macan gelegt haben und gegenüber der Kripo behauptet haben, seine Ex-Freundin habe ihn ermorden wollen. Jetzt sitzt der Münchner in U-Haft.
Ralph Hub
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Auf seinem Porsche Macan habe jemand eine Handgranate gelegt, behaupte ein Münchner.  Die Polizei fand jetzt heraus, dass der Mordanschlag vorgetäuscht war. (Symbolbild)
Auf seinem Porsche Macan habe jemand eine Handgranate gelegt, behaupte ein Münchner. Die Polizei fand jetzt heraus, dass der Mordanschlag vorgetäuscht war. (Symbolbild) © Boris Roessler (dpa)

Obersendling - Der Versuch, sich an seiner Verflossenen zu rächen, ging für den Porschefahrer aus München gründlich schief. Er platzierte auf seinem Macan eine scharfe Handgranate und bezichtigte anschließend bei der Mordkommission seine Ex-Freundin der Tat.

Opfer verhält sich verdächtig

Der Automobilkaufmann aus München schlug am 1. April abends bei der Polizei Alarm. Er habe an seinem in der Siemens-Allee geparkten Porsche Macan eine scharfe Handgranate gefunden. Alles sah zunächst nach einem Mordanschlag auf den 37-Jährigen aus. Die Polizei sperrte den Bereich ab, Experten sicherten den Sprengkörper. Die Mordkommission übernahm den Fall. Doch noch am Tatabend kamen den Ermittlern erste Zweifel an dem angeblichen Mordanschlag, auch weil der 37-Jährige verdächtig schnell weg vom Tatort wollte.

37-Jährige belastet seine Ex-Partnerin

Bei Befragungen gab er sich ziemlich wortkarg und einsilbig. Der Münchner belastete dafür seine ehemalige Partnerin umso mehr. Das Paar habe sich im Streit getrennt, sagte er. Sie habe die Granate auf seinen SUV platziert, um ihn damit zu töten, behauptete der 37-Jährige. Die Handgranate lag zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe des Macan und war vom Fahrersitz in der Dunkelheit kaum zu erkennen. Hatte der Porschefahrer also nur Glück gehabt und gute Augen?

Scharfe Granate, aber sie wäre nicht explodiert

Der Sprengsatz war scharf und funktionsfähig, war aber so präpariert, dass er nicht detoniert wäre. "Das ergab eine Untersuchung durch Experten", sagte Polizeisprecher Christian Drexler. Ein Mordanschlag, bei dem dem mutmaßlichen Opfer eigentlich nicht viel hätte passieren können? Das macht so gar keinen Sinn. Auch das schürte das Misstrauen bei der Mordkommission.

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37-Jähriger entpuppt sich als Stalker

Der 37-Jährige geriet zunehmend ins Visier der Ermittlungen. Der Verdacht kam auf, dass der Münchner die Granate selbst auf seinen Porsche gelegt hat, oder jemand anderen damit beauftragt haben könnte. Die Mordkommission vernahm auch die Ex-Freundin. Die bestritt, ein Mordkomplott gegen ihren Ex geschmiedet zu haben. Im Gegenteil, es fanden sich Hinweise, dass der 37-Jährige mit der Trennung von ihr nicht zurechtkam. Die Ermittler fanden heraus, dass er die Frau regelrecht gestalkt habe. "Es gab umfangreiche Nachstellungshandlungen des 37-Jährigen", sagte Polizeisprecher Christian Drexler am Dienstag. Ähnlich soll sich der verdächtige Münchner auch gegenüber früheren Verflossenen verhalten haben.

Ihm droht eine mehrjährige Freiheitsstrafe

Am 15. April durchsuchten Polizisten die Wohnung des Münchners. Am 2. Mai wurde er festgenommen. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft. Wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz, Vortäuschen einer Straftat und falscher Anschuldigungen droht dem Porsche-Fan eine mehrjährige Freiheitsstrafe. Der Mann ist bereits bei der Polizei aktenkundig wegen etlicher Straftaten, darunter ist auch Drogenhandel. 

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