Definitiv keine Attrappe: Polizei stellt Handgranate in München sicher
Obersendling - Der Fund einer Handgranate am Dienstagabend in Obersendling in der Siemens Allee bleibt mysteriös. Die Polizei teilte am Donnerstag mit, dass der Sprengkörper auf einem geparkten Porsche platziert war. Der Sportwagen gehört einem 37-Jährigen aus München. Die Mordkommission ermittelt wegen Bedrohung. Untersucht wird, ob die Handgranate funktionsfähig ist. Es handelt sich zweifelsohne um eine echte Granate und nicht um eine Attrappe. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar.
Der Porschefahrer hatte sich am Dienstagabend gegen 21 Uhr bei der Polizei gemeldet, nachdem er an seinem in der Siemens-Allee abgestellten Wagen eine Handgranate gefunden hat. Offenbar hat ihn jemand mit dem Sprengsatz bedroht.
Handgranate in München entdeckt: Sprengstoffexperten untersuchen den Fund
Die Polizei schickte rund zehn Streifenwagen zu dem Fundort, der zwischen Obersendling und Solln liegt. Die Beamten sperrten den Bereich rund um den Wagen weiträumig ab. Anwohner wurden gebeten, den Bereich der Siemens-Allee zu meiden und in ihren Wohnungen zu bleiben. Spezialkräfte der Polizei untersuchten anschließend das verdächtige Objekt.
Eine Handgranate wurde sichergestellt, bestätigte am Mittwoch Polizeisprecher Werner Kraus. Spezialkräfte der Polizei untersuchten die Granate und nahmen sie mit. "Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht", betonte der Sprecher.
"Es wird mit Hochdruck ermittelt, und das in alle Richtungen"
Derzeit wird untersucht, ob es sich um eine scharfe Granate handelt. Der genaue Typ der und das Herkunftsland sind unbekannt. Ob die Handgranate tatsächlich funktionsfähig ist, klären Experten ab, sagte Werner Kraus.
Völlig unklar sind die Hintergründe des Fundes. Die Polizei spricht von einer Bedrohungslage. "Es wird mit Hochdruck ermittelt, und das in alle Richtungen", sagte der Polizeisprecher. Offenbar handelt sich aber nicht um eine Tat, die in Bezug stehen könnte zu Personen aus dem Bereich der organisierten Kriminalität, der Rocker-Szene oder des Rotlichtmilieus. Wobei auch das nicht völlig ausgeschlossen scheint.
Die Information über die Festnahme eines Verdächtigen durch Fahnder, die eine Medienagentur verbreitet hatte, dementierte das Präsidium umgehend. Zu einem mutmaßlichen Täter machte die Polizei zunächst keine Angaben.