Stadtspaziergänger im Rockmuseum im Olympiaturm: Ein Museum rockt den Umzug
München - Viel ist passiert, seit Herbi Hauke und Arno Frank Eser am 1. Dezember 2004 das höchste Rockmuseum der Welt eröffnet haben: Legendäre Konzerte wurden hier gespielt - und unzählige Besucher stromerten durch das Museum in 191 Meter Höhe.
Ungewöhnliche Exponate - ungewöhnlicher Ort
Leider verliert die Kultur, zumindest für den Moment, einen wichtigen Auftrittsort und ein Museum mit ungewöhnlichen Ausstellungsstücken an einem ungewöhnlichen Ort. Ende des Jahres war nämlich Schluss auf dem Olympiaturm. Heuer feiert der Olympiapark ja sein 50-jähriges Bestehen, da wird der Platz oben im Turm benötigt - und danach wird der Turm ohnehin zwei Jahre lang saniert.
Anfang Januar wurde das Museum augeräumt
Ich war immer gerne oben bei Konzerten, Ausstellungen, Veranstaltungen - und habe dort vor einigen Jahren Bea, eine Kandidatin für die schöne Münchnerin, am Spiegelpiano von Elton John fotografiert. Natürlich war ich auch Anfang Januar dabei, als das Museum ausgeräumt wurde. Mit etlichen Helfern ging's los. Bald lag überall auf der Fensterbank, auf den Sitzen, in offenen Kartons und Gitarrenkoffern Rockgeschichte vom Feinsten.
So standen da etwa die Schuhe von Marc Bolan von T.Rex, daneben lag eine Blues Harmonika von Bob Dylan. Keith Richards von den Stones stand als Pappfigur ans Fenster gelehnt. Shirt und Hose von Madonna lagen da, als hätte sie sich schon die Arbeitsklamotten rausgelegt, um beim Ausräumen mitzuhelfen. Sie kam leider nicht.
Nach ein paar Stunden war alles vorbei, das Rockmuseum verpackt und abtransportiert. Wer jetzt aber befürchtet, das war's, der kennt Herbi Hauke nicht. Konkret laufen bereits sehr positive Gespräche mit dem Olympiapark, verschiedene Szenarien werden dabei durchdacht. Eine Rückkehr in den Olympiapark ist nicht ausgeschlossen.
Virtuelle Führungen durch das Rockmuseum
Auch gibt es eine neue Internetplattform für Kulturschaffende und Nutzer: Munich City of Music heißt sie und man kann jetzt schon darauf stöbern. Auch darauf zu finden: virtuelle Führungen durch das Rockmuseum. Einfach die App kostenlos downloaden - und los geht's.
Ein Freddie-Mercury-Denkmal für München?
Zusammen mit Nicola Bardola und Deutsche-Eiche-Wirt Dietmar Holzapfel läuft gerade eine Petition für ein Freddie-Mercury-Denkmal in München. Freddie hat ja mal sechs Jahre in München gelebt. Wichtige Werke von Queen sind hier entstanden. Mit der Pasinger Fabrik gibt es eine Kooperation, und nach den Beatles und den Stones im letzten und vorletzten Jahr folgen dort heuer eine Queen- (vom 17. März bis 25. Juni 2022) und eine Deep-Purple-Ausstellung.
Also, keine Zeit für Traurigkeit. Den Schlusssatz überlasse ich den Rolling Stones: "I know, it's only Rock 'n' Roll, but I like it."
In diesem Sinne eine schöne Woche, Ihr Sigi Müller
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