Stadtrat beschließt Alkoholverbot am Hauptbahnhof!
München – 188 mal registrierte das KVR alleine im ersten Halbjahr 2016 sogenannte "Rohheitsdelikte" wie Überfall und Raub – das ist zweieinhalb Mal so oft wie 2015 im gleichen Zeitraum. "Man muss sich Sorgen machen", sagte Bürgermeister Josef Schmid daher in der AZ und forderte mit seiner CSU ein nächtliches Alkoholverbot am Hauptbahnhof. Der Koalitionspartner SPD schloss sich der Forderung an und so war die Abstimmung im Stadtrat am Dienstag eigentlich nur noch Formsache.
Daher gilt ab Januar: Zwischen 22 und 6 Uhr dürfen im Hauptbahnhof sowie im öffentlichen Raum rund um das Bahnhofsgebäude inklusive der umschließenden Straßen und der Paul-Heyse-Unterführung alkoholische Getränke weder mitgeführt noch konsumiert werden. Ein genaues Datum für die Einführung des Verbots steht allerdings noch nicht fest.
Bei wiederholten Verstößen und Störungen im öffentlichen Raum erlässt das Kreisverwaltungsreferat Aufenthaltsverbote. Sie richten sich auch gegen Personen, die durch alkoholbedingte Ausfallerscheinungen Anwohner oder Geschäftsleute belästigen und beeinträchtigen. Die Einhaltung dieser Verbote kontrolliert die Polizei. Künftig wird auch der neue vom Stadtrat beschlossene kommunale Außendienst die Vorgaben des Kreisverwaltungsreferats vor Ort überwachen und eng mit der Polizei zusammenarbeiten.
Szene-Treff vor dem Hauptbahnhof soll aufgelöst werden
Ein Symbol des Brennpunkts Hauptbahnhof ist die Überdachung am Bahnhofsvorplatz. Deren Schicksal ist im Rahmen des Bahnhof-Umbaus ohnehin besiegelt, aktuell dient das Vordach aber noch als Szene-Treff. Bis zum Abriss des Dachs hat das KVR daher nun die Baustellen-Umzäunung am Vorplatz so erweitert, dass der Bereich unter dem Dach für die Szene nicht mehr als Treffpunkt nutzbar ist.
Um Verdrängungseffekte zu vermeiden, sollen die Bedingungen im nahen Alten Botanischen Garten unter anderem durch Ausdünnen des Unterholzes, eine Modernisierung der Sitzgelegenheiten und eine verbesserte Beleuchtung gesteigert werden. So will man verhindern, dass sich die Szene dorthin verlagert.