Stadt zahlt 200 Millionen Euro für Sanierung von Schulen
In den nächsten fünf Jahren müssen 60 Schulgebäude saniert werden. Dafür gibt die Stadt 200 Millionen Euro zusätzlich aus.
München – Um den steigenden Schülerzahlen Herr zu werden, hat die Stadt ein monströses Bauprogramm aufgelegt: Bis 2030 sollen für eine Milliardensumme 24 Grundschulen, fünf Realschulen und sieben Gymnasien neu gebaut werden. Für die Instandhaltung der Bestandsbauten muss die Stadt nun noch einmal 200 Millionen Euro extra in die Hand nehmen.
In den vergangenen 25 Jahren wurden in München 59 Schulen generalsaniert – ebenso viele müssen nun bis 2020 hergerichtet werden. „Das ist keine Zahl, die mich besonders glücklich macht“, sagt Christine Strobl (SPD), die Dritte Bürgermeisterin. Allerdings handle es sich bei den meisten dieser Schulhäuser um Bauten aus den 60er und 70er Jahren, da stünde eine Sanierung jetzt nun einmal an.
Die Stadt hat deshalb ein Aktionsprogramm aufgelegt. Der Stadtrat wird kommende Woche aller Voraussicht nach ein Sonderbudget bewilligen, mit dem in den kommenden fünf Jahren 60 Schulen saniert werden sollen.
Renovierungsbedürftig sind an vielen Schulen vor allem die Toiletten. Vergangenes Jahr wurden für 14 Millionen Euro bereits 43 Toilettenanlagen saniert, heuer stehen 32 weitere auf dem Plan. Bis Ende kommenden Jahres sollen alle Schulen über neue Toiletten verfügen.
40 Millionen aus dem Sanierungs-Topf stehen für Vor-Ort-Entscheidungen zur Verfügung.
Jede Schule kann also selbst entscheiden, was sie mit ihrem Anteil an dem Geld macht. Insgesamt erhöht die Stadt ihr Budget für den baulichen Unterhalt auf 131 Millionen Euro im Jahr – mehr als doppelt so viel wie bisher.
Neben den Neubau- und Sanierungsmaßnahmen stehen eine ganze Reihe von Erweiterungsprojekten auf dem Plan. 60 Grundschulen müssen bis 2030 vergrößert werden. Eine entsprechende Arbeitsgruppe prüft derzeit, an welchen Standorten das möglich ist. Bis Ende des Jahres sollen Ergebnisse vorliegen.
Weil es die Freiflächen außen herum oft zulassen, wird bei den meisten Grundschulen wohl angebaut. Einige Gebäude sollen aber auch aufgestockt werden.
„Erdgeschoss und dann nur noch ein Stockwerk oben drauf, das können wir uns vom Flächenverbrauch her nicht mehr leisten“, sagt Bürgermeisterin Strobl. Die Münchner Grundschule der Zukunft wird also in die Höhe wachsen.
Fast 99 000 Schüler sind derzeit an den Münchner Schulen angemeldet – Tendenz weiter steigend. München gibt deshalb – momentan und wohl auch künftig – so viel Geld für Schulbauten aus wie keine andere Kommune in Deutschland.
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