Spektakuläre Pläne für den hässlichen Georg-Kronawitter-Platz in der Altstadt

Noch gehört er zu den ödesten Orten in der Altstadt: der betongraue Platz zwischen dem großen City-Parkhaus und dem ehemaligen Post-Gebäude am Färbergraben. Einst hieß er Sattlerplatz, 2018 wurde er nach dem früheren Oberbürgermeister Georg Kronawitter (SPD) umbenannt. Das Parkhaus, das wegen der Hirmer-Werbung an der Fassade auch „Hirmer-Parkhaus“ genannt wird, war noch nie ein Schmuckstück. Der Parkplatz davor ist auch kein Ort, an dem man sich gerne aufhalten würde. Das soll sich nun endlich ändern.

Schon 2009 hatte der Stadtrat den Weg frei gemacht für den Abriss. Seit 2019 liegt ein Masterplan des britischen Star-Architekten Norman Foster (Reichstagskuppel) vor. Diesen will die Inka Unternehmensgruppe der Familie Inselkammer nun so schnell wie möglich verwirklichen. Die Hammer AG und die Hirmer Gruppe, die ursprünglich ebenfalls bei dem Projekt dabei waren, sind vor wenigen Monaten ausgestiegen. Die Inka will es nun allein realisieren in enger Abstimmung mit der Stadt. „Für uns ist das Projekt seit nunmehr über elf Jahren ein Herzensprojekt“, sagt Inka-Geschäftsführerin Nicole Inselkammer. „Auch wenn sich die Rahmenbedingungen verändert haben, ist es gerade in der jetzigen Zeit wichtig, der Innenstadt positive Impulse für ihre zukünftige Entwicklung zu geben.“
Der Masterplan sieht vor, dass die Fußgängerzone bis zum Georg-Kronawitter-Platz erweitert wird. Der Bereich soll ein Ort werden, an dem man sich gerne aufhält – mit mindestens 50 neu gepflanzten Bäumen.
Im Parkhaus, das derzeit noch an die Münchner Hochgaragen GmbH (Mühoga) vermietet ist, gibt es 546 Auto-Stellplätze. Künftig sollen die parkenden Autos unter die Erde verbannt werden: in eine vierstöckige Tiefgarage unter dem Platz. Die Zahl der Stellplätze wird dabei auf 360 reduziert, 200 Plätze sollen öffentlich bleiben. Außerdem sind 150 Stellplätze für Fahrräder vorgesehen. Die Zu- und Ausfahrt zur Tiefgarage soll künftig näher an der Hotterstraße liegen.

Anstelle des oberirdischen Parkhauses ist ein neues Wohn- und Geschäftshaus geplant. Wer dieses Baufeld entwickeln wird, ist aber derzeit noch offen. Das Grundstück gehört der Stadt.
Auch das frühere Postgebäude aus den 60er Jahren soll abgerissen werden. Die Inka sieht dort ein Hotel oder Bürogebäude vor. Im Erdgeschoss sind Flächen für Geschäfte vorgesehen.
In der Mitte des Platzes soll ebenfalls neu gebaut werden: ein markantes Gebäude mit viel Glas nach den Plänen von Norman Foster. Auf den Visualisierungen ist eine zweigeschossige Halle zu sehen – in der Bäume stehen. Hier könnte mal Apple einziehen, das Unternehmen ist jedenfalls schon als Mieter im Gespräch.

Das Hotelgebäude und den Norman-Foster-Bau will die Inka bauen. Dabei hat sie den erfahrenen Projektentwickler Accumulata als Berater an der Seite. Beide Unternehmen arbeiten bereits zusammen an einem anderen großen Projekt in der Nachbarschaft: Sie bauen das ehemalige C&A-Gebäude zu einer gemischten Immobilie mit Wohnungen, Büros und Einzelhandelsflächen um.
Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD): Ich bin der Inka dankbar."
Die Rückseite des ehemaligen C&A-Gebäudes bestand früher nur aus einer geschlossenen Hauswand. Künftig sollen hier im Erdgeschoss ebenfalls Läden einziehen – was den Platz ebenfalls beleben wird.
Am 1. Januar 2027 könnte es losgehen, sagte Sven Ackermann, Leiter der Projektentwicklung bei der Inka. Wann die neuen Gebäude am Kronawitter-Platz voraussichtlich fertig sind, dazu wollte er noch keine Prognose geben. Im selben Jahr, in dem es am Georg-Kronawitter-Platz losgehen könnte, soll das frühere C&A-Gebäude fertig umgestaltet sein, es heißt dann „Aim“.
Die Stadt ist offenbar ebenfalls zuversichtlich, dass das Projekt am Georg-Kronawitter-Platz bald realisiert werden kann. Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD): „Ich bin der Inka Unternehmensgruppe dankbar, dass sie sich für dieses Projekt weiter engagiert. Die Gespräche zu den Details verlaufen sehr konstruktiv.“
Zuvor müssen allerdings noch zwei Grundstücke getauscht werden. Der Vorplatz vom Parkhaus gehört der Inka, eine Fläche vor dem ehemaligen Post-Gebäude der Stadt.