Spektakel bei Traumwetter: So schön war der Trachten- und Schützenzug zur Wiesn 2025

Am ersten Wiesn-Sonntag ziehen Tausende Teilnehmer in Tracht- und Zunftkleidung durch die Stadt. Sonnenschein und blauer Himmel sorgen für beste Stimmung bei den Zuschauern. 
von  Niclas Vaccalluzzo
Rund 180 Gruppen laufen bei dem sieben Kilometer langen Zug mit. Auch Teilnehmer aus dem Ausland – etwa aus Kroatien – waren heuer dabei.
Rund 180 Gruppen laufen bei dem sieben Kilometer langen Zug mit. Auch Teilnehmer aus dem Ausland – etwa aus Kroatien – waren heuer dabei. © Daniel von Loeper

Am Sonntag herrscht noch Traumwetter und in der Stadt verfolgen Tausende Menschen den Trachten- und Schützenzug in der Stadt. Rund 9000 Teilnehmer verschiedener Vereine haben sich Tracht und Zunftkleidung angelegt und marschieren rund sieben Kilometer durch München.

Die Sonne sorgt für großen Andrang – aber auch für ordentlich Hitze. Gut, dass die Freiwillige Feuerwehr München, die mit Blaskapelle an dem Umzug teilnimmt, Abkühlung mitbringt und mit Wasser spritzt  – zum Jubel der Zuschauer, die für die Abkühlung lachend danken.

Weiter vorne führt das Münchner Kindl – Franziska Inselkammer – auf einem edlen Ross den Trachten- und Schützenumzug an. Um kurz nach 11 Uhr sind die Gruppen vom Maxmonument gestartet. Von dort ziehen die Mitwirkenden über die Maximilianstraße zum Odeonsplatz und weiter zum Stachus. Über die Schwanthalerstraße geht es dann in Richtung Wiesn.

Auf einem Pferd hat das Münchner Kindl den Zug angeführt.
Auf einem Pferd hat das Münchner Kindl den Zug angeführt. © Daniel von Loeper

Die Menschen bejubeln die bunten Gruppen immer wieder und winken den Teilnehmern zu. Viele sind selbst in Tracht erschienen. Die über 180 Trachtengruppen sind in 60 Zugnummern aufgeteilt. Schon 1835 gab es den Trachten- und Schützenumzug zum ersten Mal. Seit 1948 gibt es den Umzug jährlich zur Wiesn. Nur 2020 und 2021 fiel der Umzug aus.

Am Odeonsplatz ist der Andrang der Zuschauer besonders groß. Auf Anfrage der AZ spricht die Polizei von insgesamt rund 180.000 Zuschauern in der Spitze. Größere Zwischenfälle habe es keine gegeben.

Viele Kinder tragen die Schilder ihrer Vereine. Wie hier, bei der Musikkapelle Münsing.
Viele Kinder tragen die Schilder ihrer Vereine. Wie hier, bei der Musikkapelle Münsing. © Daniel von Loeper

Immer wieder brandet Beifall auf, es wird gejohlt, gewunken, geklatscht. Mal wegen einer besonders prachtvollen Trachtengruppe, mal, weil gerade die Politprominenz vorbeifährt: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit Ehefrau Karin, Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) oder Wiesn-Chef Christian Scharpf (SPD) – sie alle grüßen aus festlich geschmückten Kutschen.

Einige Zuschauer sind bestens vorbereitet. In der Residenzstraße hat sich eine Gruppe direkt an der Route einen Campingtisch mit Stühlen aufgebaut. Zusammen genießen sie Brotzeit, Wein und Aperol – und freilich den Umzug. Die Stimmung ist generell sehr ausgelassen, die kleinen Zuschauer freuen sich, als die Dachdecker-Gruppe Herzen aus Schiefer verteilen.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fährt mit seiner Frau auf einer Kutsche mit.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fährt mit seiner Frau auf einer Kutsche mit. © Daniel von Loeper

So unbeschwert die Stimmung heuer auch war, den Mitwirkenden verlangte der Zug einiges ab: sieben Kilometer in praller Sonne, schwere Stoffe, dicke Schuhe. Ein Trachtler nahm dankbar das Bier eines Zuschauers an und kippte es in einem Zug – sei ihm gegönnt. Spätestens auf der Wiesn dürften auch alle anderen wieder ausreichend Flüssigkeit nachgetankt haben.

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