SPD will Arztpraxen in München besser verteilen
München - Kein Hausarzt zu finden? Kein Kinderarzt in der Nähe? Klingt nach einem Problem weit draußen am Land. Ist es aber nicht (nur).
"München ist mit niedergelassenen Ärzten überversorgt, so sieht das zumindest die aktuelle Bedarfsplanung", erklärte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) am Donnerstag. "Auf dem Papier stimmt das für das gesamte Stadtgebiet, aber unter den Tisch fällt eine große Ungerechtigkeit in München: Gut versorgt ist, wer im richtigen Stadtbezirk wohnt."
Große Unterschiede bei Verteilung der Arztpraxen in Münchner Stadtvierteln
Was Dietl meint: In Milbertshofen-Am Hart gibt es zum Beispiel eine Kinderärztin für 11.521 Patienten unter 18 Jahren, in Altstadt-Lehel dagegen für 356 Patienten. "Mir ist es ein wichtiges Anliegen, die Planung in Zukunft der Realität einer Großstadt anzupassen. Alle benötigen einen fairen und zuverlässigen Zugang zu ambulanter gesundheitlicher Versorgung."
SPD fordert: Arztpraxen sollen in München besser verteilt werden
Dietl fordert ihre Stadtverwaltung auf, nach Möglichkeiten zu suchen, die Situation zu verbessern, will aber zum Beispiel auch mit der Kassenärztlichen Vereinigung ins Gespräch kommen. Ganz konkret hat sie vor, prüfen zu lassen, inwieweit die Stadt bei der Gründung von Medizinischen Versorgungszentren in wirtschaftlich angeblich nicht attraktiven Standorten unterstützen kann.
Auch die SPD-Fraktion im Stadtrat griff das Thema am Donnerstag auf und appelliert, die Arztpraxen besser in der Stadt zu verteilen.