Sommerflair mit Haltung: So bunt wird das Tollwood heuer
„Mut und Machen“ – welches Motto könnte in diesen Tagen passender sein? Das Münchner Tollwood war schon immer ein Festival, das sich politisch positioniert hat. Auch heuer geben die Veranstalter den Besuchern etwas mit auf den Weg, regen sie an, darüber nachzudenken, wie wir miteinander heute und morgen friedlich und in einer intakten Umwelt leben wollen – und was jede und jeder von uns dazu beitragen kann.
Dabei schafft es das Tollwood wie kaum ein anderes Festival, das alles in ein Flair der Lebensfreude und Lockerheit zu verpacken. 600 Veranstaltungen von Live-Musik bis Theater und Workshops versprechen ein spannendes Programm, ein Großteil davon unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt; mehr als 200 Verkaufs- und Gastro-Stände auf dem „Markt der Ideen“ laden zum Flanieren und Probieren ein.
Alte Bekannte treffen auf neue Tollwood-Highlights
Neben den vielen bewährten Highlights des Festivals wie den umherwandernden Walking-Acts, der Silent Disco in der Half Moon Bar, dem Pubquiz im Craft-Biergarten „Wüda Hund“ und dem riesigen hängenden Mond, hat sich das Tollwood-Team um Rita Rottenwallner wieder einige Neuigkeiten ausgedacht. Bei „The Actual Reality Arcade“ im Amphitheater kommen Spiele-Fans der 80er Jahre auf ihre Kosten: Hier kann man von 19. bis 29. Juni Computerspiel-Klassiker wie Tetris oder Space Invaders spielen – aber in echt, ohne Bildschirm. Beim Rudelsingen am Montagabend sind alle eingeladen, gemeinsam Mutmach-Songs zu schmettern.
Im Marrakesh-Zelt wird es erstmals einen Bauchtanzwettbewerb geben. Das umfangreiche kulinarische Angebot ergänzen dieses Jahr georgische Spezialitäten, sizilianische Arancini und edle Schokolade. Außerdem präsentieren 16 bayerische Brauereien die Vielfalt der Bierkultur.
Die Musik-Arena hat sich herausgeputzt mit einer neuen Soundanlage, die dem Publikum bei den Konzerten von Stars wie Roxette, Iggy Pop, Wanda oder der Spider Murphy Gang einheizen wird. Ein Geheimtipp für Theaterfans ist das „Theaterlabor“: Versteckt unter Bäumen abseits des Trubels des Festival-Geländes hat die Tollwood-Crew eine Pop-Up-Bühne aufgebaut.
Der kleine Raum mit 56 Plätzen ist wie geschaffen für intensive Performance-Erlebnisse abseits des klassischen Theaters. Treffpunkt für die Vorstellungen ist am Barfußpfad, Tickets kosten zwischen 7,50 und 18,50 Euro. Nach der Vorstellung ist an der kleinen Bar Gelegenheit, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.
Begehbare Skulptur lädt zum Mut ein

Am Eingang hat der saarländische Bildhauer Martin Steinert eine begehbare Skulptur aus Hunderten Kanthölzern geschaffen. Verschlungen ragt sie in den Himmel, sie trägt den Titel „Wooden cloud“ und symbolisiert Yin und Yang. Alle Besucher sind eingeladen, darauf festzuhalten, wo sie als nächstes Mutiges machen wollen.

Die Händler freuen sich, dass es endlich losgeht. „Das Sommer-Tollwood ist wie ein kleiner Urlaub – Cocktails, Konzerte, die Leute bummeln“, sagt Niki Stephanus, die an ihrem Stand selbst gemachte Seifen, Yoga- und Wellnesskleidung verkauft. „Es wird sicher anstrengend, aber es macht immer viel Spaß“, sagt Stefan Selbertinger von Silberdinger.
Das Sommer-Tollwood findet von 19. Juni bis 20. Juli im Süden des Olympiaparks statt. Bushaltestelle „Olympiaberg“. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 14 bis 1 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag 11 bis 1 Uhr. Programm unter www.tollwood.de.
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