Sanitäter wird im Einsatz angegriffen - Prozess gegen Angreifer in München

Prozess am Landgericht: Der Angreifer (25) steht auch wegen weiterer Delikte vor Gericht.
John Schneider
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Ein Rettungsassistent steigt in einen Rettungswagen.
Ein Rettungsassistent steigt in einen Rettungswagen. © Jens Kalaene/zb/dpa/Symbolbild

München — Eine Frau muss in einem Supermarkt in Haar wegen lebensbedrohlichem Bluthochdruck von Rettungskräften behandelt werden. Als plötzlich ein Mann mit erhobener Faust auf einen Sanitäter losgeht. Der Mann beginnt ohne ersichtlichen Grund auf den Retter einzuschlagen und ihn zu treten. Der Sanitäter kann Schlägen und Tritten aber ausweichen und wird nicht verletzt.

Angriff auf zwei Sanitäter im Rettungseinsatz

Dann wendet sich der Angreifer dem zweiten Sanitäter zu, der gerade den Notfallkoffer aus dem Rettungswagen holt. Ali T. (25, Name geändert) stellt sich ihm in den Weg, so dass der Sanitäter zunächst den Rettungswagen nicht verlassen kann.

Erst einigen Passanten und einem Mitarbeiter des Supermarkts gelingt es, den Angreifer zur Seite zu drängen, so dass die Sanitäter die Frau in den Rettungswagen bringen können. Dabei werden sie laut Anklage von dem Angeklagten übelst beschimpft. Der Prozess über den Vorfall vom 21. Dezember 2021 kann als weiterer Beleg für die Klage von Polizei, Feuerwehr und Sanitätern dienen, dass sie im Einsatz immer öfter angegriffen werden.

Angreifer (25) zur Tatzeit betrunken

Ali T. war zur Tatzeit betrunken. Eine Blutprobe ergab 1,53 Promille bei ihm. Bei drei weiteren Gelegenheiten soll der Angeklagte auch Polizisten beleidigt und angegriffen haben.

Seine Anwältin Heidi Pioch erklärt zu Beginn der Verhandlung, dass ihr Mandant einem Arzt sehr dankbar ist. Der Mediziner soll dafür gesorgt haben, dass es dem 25-Jährigen wieder besser geht, er stabiler geworden ist. Tatsächlich macht der Mann auf der Anklagebank einen ruhigen, unaufgeregten Eindruck. An die Geschehnisse kann er sich aber nur bruchstückhaft erinnern.

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Ali T. will sich im Laufe des Prozesses bei seinen Opfern entschuldigen, wird dazu vom Vorsitzenden Richter Matthias Braumandl auch ausdrücklich ermuntert. Ein Urteil soll am 25. Januar gefällt werden.

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5 Kommentare
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  • Radlrambo am 18.01.2023 13:35 Uhr / Bewertung:

    "Ali T. will sich im Laufe des Prozesses bei seinen Opfern entschuldigen, wird dazu vom Vorsitzenden Richter Matthias Braumandl auch ausdrücklich ermuntert."

    Ja prima, dann wird das Verfahren eingestellt bzw. der Richter braucht keine lange Urteilsbegründung zu schreiben.

  • loewenhund am 18.01.2023 12:15 Uhr / Bewertung:

    ich tippe auf 10 sozialstunden

  • cargops am 18.01.2023 08:26 Uhr / Bewertung:

    Es wird ja zur Zeit viel über dieses Thema diskutiert und hier hat das Gericht die Chance, endlich mal konsequent und in der von allen offiziellen Seiten diskutierten "harten Mitteln des Rechtsstaates" zu urteilen. Mal sehen, was letztendlich daraus wird!

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