Sanierung im Tierpark Hellabrunn: Am Pinguinfelsen bröckelt's

Im Tierpark, von Corona gebeutelt, stehen dringende Sanierungen an. Weil das viel kostet, will die Stadt helfen- und auch der Freistaat soll ran.
Myriam Siegert
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Die Königspinguine im Tierpark sollen es bald schöner haben.
Die Königspinguine im Tierpark sollen es bald schöner haben. © Benno Schwinghammer/dpa

München - Gerade erst wurde Richtfest auf der neuen Löwenanlage gefeiert, da schaut man im Tierpark schon auf die nächsten großen Projekte. Die Pinguinanlage in der Polarwelt und das Dschungelzelt, in dem derzeit noch die Löwen, aber auch Manul, Fischkatze und Flughunde leben, sind in die Jahre gekommen und müssen dringend saniert werden, vor allem die Klimatechnik ist veraltet.

Große Projekte, gerade in Zeiten der Pandemie. 206 Tage hatte der Münchner Zoo nach eigenen Angaben geschlossen, auch danach durfte nur unter strengen Auflagen wieder geöffnet werden. Das stelle den Tierpark natürlich vor große wirtschaftliche Herausforderungen, erklärt Tierparksprecher Dennis Späth auf AZ-Anfrage.

Bau- und Projektkosten kaum noch kalkulierbar

Parallel dazu hätten sich Bau- und Rohstoffpreise extrem nach oben entwickelt und stiegen weiter an. Bau- und Projektkosten seien so kaum noch kalkulierbar.

Dabei ist viel zu tun: Das Polarium, zu dem die Pinguinanlage gehört, stammt von 1975, große Teile wurden erst 2010 und 2017 zur Polarwelt umgestaltet, doch das Pinguinhaus steht noch aus.

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Eine Sanierung der Anlage im Jahr 2022 hatte der Zoo schon im Februar angekündigt. Damals wurden die Eselspinguine abgegeben, es hieß, die Art würde nach der Sanierung wieder angeschafft. Das ist nun nicht mehr sicher, die Sanierung aber, die muss sein.

So ist, laut Tierpark, das Flachdach undicht, die Glasscheiben haben keine Isolationswirkung, die komplette Haus- und Gebäudeleittechnik und Teile der Inneneinrichtung müssen überarbeitet werden.

Auch am Dschungelzelt muss saniert werden

Auch am Dschungelzelt, Baujahr 1995, steht vieles an, etwa ein Anschluss an die Geothermiefernwärme. Das Foliendach hat im vergangenen Jahr einen Hagelsturmschaden erlitten. Auch hier müssen die komplette Haus- und Gebäudeleittechnik sowie diverse Innengehege saniert werden, ebenso die, dann ehemalige, Löwenanlage.

Noch wohnen sie im Dschungelzelt: die Löwen Max und Benny.
Noch wohnen sie im Dschungelzelt: die Löwen Max und Benny. © Maria Nicole Fencik

Die Kosten für all das "werden aktuell ermittelt", so der Zoo auf AZ-Anfrage. Auch der Bauzeitenplan werde noch erstellt. Sicher ist nur: "Die Sanierungsarbeiten müssen nächstes Jahr beginnen."
Die grün-rote Rathausregierung will Hellabrunn deshalb unter die Arme greifen. Zum Wohl der Tiere, etwa der sehr empfindlichen Königspinguine, wie auch aus Gründen des Klimaschutzes und der Energieeffizienz, so die Stadträtinnen Lena Odell (SPD) und Gudrun Lux (Grüne). Somit sei dies gut angelegtes Geld, so Lux.

Die Stadtverwaltung, so fordern es die Fraktionen, solle möglichst schnell eine Kostenschätzung vorlegen, damit wirklich 2022 mit den Arbeiten begonnen werden kann. Der Zoo habe keine Rücklagen und massive Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, daher solle bei der Finanzierung neben der Stadt auch der Freistaat beteiligt werden. Zudem solle geprüft werden, das Aktienvolumen der Tierpark AG zu erhöhen.

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3 Kommentare
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  • eule75 am 04.11.2021 20:43 Uhr / Bewertung:

    Wer etwas erübrigen kann, sollte bitte eine Patenschaft zu 7,50 €/Monat abschließen. "Kleinvieh macht auch Mist."

  • ChrisS am 04.11.2021 18:19 Uhr / Bewertung:

    Gut angelegtes Geld - finde ich auch. Hellabrunn ist ein Aushängeschild und ermöglicht uns einen Bezug zu Tieren, Natur und Umweltschutz zu gewinnen.

  • Dr. Schönfärber am 04.11.2021 18:44 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ChrisS

    Sind ja auch liebe Tiere die Pingwins.

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