Prozess um Schockanrufe in München: Angeklagter bestreitet Schuld

Uneinsichtig zeigte sich ein 43-Jähriger im am Freitag eröffneten Prozess am Landgericht München. Er muss sich wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs verantworten.
AZ/dpa |
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Ein 43-Jähriger steht in München wegen Betrugs vor Gericht.
Ein 43-Jähriger steht in München wegen Betrugs vor Gericht. © Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

München - In einem Prozess um Betrug mit sogenannten Schockanrufen hat der Angeklagte bestritten, sich bewusst am kriminellen Schema einer Bande beteiligt zu haben. Der 43-Jährige steht seit Freitag vor dem Landgericht München I, weil er durch eine Täuschung herausgegebenes Bargeld von älteren Menschen angenommen und an Hintermänner weitergeleitet haben soll.

In seiner Aussage teilte er mit, er habe lediglich Aufträge befolgt und nicht gewusst, dass es sich bei seinen Vorgesetzten um Straftäter handelt. Laut Anklage soll der Mann gut 50.000 Euro von Opfern erbeutet haben. Demnach war er Teil einer Bande, die im November vergangenen Jahres mit einer Telefonmasche Druck auf Opfer aufbaute und sie zur Herausgabe von Geld drängte.

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Schockanrufe in München: Anklage wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs

Die Gruppe soll hauptsächlich von Polen aus operiert und in sieben Fällen Menschen aus Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland ins Visier genommen haben. Dabei gaben sich die Mitglieder laut Anklage als Polizisten oder Staatsanwälte aus und behaupteten, ein naher Angehöriger habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Nur durch Zahlung einer hohen Kaution könne eine Untersuchungshaft verhindert werden.

In zwei Fällen übergaben die Opfer demnach Bargeld an den Angeklagten und einen Komplizen, in fünf weiteren scheiterte die Aktion, als die Angerufenen misstrauisch wurden. Der 43-Jährige war der Staatsanwaltschaft zufolge als Geldabholer tätig oder fungierte als Mittelsmann für den Transport der Beute. Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Bandenbetrug.

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3 Kommentare
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  • Knoedel am 02.09.2023 12:36 Uhr / Bewertung:

    Bei unserer schwachen Justiz ist der in 12 Jahren eh wieder draußen.

  • Sarah-Muc am 02.09.2023 18:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Knoedel

    Warum ist unsere Justiz schwach? Können Sie ein Urteil überhaupt einschätzen? Haben Sie schon jemals eine Urteilsbegründung gelesen? Waren Sie jemals in einer Verhandlung anwesend und haben mitbekommen, was die "Grundlagen" einer Tat waren? Das muss alles in das Urteil mit einfliessen.

  • Durchblicker am 03.09.2023 21:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sarah-Muc

    Ich erlaube mir, stellvertretend/ergänzend für Knoedel Ihre letzte Frage zu beantworten: ja.
    Und zu Ihrem Schlusssatz: Genau das ist das Problem unserer schwachen Justiz!

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