Prozess: Taschendiebe haben sich auf asiatische Touristen spezialisiert

Prozess am Landgericht: Ein Taschendiebe-Trio aus Peru findet seine Opfer vornehmlich in Münchner Hotels.
John Schneider
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Die Diebe hatten es vor allem auf die Taschen von asiatischen Touristen abgesehen. (Symbolbild)
Die Diebe hatten es vor allem auf die Taschen von asiatischen Touristen abgesehen. (Symbolbild) © Daniel Naupold/dpa

München - Das Trio (27, 28 und 33 Jahre alt) hatte es vor allem auf Touristen aus Asien abgesehen. Der Grund: Die führen nach der Erfahrung der Taschendiebe oft viel Bargeld mit sich.

Arbeitsteilung bei den Dieben

Die drei peruanischen Diebe gingen bei ihren Taten arbeitsteilig vor. Zunächst wurde ein Auto angemietet, mit dem das Trio dann vornehmlich in Bussen reisende asiatische Reisegruppen bis zu ihrem Hotel verfolgte.

Dort blieb der 33-jährige Fahrer im Mietwagen zurück. Einerseits, um seine Komplizen vor der Polizei warnen zu können, zum anderen, um nach einem Diebstahl eine schnelle Flucht zu ermöglichen.

Die beiden anderen gingen ins Hotel. Einer versuchte, die Opfer abzulenken oder die Umgebung abzusichern, der andere griff zu und stahl die abgestellten Taschen. Dann ging es schnell zum Auto und weg vom Tatort. Die Beute wurde aufgeteilt. Die Anklage führt 25 Fälle auf, der Gesamtschaden geht in die Zehntausende.

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Diebe in Untersuchungshaft

Ein Beispiel: Am 2. November 2019 begaben sich die 27-jährige Angeklagte und ihr Komplize (28) in den Frühstücksraum eines Münchner NH-Hotels, während der 33-jährige Fahrer im Auto vor dem Hotel blieb.

Die beiden Komplizen kommunizierten über Handy miteinander. Einer der beiden setzte sich hinter eine Frau, die ihre Handtasche auf dem Boden abgestellt hatte. Als die Situation günstig war, gab die Diebin ihrem Komplizen per Handy ein Signal. Der packte zu und ließ die Tasche unter seiner Anzugjacke verschwinden. Die beiden verließen schnell das Hotel. Ihre Beute: 2.000 Euro, ein Handy und eine Kreditkarte.

Am 20. Januar des vergangenen Jahres wurden die drei in Nürnberg erwischt und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Nach einem Rechtsgespräch zur Verkürzung des Verfahrens einigten sich die Prozessbeteiligten darauf, dass die Angeklagten bei einem Geständnis zwischen drei Jahren und vier Jahren und drei Monaten ins Gefängnis müssen.

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5 Kommentare
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  • SL am 04.02.2021 09:05 Uhr / Bewertung:

    Sich jetzt auf asiatische Touristen zu spezialisieren bringt wenig bis nichts, da diese in Corona-Zeiten fernbleiben. Da lohnt es sich schon eher mit einem gestohlenen BMW in das Schaufenster eine Juweliers zu fahren wie das zwei Polizisten vorgemacht haben

  • Ludwig III am 04.02.2021 08:56 Uhr / Bewertung:

    Einerseits ist es gut, dass solche Diebstähle konsequent unterbunden werden. Nicht, wie in Italien, Frankreich oder Bulgarien, Rumänien, Spanien.
    Der Nachteil dabei: Unachtsamkeit wird gefördert. Als müsse man auf seine Sachen gar nicht aufpassen.
    Das geht bei vielen inzwischen sogar so weit, dass sie auf sich selber auch nicht mehr aufpassen und meinen, andere müssten sich darum kümmern, sie könnten blindlings z.B. über die Straße, die Gleise oder sonstwohin rennen.

  • köterhalsband am 03.02.2021 22:12 Uhr / Bewertung:

    Verrückt, dass es sich mittlerweile für mieseste Banden sogar lohnt, zu „Klein“Kriminalität von weit her einzureisen.

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