Wiesn-Krug 2024: Münchner Wirte präsentieren ihr neuestes Modell
München – "Der Festkrug der Wiesnwirte steht vor allem für das, was drin ist", sagt Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesnwirte. Sieben Millionen Besucher trinken es jedes Jahr: "Bier ist das Wertvollste für uns", sagt er verschmitzt, "und deshalb wird es jedes Jahr ein bisserl wertvoller." Damit will er allen jenen den Wind aus den Segeln nehmen, die sich über den aktuellen Maßpreis von rund 15 Euro beschweren wollen.
Schließlich soll es um den aktuellen Krug gehen. Der steht nicht nur für das Bier, sondern für die 15 großen Festzelte. Schon zum dritten Mal hat ihn der Grafiker Rudi Skukalek gestaltet. Seit über 20 Jahren arbeitet er als Grafiker für Print, Film und Online. Im letzten Jahr zierte seinen Krug ein Hirschgeweih (ein 15-Ender), bestückt mit den Schriftzügen und Symbolen der Festzelte.

In diesem Jahr repräsentiert jeweils eine kleine Figur die einzelnen Zelte. "Und zwar Männlein wie Weiblein", betont Inselkammer, "das ist ein diverser Krug!" Sogar Tiere sind zu sehen. Der Löwe steht selbstverständlich für das Löwenbräu Festzelt der Familie Spendler. Der Hammel mit Schottenmütze, der sich hinter einem Braumeister versteckt, dürfte sich selbst erklären. Ein Schütze trägt eine Armbrust über der Schulter, die Bräurosl trällert ein Lied und eine Besucherin des Käferzelts überlegt, ob sie lieber Bier oder Schampus trinken soll.
Darum ist das Oktoberfest-Bier so besonders
Eine Frage, die sich Bier-Sommelière Marlene Speck-Waller bestimmt nicht stellen müsste. Für alle, die es im letzten Jahr vergessen haben, erinnert sie noch einmal daran: "Oktoberfestbier ist die Champions League unter den Bieren". Zwar ist die Bierexpertin gerade schwanger und darf es nicht verkosten, aber was den besonderen Gerstensaft zur Wiesn ausmacht, kann sie trotzdem ausführlichst erklären. Es ist das Zusammenspiel von drei Begriffen: Untergärig, Lagerbier und Märzen. Die ersten beiden Begriffe, untergärig und Lagerbier stünden zwar im Prinzip für das Gleiche. Aber es geht beim untergärigen Bier um bestimmte Hefen und das Verhältnis von Hopfen und Malz. Die lange Lagerung sorgt dafür, dass sich die Bierbrauer keine Patzer leisten dürfen. Wenn es am Ende nicht so schmeckt, wie es soll, waren all die Monate der Lagerung umsonst.
Der Bierstil Märzen geht wie auch das Anzapf-Ritual auf die Familie Schottenhamel zurück, erzählt Speck-Waller. Früher gab es ein Brauverbot im Sommer. Deshalb wurde das letzte Bier im März stärker gebraut, mit mehr Alkohol und mehr Malz. Im Jahr 1872 soll im Schottenhamel Festzelt das Bier ausgegangen sein. Da entschied der Wirt kurzerhand, Märzen auszuschenken. Das kam so gut an, dass es beibehalten wurde. Speck-Waller kann’s verstehen: "Das hat eine extrem hohe drinkability", sagt sie lachend und man fühlt mit, wie sehr sie sich schon auf das erste Wiesnbier nach ihrer Schwangerschaft freut.
So viel kostet der neue Wiesn-Maßkrug für das Oktoberfest 2024
Vor lauter Vorfreude und "drinkability" hätte Noch-Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) beinahe vergessen, das Bierfass anzuzapfen, das für die geladenen Gäste im Biergarten in der Hirschau am Englischen Garten der Familie Spendler bereitstand. Es war zwar noch kein Oktoberfestbier drin, aber Vorfreude ist ja die schönste. Zum Anstoßen gekommen waren natürlich die Wiesnwirte, Brauereichefs, diverse Vertreter der Stadtpolitik, allen voran Wiesnstadträtin Anja Berger (Grüne). Der Krug kostet 35 Euro, mit Zinndeckel 49 Euro. Kaufen kann man ihn in den Festzelten und schon jetzt in den Vorverkaufs- und Stadtbüros der Zelte oder online.
Bestellungen unter www.bavaroi.de oder www.bavariashop.de
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