Wiesn-Jubiläum: Münchner seit 75 Jahren Stammgast

Der Münchner Rudi Gleich (76) kennt die Heinz Wurst- und Hühnerbraterei fast schon sein ganzes Leben lang. Jetzt hat er hier ein besonderes Jubiläum mit Wiesnherz gefeiert.
Annette Baronikians |
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Feierte als 76-Jähriger sein 75. Stammgast-Jubiläum: Rudi Gleich (in der Mitte mit Wiesnherz) mit Ehefrau Maria, den Söhnen Florian (44) und Christian (49) sowie Enkelin Rosa (4).
Feierte als 76-Jähriger sein 75. Stammgast-Jubiläum: Rudi Gleich (in der Mitte mit Wiesnherz) mit Ehefrau Maria, den Söhnen Florian (44) und Christian (49) sowie Enkelin Rosa (4). © Annette Baronikians

München - Man schaut sich den Herrn in Lederhose und roter Weste an – und wundert sich. Hat da vom Wiesn-Büro womöglich einer etwas zu tief ins Glas geguckt, als er der AZ von einem besonderen Jubiläum erzählt hat? Wie, bitte schön, soll dieser Mann seit inzwischen 75 Jahren Stammgast sein?

Wiesn-Stammgast: "Stimmt's? Sie haben einen Hundertjährigen erwartet"

Jedenfalls scheint unser sehr rüstiges Gegenüber Gedanken lesen zu können. "Stimmt's? Sie haben einen Hundertjährigen erwartet", sagt Rudi Gleich und lacht, und schon gibt's einen Tusch.

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Wirtin Petra Brenner kommt mit der Kapelle zum Tisch der Familie Gleich. "Ein Hoch auf Rudi, unseren längsten Stammgast!", ruft sie, um dem Jubilar sogleich ein eigens gestaltetes Wiesnherzerl umzuhängen.

Dieses gebührt Rudi Gleich tatsächlich. Mit seinen 76 Jahren ist er nachweislich seit 75 Jahren in der "Heinz Wurst- und Hühnerbraterei". Es gibt Fotos, auf denen Rudis Eltern mit ihrem Sohn im Kinderwagen in der traditionsreichen Hühnerbraterei zu sehen sind.

"Die Liebe zur Wiesn färbte wohl auf mich ab"

"Ich war hier schon mit knapp einem Jahr", sagt Gleich: "Wir wohnten nah bei der Wiesn. Nach der Arbeit waren die Eltern mit mir und meinen zwei Geschwistern oft täglich draußen. Die Liebe zur Wiesn färbte wohl auf mich ab."

Mit Schaudern erinnert er sich indes an sein erstes "Wiesn-Gwand", eine "Lederhose aus Wolle", gestrickt von seiner Mutter: "Das hat sich mir eingebrannt, weil ich's so greislich fand."

Der Jubilar als Bub mit Lederhose.
Der Jubilar als Bub mit Lederhose. © privat

Als Achtjähriger bekam er dann die langersehnte "richtige Lederhosn". Ein Kleidungsstück, das nicht etwa auch sein Vater auf der Wiesn trug: "Tracht gab's damals nicht. Der Münchner ging im Anzug raus."

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Eingekehrt ist die Familie oft auch im Wirtsgarten eines großen Bierzelts. "Da wurde erstmal debattiert, welchen der gut 30 freien Tische wir nehmen", erzählt Gleich: "Heute ist das unvorstellbar."

"Bei den Fahrgeschäften kann's mir gar nicht zu wild sein"

Als Schüler hat er beim Toboggan Teppiche zum Runterrutschen verteilt. Beim Autoscooter verkaufte er Chips. "Dafür durfte ich kostenlos fahren. Der beste Lohn!"

Diese Leidenschaft ist geblieben. "Bei den Fahrgeschäften kann's mir gar nicht zu wild sein", so Rudi Gleich. "Der Papa ist halt Wiesn-narrisch", sagt Sohn Florian, und um ihn herum wird genickt. Wie sonst könnte man als 76-Jähriger auch 75 Jahre Wiesn-Stammgast-Jubiläum feiern.

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