Teenies allein auf der Wiesn ? - Pro & Kontra
Thomas Müller, Pro:
Gegenfrage: Warum eigentlich nicht? Die Wiesn ist originärer Bestandteil des Münchner Stadtlebens – meine Kinder, zwei Münchner Teenies, fiebern ihr jedes Jahr entgegen, und zwar narrisch. Gerne gehen sie mit uns (zahlenden) Eltern. Fast noch mehr Spaß haben sie daran, mit ihren Kumpels und Freundinnen über die Festwiese zu streifen. Und das sollen sie ruhig: Nicht ins Bierzelt, nicht zum Kotzhügel – das muss sie zum Glück noch nicht interessieren. Die Schaustellerstraße mit ihren Fahrgeschäften und Fress-Buden langt ihnen völlig.
Einzige Bedingung: Um spätestens 19.30 Uhr, da ist es noch hell, müssen sie daheim sein. Denn spät abends zeigt die Wiesn oft ihr anderes, nicht ganz so jugendfreies Gesicht.
Volker Isfort, Kontra
Es gibt schönere Erziehungsaufgaben als den Spielverderber zu spielen. Aber dieses Mal bleiben wir hart. Ein 13-jähriges Mädchen mit gleichaltrigen Freundinnen ist laut Gesetz ein gern gesehener Wiesngast – für uns klingt das noch verfrüht. Da hilft auch kein berechtigtes Vertrauen in die Vernunft der Teenager – oder was sie dafür halten. Denn die Wiesn hat sich weit von dem entfernt, was sie in der eigenen Kindheitserinnerung einmal war. Allein die vielen Betrunkenen machen die S-Bahnrückfahrt zum Geisterbahnerlebnis der besonderen Art. So bleibt es heuer beim Kompromiss: Wiesn ja, aber nur in Begleitung Erwachsener. Das Oktoberfest wird schließlich auch 2014 gefeiert.
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- Thomas Müller