Söder über Wiesn-Anstich und Bier auf der Haut: "Schönstes Parfum"

Die Lederhose von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) passt ihm nach eigener Einschätzung inzwischen schon ganz gut. "Die sitzt schon viel, viel besser als letztes Jahr", sagte er, nachdem das Oktoberfest eröffnet worden war und er von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die erste Maß bekommen hatte. "Ich schau drauf, dass sie g'scheit gepflegt wird." Auf die Frage eines AZ-Reporters, ob es dieselbe Lederhose sei wie letztes Jahr, als er erstmals damit auf der Wiesn war, sagte Söder: "Klar, das ist eine Lebensentscheidung". Kritische Stimmen zu ihm als Franke in oberbayerischer Tracht habe es keinen gegeben. "Ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen", so Söder.
Die Wiesn, die in diesem Jahr zum 190. Mal stattfindet, sei für ihn "ein bestimmter Moment der Friedlichkeit und auch der Auszeit", sagte der CSU-Chef. "Die Wiesn ist die beste Form, gegen die Krisen der Welt anzukämpfen. Einfach Auszeit, ein bisschen Lebensfreude, Kraft tanken."
Reiter hatte zuvor mit zwei Schlägen das erste Fass angezapft und mit dem berühmten "O'zapft is" das wohl größte Volksfest der Welt eröffnet. Dass dem OB dabei Bier ins Gesicht spritze, das könne schonmal passieren, meint Söder.
Das Bier-Parfum
"Der runde Schlegel ist fies – da kann man leicht abrutschen", sagte er. Aber: "Was kann es heute schöneres Parfum geben auf der Haut als Bier."
Während Söder in den vergangenen Jahren noch eine ganze Weile auf der Wiesn blieb und mit Reiter gemeinsam auf der Empore des Schottenhamel aß, schien er es in diesem Jahr etwas eiliger zu haben. Nach einer Dreiviertelstunde verabschiedete er sich schon wieder. Anschließend war er noch in anderen Festzelten, wie ein Sprecher mitteilte.
Söder zum zweiten Mal in Lederhosen
Söder hatte beim Anstich im vergangenen Jahr die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil er die kurze Lederhose damals zum ersten Mal getragen hatte. Der CSU-Politiker, der seit 2018 als Ministerpräsident in der Anzapfboxe dabei ist, begründete die Wahl des neuen Beinkleides damals so: "Weil es gut ausschaut."