Wirte präsentieren Oktoberfestbier: Zwei Sorten sorgen für Diskussionen

Die Münchner Brauer präsentieren in dieser Woche ihre sechs Oktoberfestbiere. Die AZ nutzt die Gelegenheit für einen ausführlichen Test der Kreationen. 
von  Niclas Vaccalluzzo
Die Wiesnwirte sind bereit: (v.l.n.r.), oben: Silja Steinberg (Hofbräu), Katharina Inselkammer (Armbrustschützen) und Steffi Spendler (Löwenbräu), unten: Thomas Vollmer (Augustiner), Thomas Roiderer (Hacker-Pschorr), Luis Haberl (Ochsenbraterei) und Christian Schottenhamel (Schottenhamel) mit dem Münchner Kindl Franziska Inselkammer in der Mitte.
Die Wiesnwirte sind bereit: (v.l.n.r.), oben: Silja Steinberg (Hofbräu), Katharina Inselkammer (Armbrustschützen) und Steffi Spendler (Löwenbräu), unten: Thomas Vollmer (Augustiner), Thomas Roiderer (Hacker-Pschorr), Luis Haberl (Ochsenbraterei) und Christian Schottenhamel (Schottenhamel) mit dem Münchner Kindl Franziska Inselkammer in der Mitte. © Sigi Müller

Was wäre die Wiesn ohne ihr Bier? Nicht ohne Grund ist das Oktoberfestbier ein echtes Kulturgut und trägt seit 2022 das Herkunftssiegel „Geschütze geografische Angabe“ der EU. Ein Abend, der sich voll und ganz dem Gerstensaft widmet, ist also nur folgerichtig.

An diesem Donnerstag trafen sich Wiesn-Wirte, Brauereivertreter und Politiker zur traditionellen Oktoberfestbierprobe im Haxnbauer. Die AZ war dabei, um sich selbst einen Eindruck von den diesjährigen Wiesnbieren zu machen.

Für die Gäste gab es eine besondere Herausforderung: In einer Blindverkostung mussten die nummerierten Krüge den richtigen Brauereien zugeordnet werden. Abgestimmt wurde anonym und – ganz zeitgemäß – per Smartphone.

Bei der Präsentation werden die Braumeister poetisch

Wiesnbier fließt an dem Abend aber vorerst nicht, denn zunächst geben die sechs Braumeister einen sehr langen und ausführlichen sensorischen Überblick über ihre Kreationen. „Die Synapsen fahren Kettenkarussell“ oder „Wie ein Ausflug durch ein Getreidefeld kurz vor der Ernte“. Aussagen, die eindrucksvoll zeigen: Die Braumeister sind sehr überzeugt von ihren Bieren – aus gutem Grund. Als Gesamtsiegerin der Verkostung und des begleitenden Wiesnquiz ging das Münchner Kindl Franziska Inselkammer hervor.

Die sechs Braumeister: (v.l.n.r.) Max Mirlach (Hacker-Pschorr), Andreas Brunner (Augustiner), Rolf Dummert (Hofbräu), Bernd Kräußel (Löwenbräu), Thomas Kreutz (Spaten) und Markus Hübner (Paulaner).
Die sechs Braumeister: (v.l.n.r.) Max Mirlach (Hacker-Pschorr), Andreas Brunner (Augustiner), Rolf Dummert (Hofbräu), Bernd Kräußel (Löwenbräu), Thomas Kreutz (Spaten) und Markus Hübner (Paulaner). © Sigi Müller

Die AZ-Wiesn-Reporter gehörten zwar nicht zu den Gewinnern, hatten dafür aber reichlich Gelegenheit, die flüssigen Kreationen ausführlich zu probieren:

Augustiner: Der typische Geschmack

Hier war den AZ-Testern die Herkunft sofort klar: Das Wiesnbier hat den unverkennbaren „typischen Augustiner-Geschmack“. „Davon kann man problemlos mehrere Maß trinken“, meint der Wiesn-Reporter. Die Wiesn-Reporterin empfindet es dagegen etwas kräftig für ein klassisch süffiges Festbier.
Alkoholgehalt: 6,3 Prozent.

Hacker-Pschorr: Favorit des Wiesn-Reporters

Beim Hacker-Pschorr gingen die Meinungen auseinander: Der Wiesn-Reporter lobt den „spritzigen Charakter“ und das „würzige Mundgefühl“, die Wiesn-Reporterin zeigt sich dagegen nicht ganz so euphorisch. Nach einigen Schlucken bleibt der Reporter aber dabei – für ihn ist das bernsteinfarbene Festbier der Favorit.
Alkoholgehalt: 6 Prozent.

Hofbräu: Harmonischer Gesamteindruck

Das Oktoberfestbier von Hofbräu kommt im AZ-Geschmackstest gut an. „Schlicht, aber süffig“, lautet das einhellige Urteil der AZ-Tester. Frische Hopfennoten sorgen für einen „harmonischen Gesamteindruck“.
Alkoholgehalt: 6,25 Prozent.

Paulaner: Vollmundig und süffig

Beim Paulaner-Oktoberfestbier schmecken die Tester eine „dezente Hopfenbittere“, kombiniert mit einer „angenehmen Süße“ heraus. Insgesamt präsentierte es sich „vollmundig und süffig“ – ein Bier, das sowohl Wiesn-Reporter als auch Wiesn-Reporterin überzeugte.
Alkoholgehalt: 5,9 Prozent.

Die AZ-Wiesnreporter Niclas Vaccalluzzo und Ruth Frömmer haben die Oktoberfestbiere an dem Abend eingehend getestet und ihre jeweiligen Favoriten gekürt.
Die AZ-Wiesnreporter Niclas Vaccalluzzo und Ruth Frömmer haben die Oktoberfestbiere an dem Abend eingehend getestet und ihre jeweiligen Favoriten gekürt. © Daniel von Loeper

Spaten: Wie ein Wiesnherzl

Das Spaten-Festbier zeigt sich kräftig goldgelb im Glas und mit einer klaren Malzsüße im Geschmack. „Fast wie ein süßes Wiesnherzl“, findet die Reporterin. Dank der frischen Hopfennoten ergibt sich ein rundes, harmonisches Bier, das "Lust auf den nächsten Schluck macht".
Alkoholgehalt: 5,9 Prozent

Löwenbräu: Favorit der Wiesn-Reporterin

Ein Wiesn-Bier, das ebenfalls für Diskussion bei den AZ-Testern sorgt. Die Wiesn-Reporterin kürte es sofort zu ihrem Favoriten: „Angenehm süß und weich“, lautet ihr Urteil. Den Wiesn-Reporter überzeugte es hingegen weniger – er griff in diesem Test lieber zu anderen Festbieren.
Alkoholgehalt: 6,1 Prozent

Mal süßlich, mal würzig

Am Ende steht fest: So unterschiedlich die Biere auch schmecken – gemeinsam verkörpern sie echtes Wiesn-Gefühl. Wie Martin Leibhard, Augustiner-Chef und Vorsitzender des Vereins Münchner Brauereien passend sagt: „Die Wiesn ist die IAA des Bieres.“ Nicht mehr lange, dann werden die Biere wieder Millionen von Maßkrügen füllen und jeder Schluck wird zum Erlebnis – mal süßlich, mal würzig, immer einzigartig.

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