Bodycams für Oktoberfest-Securities: Im Wiesnzelt wird 2017 gefilmt
München - Der Alkohol ist schuld, dass es auf dem Oktoberfest oft schneller eskaliert als draußen in der wirklichen Welt - nicht nur beim Knutschen und Feiern, sondern auch bei Streitereien.
Bereits im letzten Jahr hatten Sicherheitsunternehmen geplant, ihre Mitarbeiter mit Bodycams auszustatten . Jetzt hat das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht die Freigabe erteilt. Im Löwenbräuzelt, Hacker, Winzerer Fähndl und der Fischer Vroni bekommen Sicherheitsmitarbeiter Kameras an die Jacke.
Ende 2016 wurde die bayerische Polizei mit 280 Bodycams ausgestattet, nachdem im Jahr zuvor 15 000 Beamte in 7000 Fällen beschimpft oder körperlich angegriffen worden waren. Die kleinen Kameras sollen die Hemmschwelle erhöhen. Soll heißen: Wer merkt, dass ihn gerade eine Kamera aufnimmt, geht seltener auf sein Gegenüber los.
In München verwendet die Bundespolizei die Kameras bereits am Hauptbahnhof.
Jetzt werden die Bodycams erstmals von privaten Sicherheitsdiensten eingesetzt . Die Mitarbeiter werden die Kameras nur anschalten, wenn andere deeskalierende Maßnahmen fehlgeschlagen sind. Zudem werden sie dem Gegenüber sagen, dass er nun aufgezeichnet wird. Der kann sich auf einem kleinen Bildschirm auch selbst sehen.
Der Hersteller erklärt: "Die Kameras der Marke Reveal wirken durch den Frontmonitor nachweislich deeskalierend auf das Gegenüber, das die aktivierte Aufnahme wie ein Spiegel erkennt und sich herunterfährt."
Die Videos auf der Bodycam sind verschlüsselt und können erst durch eine von den Behörden geprüfte Software entschlüsselt werden. So kann die Kamera keinen Schaden anrichten, wenn sie in falsche Hände gerät. Wichtige Aufnahmen werden dann der Wiesnwache auf DVD übergeben, nicht mehr benötigte Videos werden gelöscht.
Indem Krawallmachern der Spiegel vorgehalten wird, soll die Wiesn auch für Sicherheitsleute friedlicher werden.
Quiz
Lesen Sie dazu auch: Sicherheit auf der Wiesn - Das planen Polizei und KVR
- Themen:
- Bundespolizei
- Fischer Vroni
- Oktoberfest
- Polizei