ÖDP will Münchner Straßen nicht mehr nach Personen benennen

Immer wieder kommt es zu Umbenennungen von Straßen in München, weil sich der ehemalige Namensgeber im Nachhinein als historisch belastet entpuppt. Die ÖDP will künftig bei Straßennamen einen neuen Weg gehen.
André Wagner |
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Seit langem wird diskutiert, ob die Kardinal-Faulhaber-Straße in München umbenannt werden sollte.
Seit langem wird diskutiert, ob die Kardinal-Faulhaber-Straße in München umbenannt werden sollte. © Leonie Asendorpf/dpa
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Immer wieder kommt es in München zu Diskussionen über die Umbenennung von historisch belasteten Straßennamen. Seit dem Jahr 2000 wurden, laut Angaben der Stadt, in München sechs Straßen aufgrund einer schwerwiegenden Belastung des Namensgebers umbenannt, darunter die Von-Trotha-Straße, die an General Lothar von Trotha erinnerte, und die Meiserstraße, die nun Katharina-von-Bora-Straße heißt.

ÖDP will Straßen nach Tier- und Pflanzenarten benennen

Aktuell gibt es in München 49 Straßen, über deren Umbenennung jetzt ein Expertengremium entscheiden soll. Damit es künftig nicht mehr dazu kommt, hat die ÖDP-Fraktion im Münchner Stadtrat jetzt einen Antrag an OB Dieter Reiter (SPD) gestellt, dass Straßen in Zukunft nicht mehr nach Personen benannt werden sollen. Vielmehr sollen auf den Straßenschildern dann Namen von Tier- und Pflanzenarten oder "dort befindlichen bekannten Einrichtungen wie Kliniken, Schulen, Parks oder Kulturstätten" zu lesen sein.

Die Partei begründet ihren Antrag damit, dass sich im Nachhinein allzu oft herausstellt, dass Personen, nach denen Straßen, Wege und Plätze benannt sind, doch nicht dafür geeignet sind, dass ihnen diese Ehre zuteilwird.

Politik und Öffentlichkeit sind sich dann häufig über die Umbenennung uneins, zudem ist die Umbenennung einer Straße für die betreffenden Anwohner "mit Aufwand, Kosten und nervenzehrender Unsicherheit verbunden", wie es im Antrag heißt.

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7 Kommentare
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  • Himbeer-Toni am 18.06.2025 09:44 Uhr / Bewertung:

    Irgendwie muss ja die ÖDP wieder auf sich aufmerksam machen.
    Selbst wenn es jedes mal Unsinn ist.

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  • Boandl_kramer am 18.06.2025 08:51 Uhr / Bewertung:

    Einerseits sinnvoll, da die Bewertung des Lebenswerks von Personen einem zeitgeistigen Bias unterliegt und sich ändert wie das Wetter.

    Andererseits ein weiteres Verdrängen unserer Geschichte. Und ein Einfallstor für politisch motivierte Gruppen, die allerlei Unsinn über unsere Vergangenheit verbreiten und den Leuten eine andere Identität aufschwatzen wollen.

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  • Frale am 17.06.2025 18:26 Uhr / Bewertung:

    Als wenn wir zur Zeit keine wichtigeren Probleme hätte.

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