ÖDP will Münchner Straßen nicht mehr nach Personen benennen
Immer wieder kommt es in München zu Diskussionen über die Umbenennung von historisch belasteten Straßennamen. Seit dem Jahr 2000 wurden, laut Angaben der Stadt, in München sechs Straßen aufgrund einer schwerwiegenden Belastung des Namensgebers umbenannt, darunter die Von-Trotha-Straße, die an General Lothar von Trotha erinnerte, und die Meiserstraße, die nun Katharina-von-Bora-Straße heißt.
ÖDP will Straßen nach Tier- und Pflanzenarten benennen
Aktuell gibt es in München 49 Straßen, über deren Umbenennung jetzt ein Expertengremium entscheiden soll. Damit es künftig nicht mehr dazu kommt, hat die ÖDP-Fraktion im Münchner Stadtrat jetzt einen Antrag an OB Dieter Reiter (SPD) gestellt, dass Straßen in Zukunft nicht mehr nach Personen benannt werden sollen. Vielmehr sollen auf den Straßenschildern dann Namen von Tier- und Pflanzenarten oder "dort befindlichen bekannten Einrichtungen wie Kliniken, Schulen, Parks oder Kulturstätten" zu lesen sein.
Die Partei begründet ihren Antrag damit, dass sich im Nachhinein allzu oft herausstellt, dass Personen, nach denen Straßen, Wege und Plätze benannt sind, doch nicht dafür geeignet sind, dass ihnen diese Ehre zuteilwird.
Politik und Öffentlichkeit sind sich dann häufig über die Umbenennung uneins, zudem ist die Umbenennung einer Straße für die betreffenden Anwohner "mit Aufwand, Kosten und nervenzehrender Unsicherheit verbunden", wie es im Antrag heißt.
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