"Nicht der geeignete Partner": MVG bremst Münchner Berg-Busse aus

München - Die MVG sollte Busse stellen, der DAV die Kosten tragen: Die Idee, Ausflugsbusse in die Berge zu schicken, klang sehr konkret. SPD und Grüne schwärmten im September von dem neuen Angebot - und kündigten an, es testweise schon in diesem Herbst starten zu wollen.
Berg-Busse: MVG und DAV winken vorerst ab
Doch daraus wird nichts. Sowohl die MVG als auch der DAV winken jetzt auf AZ-Anfrage ab. Die Idee klinge charmant, sagt ein MVG-Sprecher, das Ansinnen sei ja "prinzipiell sinnvoll", die MVG-Niederflurbusse seien aber für den Stadtverkehr konzipiert. Für ein- bis zweistündige Reisen in die Berge rechne man nur bei Reisebussen mit einer "entsprechenden Kundennachfrage".
Hinzu käme, dass das Personal in München gebraucht werde. "Unser Fazit: Die MVG ist für den konkreten Einsatzzweck nicht der geeignete Betreiber." Wumms! Die städtischen Verkehrsbetriebe sind also schon mal raus aus dem Projekt.
Projekt soll bis zum Frühjahr 2021 stehen
Der DAV zumindest klingt weiter recht zuversichtlich, dass das Angebot noch zustande kommen kann "Wir sind noch in der Planung und prüfen, was alles umsetzbar ist", heißt es auf AZ-Nachfrage. Heuer werde es "höchstwahrscheinlich" nichts mehr. "Aber wir geben unser Bestes, dass wir im Frühjahr/Sommer 2021 starten können."
Darauf setzt auch die Rathaus-Koalition. "Es müssen noch einige Fragen geklärt werden", sagte SPD-Stadträtin Kathrin Abele gestern, etwa, welche Busse in Frage kommen, wie die Finanzierung aussieht, welche Strecken sinnvoll seien. Man sei aber zuversichtlich, dass das Projekt bis zum Frühjahr steht. "Wenn die Wandersaison wieder richtig losgeht."