Neues Pro-Olympia-Bündnis gegründet: Diese Verbände unterstützen die Spiele in München

Große Branchenverbände schließen sich zu einem Pro-Olympia-Bündnis zusammen. Wer dabei ist und was sich die Mitglieder erhoffen.
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Die berühmte gläserne Zeltkonstruktion des Olympiastadions – werden hier noch einmal Spiele stattfinden?
Die berühmte gläserne Zeltkonstruktion des Olympiastadions – werden hier noch einmal Spiele stattfinden? © Peter Kneffel/dpa

Am 26. Oktober haben die Münchner die Wahl – beim Bürgerentscheid können sie abstimmen, ob sich die Stadt für Olympische Spiele 2036, 2040 oder 2044 bewerben soll. Die Wahlunterlagen dafür flattern in diesen Tagen bei den Münchner Haushalten herein (AZ berichtete).

Die Stadt hat sich klar und mit großer Mehrheit aus SPD, Grünen und CSU im Stadtrat für eine Bewerbung ausgesprochen. Jetzt hat sich ein weiteres Befürworter-Bündnis gegründet, bestehend aus großen und wichtigen Branchenverbänden vornehmlich aus Gastronomie, Hotellerie, Handwerk und Handel.

Bündnis Pro Olympia nennt sich der Zusammenschluss, zu den Gründungsmitgliedern zählen nach eigenen Angaben der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern, der Münchner Innenstadtwirte e.V., CityPartner München, der Verein Münchner Brauereien, der Verein Tourismusinitiative München, die Munich Hotel Alliance, die IHK für München und Oberbayern, der Handelsverband Bayern und die Handwerkskammer für München und Oberbayern. Gespräche mit weiteren potenziellen Partnern liefen bereits, heißt es.

Der Münchner Dehoga-Chef Christian Schottenhamel bringt den Standpunkt der Bündnispartner auf den Punkt: München sei eine "Weltstadt mit einem einzigartigen Charme" und verfüge über jahrzehntelange Erfahrung in der Durchführung von Großveranstaltungen. "Wir sind überzeugt, dass die Olympischen Spiele einen enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Impuls für die Stadt bringen würden“, so Schottenhamel.

Positiver Einfluss auf Wirtschaft und Infrastruktur

Diese Impulse würden, so nahezu alle Lebensbereiche der Stadt betreffen. Vorneweg freilich ist man von einem positiven Einfluss Olympischer Spiele auf die lokale Wirtschaft überzeugt. Michael Höflich, Geschäftsführer der Tourismus Initiative München erklärt: "Olympia würde München als Tourismus- und Wirtschaftsstandort weiter stärken. Allein die Investitionen in die Infrastruktur und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs sind Chancen, die weit über die Spiele hinaus wirken.“

Wirtschaftliche Aspekte seien aber nicht alles, auch gesellschaftlich würde die Stadt profitieren, so das Bündnis. „Olympia bringt Menschen zusammen und fördert das Gemeinschaftsgefühl", erklärt Andreas Maisberger, Geschäftsführer des Vereins der Münchner Brauereien. „Die Spiele schaffen eine positive Stimmung und einen frischen Wind in der Gesellschaft.“ Zudem seien sie eine "einmalige Gelegenheit, den Breitensport in München weiterzuentwickeln".

Spiele finden sowieso statt – warum dann nicht in München?

Für viele vielleicht noch wichtiger: Ein erhoffter positiver Impuls für den Wohnungsmarkt. Das sei für das Bündnis ein wichtiger Aspekt, so Birgit Häffner, Sprecherin der Munich Hotel Alliance. "Neuer dringend benötigter Wohnraum kann entstehen, und München wird damit mittelfristig der steigenden Nachfrage gerecht“, sagt sie. IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl ergänzt dazu: Vom "Modernisierungsschub" von Olympia 1972, etwa beim Wohnungsbau sowie durch U- und S-Bahn, profitiere München und die Region bis heute.

"Wir sind überzeugt, dass bereits geplante Projekte durch die Olympischen Spiele erneut erheblich beschleunigt würden", so Gößl.

Bei alldem dürfe die Nachhaltigkeit nicht außer Acht gelassen werden. "Die Olympischen Spiele werden ohnehin stattfinden – warum also nicht an einem Ort, an dem die infrastrukturellen Voraussetzungen bereits größtenteils gegeben sind und die Stadt nachweislich nachhaltig handelt? Fast alle notwendigen Sportstätten sind bereits vorhanden, und die temporären Bauten werden nach den Spielen wieder verschwinden, ohne die Stadt dauerhaft zu verändern“, so Wolfgang Fischer, Geschäftsführer City Partner München.

Das frisch gegründete Bündnis ist also "entschlossen, die Stadt München bei der Bewerbung um die Olympischen Spiele tatkräftig zu unterstützen", so Birgit Häffner, Sprecherin der Munich Hotel Alliance. „Wir setzen uns mit allen Kräften dafür ein, die Münchenerinnen und Münchner von den Vorteilen der Olympischen Spiele zu überzeugen." Ob das klappt, wird sich nach dem 26. Oktober zeigen.

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  • Himbeer-Toni am 25.09.2025 13:04 Uhr / Bewertung:

    Wir hatten Olympia´72; zwei mal Fußball-EM, und zwei mal WM. Dazu viel Leichtathletik und man hat alles mit Bravour gemeistert. Und jetzt? Lauter destruktive Menschen im Lande, denen die Knie schlottern.
    Kein Wunder das uns andere Länder links und rechts überholen.

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  • Boandl_kramer am 25.09.2025 09:17 Uhr / Bewertung:

    In München hat sich in den letzten Jahren eine gewisse Trägheit, Sattheit und Selbstzufriedenheit ausgebreitet. Passt scho. Nichts mehr tun, nichts mehr bauen, nichts mehr arbeiten, Degrowth - nur nicht bei Pensionen, Diäten und Sozialtransfers. Da bitte gerne mehr, egal woher. Im Stadtrat repräsentiert vor allem durch ÖDP und München-Liste.

    Vielleicht ist es an der Zeit da mal wieder durchzuputzen und in die Gänge zu kommen. Das Olympia-Bündnis könnte ein Anfang dazu sein.

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  • Der wahre tscharlie am 24.09.2025 22:24 Uhr / Bewertung:

    Bündnis Pro Olympia, bestehend aus Handel ect. also DEHOGA. Ist ja klar, dass die dafür sind.
    Aber es ist schon auffällig, wie man alle Register zieht.
    Anscheinend ist den Interessenten noch das Nein zu der Winterolympiade in unguter Erinnerung.
    Aber Bayern hat dieses Nein gut überstanden, also wird man auch das Nein zur Olympiade überstehen.

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