Münchner Sportmuffel? Immer mehr Kurse abgesagt

Einige Kurse des städtischen Freizeitsports werden abgesagt - weil die Teilnehmer nicht dafür zahlen wollen.
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Sind die Münchner in der Corona-Krise zu Sportmuffeln geworden? (Symbolbild)
Sind die Münchner in der Corona-Krise zu Sportmuffeln geworden? (Symbolbild) © IMAGO / Westend61

München - Volleyballtraining in der Sachsenstraße gecancelt. Pilates und Yoga am Dienstag im Dantebad gecancelt. Ebenso wie das Rückenfitness und Wiesn-Wadl-Workout am Mittwoch. Endlich kann man wieder Sport treiben, aber keiner hat Lust?

Zu wenig Teilnehmer: Münchner Freizeitsport cancelt Angebote

Den Eindruck könnte man zumindest bekommen, wenn man sich auf der Facebook-Seite des Münchner Freizeitsports umschaut und liest, wie viele Angebote die Stadt gerade absagt. Ein Grund seien die geringen Teilnehmerzahlen, heißt es auf Facebook.

Dass die Münchner insgesamt während Corona faul geworden sind oder dass sie sich davor fürchten, beim Sporteln anzustecken und deshalb lieber zu Hause bleiben, kann die Stadt allerdings nicht bestätigen.

Sportreferat: "Die Menschen haben den Start des 'Fit im Park'-Programms herbeigesehnt"

Die Zahl der Teilnehmer sei mindestens auf demselben Niveau wie in den Vorjahren, schreibt die Pressestelle des Sportreferats. "Die Leute haben sich den Start des 'Fit im Park'-Programms herbeigesehnt." Es ging wegen Corona erst Anfang Juni los, einen Monat später als sonst. Seitdem gibt es im Westpark, Luitpoldpark, Riemer Park, Ostpark, Aubinger Ostpark, Hermann-von-Siemens-Park, Marienplatz, Rosengarten, Schyrenbad und auf der Theresienwiese ein Gymnastikprogramm. Auch Volleyball, Meditation und Slackline-Training für alle Altersgruppen und Fitnesslevels stehen auf dem Kursplan.

Wie sehr sich die Münchner auf das Sportangebot der Stadt freuten, zeige sich an den Teilnehmerzahlen: Bis zu 200 Menschen nehmen bei den Fitnessangeboten im Westpark teil. Auch an den Kursen auf der Theresienwiese sind laut der Stadt regelmäßig etwa 80 Menschen dabei. Im Aubinger Ostpark seien es etwa 60.

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Viele Münchner wollen keine Sport-Marken kaufen

Dass die Kurse in den Parks so gut gefüllt sind, liegt wohl auch daran, dass die Münchner nichts dafür bezahlen müssen. Gleichzeitig veranstaltet die Stadt noch ein Outdoor-Sportangebot als Ersatz für das Hallensportprogramm, das wegen Corona entfallen musste. Eigentlich wäre es von Oktober bis Juli gelaufen. Doch weil das nicht klappte, wird es nun nachgeholt.

Für diese Kurse müssen die Münchner allerdings Marken kaufen - 3,20 Euro pro Einheit. Und offensichtlich wollen sich das viele nicht leisten, wenn sie sich in den Münchner Parks gratis fit halten können.

Unter anderem an der Sachsenstraße oder am Dantebad wurden laut der Stadt wegen Teilnehmermangel Kurse eingestellt - etwa Basketball und Volleyball. Diverse andere Kurse wie HIIT oder Rücken werden allerdings weiterhin angeboten und seien gut besucht, schreibt die Pressestelle.

Auch damit, wie gut das Programm auf der Theresienwiese angenommen wird, ist die Stadt zufrieden: Noch bis Sonntag, 12. September, gibt es kostenlose Skateboardworkshops, Fahrtechniktraining, Parkour, Streetball und die Angebote des städtischen Freizeitsports. Ersichtlich ist das Programm auf www.muenchen.de. Die Teilnehmer müssen zur Kontaktverfolgung Formulare ausfüllen oder sich per App registrieren.

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5 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 19.08.2021 15:40 Uhr / Bewertung:

    3,20 Euro pro Einheit sind den Leuten zuviel? Ernsthaft?
    Die Menschen wollen wohl alles umsonst und die Stadt soll das dann vielleicht noch subventionieren. Mit Steuergeldern natürlich.
    Lieber zahl ich 3,20 Euro und solche Projekte tragen sich dann langfristig selbst. Würde eventuell Steuergelder sparen.

  • KRM am 19.08.2021 10:52 Uhr / Bewertung:

    "Für diese Kurse müssen die Münchner allerdings Marken kaufen - 3,20 Euro pro Einheit. Und offensichtlich wollen sich das viele nicht leisten,"

    Es gibt noch mehr Gründe:
    - keiner hat noch einen Überblick über die Corona-Regeln
    - nicht jeder schaut bei Facebook
    - keine Lust auf Kontaktverfolgung und evtl Quarantäne
    - nicht geimpft oder genesen, keine Lust auf Testung (künftig auch noch kostenpflichtig)
    - Urlaub
    - für viele €3,40 schlicht nicht finanzierbar
    - unabhängige sportliche Betätigung, zB Radfahren
    - soziale Isolierung
    - etc.

  • Kampf den Schwurblern am 19.08.2021 10:34 Uhr / Bewertung:

    Was hat das jetzt mit diesem Bericht zu tun. Rein nichts. Hier geht es weder um die Ausgangsbeschrenkung noch um den
    Lockdowns. Ihnen geht es um etwas anderes.

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