Münchner Immobilienmarkt erholt sich: Wieder mehr Käufe

Weil die Preise zuletzt erstmals seit langem gesunken sind, verzeichnet Immoscout24 wieder größeres Kaufinteresse - auch in München.
Hüseyin Ince
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Baukräne in München: Am deutlichsten ist der Preisrückgang bei neu gebauten Häusern. (Symbolbild)
Baukräne in München: Am deutlichsten ist der Preisrückgang bei neu gebauten Häusern. (Symbolbild) © imago images/Ulrich Wagner

München - Die Prozentzahlen sind eindeutig. In allen vier Segmenten steht ein Minuszeichen auf dem Münchner Immobilienmarkt - ein deutschlandweiter Trend übrigens. Die Preise sind also nicht nur gefühlt gesunken, sondern auch tatsächlich.

Am deutlichsten ist der Preisrückgang bei neu gebauten Häusern

Es ist eine Reaktion auf die monatelang gesunkene Nachfrage. Das zeigt eine aktuelle Erhebung von Immoscout24. Aber nun schlägt das Nachfrage-Pendel wieder spürbar in die andere Richtung - trotz steigender Leit- und damit Kreditzinsen.

Das Immobilienportal hat Daten aus dem dritten und vierten Quartal 2022 ausgewertet. In München ist die Lage demnach folgendermaßen - wohlgemerkt bezieht sich das alles auf den Gesamtdurchschnitt aller Preise, einzelne Objekte können also auch deutlich teurer oder noch günstiger geworden sein, als es die Zahlen verraten.

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Am deutlichsten ist der Preisrückgang bei neu gebauten Häusern. Hier verzeichnete Immoscout24 zum vierten Quartal 2022 um sieben Prozent gefallene Preise (jetzt: 10.153 Euro je Quadratmeter). Bei Bestandswohnungen fielen die Kaufpreise um 4,6 Prozent (7.425 Euro je Quadratmeter), bei Neubauwohnungen um 4,3 Prozent (9.411 Euro je Quadratmeter) und bei Häusern im Bestand um 3,8 Prozent (8.535 Euro je Quadratmeter).

Langfristiger Preisanstieg in allen Segmenten zu erwarten

Doch dieser Rückgang könnte nur ein Strohfeuer gewesen sein, entstanden aus dem Zusammenspiel von Pandemie, der ersten Phase steigender Zinsen sowie Energiepreisen. Erwartet wird ein langfristiger Preisanstieg in allen Segmenten. Denn bundesweit fehlen mehr als 700.000 Wohnungen, es mangelt vor allem an günstigeren Wohnmöglichkeiten für einkommensschwache Milieus.

Etwa halb so viele wurden laut Immoscout24 2022 gebaut (also rund 350.000). Daher erwartet Immoscout24 langfristig eine stärkere Nachfrage nach Immobilien, weil schlicht das Angebot fehlt. Und das bei einer steigenden Einwohnerzahl. Erstmals leben 84 Millionen Menschen im Bundesgebiet (zum Halbjahr 2022).

Interesse bei Kaufimmobilien nicht auf Vor-Corona-Niveau 

All das zusammengenommen könne laut dem Immobilienportal nur zu höheren Preisen führen, egal ob bei Kauf- oder bei Mietangeboten.

Das Portal untersuchte die Situation in sieben Metropolen: München, Köln, Berlin, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt am Main sowie Düsseldorf. Unter den fünf größten Städten ist das Interesse bei Kaufimmobilien nur in Köln rückläufig, in den übrigen Städten steigt es, auch wenn es meist nicht auf Vor-Corona-Niveau ist.

9.411 Euro kostet der Quadratmeter in München bei neugebauten Wohnungen

Am größten sei die Nachfrage weiter in Berlin. Das zeige das zahlenmäßige Interesse der potenziellen Käufer. Gemessen wurden hierzu die Kontaktanfragen auf Immoscout24. Laut diesen Zahlen ist übrigens das Interesse an Münchner Mietwohnungen erstmals rückläufig.

Interessant ist auch der Blick auf den deutschlandweiten Durchschnitt der Immobilienpreise. So ist zu sehen, in welchem Verhältnis dazu der Immobilienmarkt in München steht. 3.901 Euro kostet der Quadratmeter bundesweit bei neugebauten Wohnungen (München: 9.411 Euro), 3.605 Euro bei neugebauten Häusern (München: 10.153 Euro), 2.916 Euro bei Häusern im Bestand (München: 8.535 Euro) sowie 2.714 Euro bei Bestandswohnungen (München: 7.425 Euro).

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