München will Millionen bei der Kultur sparen: Einen Bereich trifft es besonders

In den Jahren 2028 und 2029 spart die Stadt Millionen Euro bei der Ausstattung von Kultureinrichtungen ein. Um wie viel Geld es genau geht und welche Bereiche es besonders hart treffen wird, das erfahren Sie hier bei der AZ.
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Ein Blick auf den berühmten Leuchter im Gärtnerplatztheater. Wie trifft der Sparkurs Münchens Bühnen? Die AZ hat die Details.
Ein Blick auf den berühmten Leuchter im Gärtnerplatztheater. Wie trifft der Sparkurs Münchens Bühnen? Die AZ hat die Details. © Sven Hoppe (dpa)

Diesen Montagabend will OB Dieter (SPD) mit Münchens Kunstszene feiern, bei seinem Kulturempfang, dieses Jahr im Volkstheater. Doch womöglich könnte etwas die Stimmung trüben: die große Spar-Liste.

Über die Beschlussvorlage soll der Stadtrat am Donnerstag im Kulturausschuss abstimmen. Öffentlich ist sie noch nicht, der AZ liegt sie vor. Was darin steht, wird die Münchner Kulturszene alarmieren.

Investitionen in Millionenhöhe sollen eingespart werden

2028 sollen 936.000 Euro eingespart werden. 2029 sogar über 15 Millionen Euro. Es geht nicht um Zuschüsse, um den Betrieb der Kultureinrichtungen aufrechtzuerhalten, sondern um Investitionen – zum Beispiel in die Ausstattung und Technik.

Weil die Finanzlage im Rathaus schlecht ist, sollten alle Referate Sparvorschläge machen. Laut der Beschlussvorlage hat die Kämmerei dem Kulturreferat die Vorgabe gemacht, die Ausgaben im Jahr 2028 pauschal um 40 Prozent zu kürzen. Dieses Ziel erreicht das Kulturreferat nicht. Doch auch die Kürzungen, die jetzt im Raum stehen, scheinen Kulturreferent Marek Wiechers (parteilos) gar nicht glücklich zu machen.

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Er schreibt: "Insgesamt ist der prozentuale Anteil des Kulturreferates am städtischen Haushalt zu gering, um eine spürbare Verbesserung der Finanzlage (...) zu erzielen. Die Auswirkungen auf die Münchner Kulturlandschaft sind dennoch gravierend und die Kulturarbeit in der Landeshauptstadt wird auf Jahre erheblich gehemmt."

Müssen einige Stadtbibliotheken geschlossen werden?

Besonders hart trifft es die Freie Szene. Im Bereich Freie Kunst im öffentlichen Raum werden 6,5 Millionen gekürzt. Auch für Technik für Freie Theater will die Stadt so viel weniger ausgeben, dass der Kulturreferent fürchtet, dass der Spielbetrieb von freien Theatern gefährdet ist. Tanz- und Theaterprobenräume können nicht mehr ausgestattet werden. Defekte Technik wird nicht mehr ersetzt.

Fallen die städtischen Kunsträume, wie das Maximiliansforum, dem Sparhammer der Stadt zum Opfer?
Fallen die städtischen Kunsträume, wie das Maximiliansforum, dem Sparhammer der Stadt zum Opfer? © Sigi Müller

Eine weitere Folge laut der Vorlage: "Die städtischen Kunsträume (Maximiliansforum, Lothringer Halle, Rathausgalerie) können nicht mehr bespielt werden, sofern der ohnehin schon sehr niedrig bemessene Etat für Ausstattung gekürzt wird". Die Anzahl der Erinnerungszeichen, die die Stadt für Menschen schafft, die vom NS-Regime verfolgt und getötet wurden, muss halbiert werden. Familienangehörige müssen "über Jahre vertröstet werden", heißt es in der Vorlage.

Auch bei den Stadtbibliotheken soll bei der Ausstattung so sehr gespart werden, dass der Kulturreferent befürchtet, dass es vorkommen kann, dass der Arbeitsschutz nicht mehr gewährleistet sei und im Extremfall sogar einzelne Standorte schließen müssen.  

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  • CO2 Voodoo vor 5 Stunden / Bewertung:

    Das Geld wurde von den Grünen in Stauschaffung und Parklplatzenteignung versenkt.

  • Havi vor 3 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von CO2 Voodoo

    Die Quittung kommt bei der nächsten Kommunalwahl! Aber hoffentlich keine Blauen/Braune

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