Neue Maßnahmen gegen Glasmüll: Stadt München reagiert auf Beschwerden

München verstärkt den Kampf gegen Glasmüll: Häufigere Leerungen und neue Sammelstellen sollen die überfüllten Container entlasten. Doch es gibt auch Kritik.
Guido Verstegen
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Unzählige leere Glasflaschen stehen vor vollen Altglas-Containern in Waldperlach. (Archivbild)
Unzählige leere Glasflaschen stehen vor vollen Altglas-Containern in Waldperlach. (Archivbild) © imago/Wolfgang Maria Weber

Gerade erst berichtete die AZ über die dreckigen und verwahrlosten Sammelcontainer am Dietramszeller Platz, wo sich wie in vielen Vierteln der Stadt ein trostloses Bild bietet. Weil die Wertstoffinseln gerade nach Feiertagen nicht nur übervoll, sondern mit Glasflaschen regelrecht umstellt sind, nehmen die Scherbenhaufen und die Zahl der verärgerten Anwohner zu. Im Kommunalausschuss ist am Donnerstag eine Strategie gegen die Flut an Glasmüll vorgestellt worden.

Für die Sammlung von Altglas ist das Duale System zuständig, mit dem der Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt (AWM), Verträge abgeschlossen hat. In München sammeln die vom Dualen System beauftragten Firmen Remondis und Wittmann Glas und auch Wertstoffe. Der AWM hat nun erfolgreich verhandelt, dass diese Firmen die Glascontainer öfter leeren und reinigen lassen. Remondis plant zudem, Gastronomiebetrieben eigene Container anzubieten.

Altglasproblem in München: Diese Ideen gibt es

Für die Tage zwischen den Jahren und Silvester sollen die Glascontainer künftig noch häufiger geleert werden, bei Bedarf sogar täglich außer an Sonn- und Feiertagen. An ausgesuchten Standorten stehen darüber hinaus für diese Zeit weitere Altglascontainer bereit. Remondis plant das schon konkret für Feierhotspots in Schwabing oder am Gärtnerplatz. Der AWM prüft, ob während der Winterferienzeit Altglas auch an den Wertstoffhöfen gesammelt werden kann.

Während die SPD damit viele ihrer Ideen verwirklicht sieht und auf ihren Stadtratsantrag im Januar verweist, loben die Grünen zwar den Ansatz, hätten sich dabei aber mehr Fantasie gewünscht. "Die Referatsvorlage ist leider sehr unambitioniert", sagt Christian Smolka, Stadtrat Die Grünen/Rosa Liste/Volt: "Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, neue Standorte für Glascontainer zu finden. Die Stadt könnte zum Beispiel mit Supermärkten verhandeln."

Kommen nun die "Waste Watcher"?

Er beobachte dabei "im Handel auch Offenheit", so Smolka: "Gerade große Discounter haben oft Parkplätze, an denen es Platz für eine Sammelstelle gibt. Besonders gut wäre es, wenn es neben diesen Containern noch einen Abstellplatz für Lastenräder gäbe."

Die CSU/FW-Fraktion sieht in den Maßnahmen einen Schritt in die richtige Richtung, hält sie aber nicht für ausreichend. Sie fordert weiter den Einsatz von sogenannten Waste Watchern. Eine Idee, die die SPD schon 2023 eingebracht hatte. CSU-Stadtrat Andreas Babor: "Waste Watcher tragen mit persönlicher Ansprache und der Möglichkeit, Bußgelder zu verhängen, effektiv zur Lösung des Müllproblems bei. Leider hat die grün-rote Stadtratsmehrheit das abgelehnt."

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  • tutwaszursache vor 11 Minuten / Bewertung:

    Was mir fehlt, einfach zu realisieren wäre und wenig kosten würde: eine Meldefunktion für volle Container. Einfach einen individuellen QR-Code auf jeden Container, einmal mit dem Telefon draufhalten, Haken setzen "ist voll", abschicken und dann zeitnah eine Leerung veranlassen.

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  • Lackl vor 12 Minuten / Bewertung:

    Wenn diese Firmen mit den, ach so wertvollen Rohstoffen, ihren Reibach machen, dann sollen sie das Zeugs gefälligst auch abholen. Ist ist eigentlich dem Bürger nicht zuzumuten, dass er denen kilometerweit nachfährt und uns somit uns noch Kosten entstehen, damit die ihre Geschäfte machen können.

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