München: Signa-Beben trifft nun auch Oberpollinger

Nun hat es eine Tochter von René Benkos Luxusimmobiliensparte mit Nobelkaufhäusern erwischt: Insolvenz!
Nina Job, Martina Scheffler, Albert Otti |
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Verstörende Nachrichten für Oberpollinger in der Neuhauser Straße: Eine deutsche Signa-Tochter hat Insolvenz angemeldet.
IMAGO Verstörende Nachrichten für Oberpollinger in der Neuhauser Straße: Eine deutsche Signa-Tochter hat Insolvenz angemeldet.

München - Die schlechten Nachrichten um das Immobilien- und Handelsimperium des Tiroler Selfmade-Milliardärs René Benko überschlagen sich. Nachdem in München bereits ein Baustopp für die Sanierung der Alten Akademie verhängt wurde, ist nun auch das Nobelkaufhaus Oberpollinger nebenan in der Neuhauser Straße mit im Spiel.

Wie der "Spiegel" am Freitag berichtete, ist die erste Firma von Benkos Signa-Konsortium pleite. Die Signa Real Estate Management Germany GmbH habe beim Amtsgericht Charlottenburg einen offiziellen Antrag auf Konkurs gestellt, so das Magazin, dem der Insolvenzantrag vorliegt.

Dabei handelt es sich um eine Deutschlandtochter der Signa Prime Selection AG, in der Benko seine wertvollsten Bestandsimmobilien gesammelt hat: wie die Alte Akademie und den Oberpollinger in München, den Elbtower und das Alsterkaufhaus in Hamburg oder das KaDeWe in Berlin.

 Erste Firma des Signa-Konsortiums pleite: Oberpollinger in München  davon betroffen?

Laut Spiegel geht aus dem Insolvenzantrag hervor, dass die Signa Prime nicht mehr in der Lage ist, ihre Tochterfirmen mit ausreichenden Finanzmitteln zu versorgen. Die Signa Real Estate Germany gehört zu der 100-prozentigen Prime-Tochter Signa Real Estate Management GmbH. Sie beschäftigt laut "Manager Magazin" mehr als 150 Mitarbeiter. Das insolvente Unternehmen hält selbst keine Immobilien, kümmere sich aber als zentraler Dienstleister in Deutschland um deren Vermietung oder Entwicklung. 

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Schon vor einigen Tagen war in Berichten unter Berufung auf Insider kolportiert worden, dass innerhalb der Signa-Gruppe für mehrere Unternehmensteile Insolvenzanträge vorbereitet würden. Laut verschiedener Berichte braucht die Signa Holding kurzfristig 500 Millionen Euro frisches Kapital.

Was die Insolvenz von Signa Real Estate Management Germany nun konkret für Oberpollinger bedeutet, ist unklar. Das Weihnachtsgeschäft ist bereits in vollem Gange.

Signa-Konzern schon länger in wirtschaftlicher Schräglage

Benkos kompliziert verschachtelter Konzern Signa mit über 1000 Tochtergesellschaften ist bereits seit einiger Zeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Bereits im Sommer versuchte die Signa, zwei wertvolle Münchner Immobilien - das Kaut-Bullinger-Haus in der Rosenstraße sowie die Galeria-Immobilie am Rotkreuzplatz - für insgesamt 200 Millionen Euro zu verkaufen. Der Sporthändler Sport Scheck wurde verkauft.

Für die ins Trudeln geratene Signa war erst Anfang November ein Restrukturierungsprozess eingeleitet worden. Benko war als Vorsitzender des Beirates der Signa-Holding zugunsten des deutschen Sanierungsexperte Arndt Geiwitz zurückgetreten (AZ berichtete).

Und auch juristisch gerät Benko zunehmend unter Druck. Österreichische Oppositionsparteien fordern einen Untersuchungsausschuss.

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  • Chablis64 am 27.11.2023 22:48 Uhr / Bewertung:

    Diesem kaufen und wieder verkaufen zu Unsummen sollte ein Riegel vorgeschoben werden. Ausschreibung und Verkauf nur mit Festsetzung von Vertraglich Vereinbarte Nutzung. Natürlich auch mit Vorlage der finanziellen Bilanzen wie sie der mögliche Käufer oder Meister das Konzept vorstellt. Dass jetzt einfach auch mal ein für alle mal Schluss ist mit der hin und her Schacherei die hier am laufen ist. An einigen Standorten hätten die Beschäftigten noch einige Zeit bleiben können. Dass die Sigma jetzt pleite 8st, hat er bei den letzten Investitionen aber nicht verlauten lassen. Das muss sich doch schon abgezeichnet haben. Da würden mich die Bücher mal interessieren. Er wird sich keine Sorgen machen müssen. Das kommt davon wenn die Gier Hochwasser bekommt. Eine Schande 8st das für die Verwaisten Standorte, die vermüllen jetzt zusehends. Höher weiter schneller.. Vorbei ist es... Das langfristige ist eben doch nicht aufgegangen. Das war aber abzusehen... Ähnliches habe ich 2014 schon geschrieben

  • ThankYouNext am 25.11.2023 17:31 Uhr / Bewertung:

    Geschieht der Stadt ganz recht.
    Geldgeil und geblendet Hauptsache die Kohle stimmt .
    Hätte München selbst diese Objekte übernommen, dann wäre jetzt nicht dieses Schlamassel.
    Dann hätte man noch einiges retten können.
    Aber es geht ja hier an der Isar nur noch um Millionen und Luxus.
    Alles andere zählt nicht.
    Und den Wohlhabenden ist es egal, und Wir, die Normalos können nichts ändern.
    München ist so eine verlogene Stadt .
    Aber so ist dass halt .
    Entweder mitmachen oder Ciao

  • Mobilist am 26.11.2023 14:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ThankYouNext

    Der Stadt wurden die Objekte doch gar nicht zum Kauf angeboten. Und ein Vorkaufsrecht gab es auch nicht.

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