Jugendliche verbreiten Nacktfotos im Internet: Auch in München viele Fälle

In Schwaben ist die Polizei diese Woche mit Hausdurchsuchungen bei jungen Menschen wegen Verbreitung von Pornografie in Chatgruppen vorgegangen. Das Problem: Oftmals wissen diese nicht, dass sie eine Straftat begehen. In München steigen derlei Fälle ebenfalls.
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Oftmals werden Bilder und Videos über Chatprogramme auf dem Handy verschickt. (Symbolbild)
Oftmals werden Bilder und Videos über Chatprogramme auf dem Handy verschickt. (Symbolbild) © Silas Stein/dpa

Augsburg/München - Mit einer Reihe von Hausdurchsuchungen ist die Kripo in Schwaben gegen junge Menschen wegen Verbreitung von Pornografie in Chatgruppen vorgegangen. Insgesamt habe es binnen zwei Tagen mehr als 20 Durchsuchungen in der Stadt und im Landkreis Augsburg sowie im benachbarten Kreis Aichach-Friedberg gegeben, teilte die Polizei bereits am Mittwoch mit.

Pornographie auf Handys und in Chatgruppen

Das Phänomen von illegaler Verbreitung von Pornographie ist laut Polizei in den letzten Jahren immer öfter aufgetreten, nicht nur in Schwaben. Das Problem: Viele der Beschuldigten wissen oft nicht, dass sie Straftaten begehen. Und: oft sind die Täter und Opfer noch minderjährig.

Nach Angaben der Kripo hat eine Jugendliche beispielsweise eigene sexuelle Handlungen aufgenommen und dann an ein 13 Jahre altes Kind geschickt. Nun wird gegen die Jugendliche wegen des Verdachts des Verbreitens von jugendpornografischen Schriften sowie wegen des Verdachts des sexuellen Kindesmissbrauchs ermittelt - was schwerwiegende Straftaten sind.

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Auch in München registrieren die Ermittler mehr Fälle

Auch gegen einen 14-Jährigen wird ermittelt, weil er Nacktbilder seiner minderjährigen Freundin über einen Messaging-Dienst verbreitet haben soll.

Die Münchner Polizei kennt solche Tatgeschehen ebenfalls. Das Kommissariat 15, zuständig für die Ermittlungen im Zusammenhang mit Sexualdelikten, registrierte im vergangenen Jahr einen Anstieg bei Sexualdelikten um 30,9 Prozent auf 1.705 Fälle. Vor allem die Verbreitung pornografischer und kinderpornografischer Schriften zählt zu diesem Wert, teilten die Ermittler unlängst mit.

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7 Kommentare
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  • Dugi am 02.07.2021 21:30 Uhr / Bewertung:

    Aha, bei sowas ist dann jemand mit 13 Jahren also plötzlich wieder ein Kind und kein Jugendlicher.......

    Das Problem bei solchen Fällen ist, dass man Gesetze darauf anwendet, die für erwachsene Täter gedacht wurden und ausblendet, dass halt auch Kinder bzw. Jugendliche Nacktbilder von sich verschicken, massenweise.
    Aus diesem Grund war auch die Gesetzesverschärfung, nachdem es sich dabei nun zwingend strafrechtlich um Verbrechen handelt - mit allen juristischen Folgen - mehr als dumm, die Folgen waren absehbar. Deswegen wurden die Verschärfungen auch von den meisten Experten abgelehnt.
    Jetzt bekommt man die Ergebnisse: 14-jährige, die wegen einem Verbrechen beschuldigt werden, weil sie Nacktbilder von sich verschickt haben.
    Bei so hirnrissigen Gesetzen kann man eigentlich jedem Jugendlichen nur raten, sofort Verfassungsbeschwerde einzulegen, wenn er mit einem solchen Tatvorwurf konfrontiert wird.

  • Der wahre tscharlie am 03.07.2021 15:06 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dugi

    Ich glaube, du verstehst etwas Grundlegendes nicht. Wozu verschicken Kinder Nacktbilder? Vermutlich weil sie aufgefordert werden. Und zwar mehrheitlich von Männern.
    Außerdem ist ja bekannt, einmal im Netz, immer im Netz. Diese Bilder landen in Sekunden auf unzähligen Seiten und es ist ein immenser Aufwand, sie wieder entfernen zu lassen.
    Denn man muß sich an die Betreiber dieser Seiten wenden, die im Ausland sitzen und noch dazu eine Briefkasten-Adresse benutzen.

    Und ich behaupte, unsere Gesetze sind in diesem bereich noch zu lasch. Wozu da Verfassungsbeschwerde eingelegt werden soll, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Denn genau das würden den Pädophilen in die Hände spielen, die das Netz nach solchen Fotos abgrasen.

  • Futurana am 02.07.2021 18:34 Uhr / Bewertung:

    Irgendwie beschleicht mich der Eindruck diese Teenies , aus früheter Sicht noch Kinder, wissen sehr wohl was sie da tun. Nacktfotos auch gynokologischer Art, sind doch nichts dramatisches! So jedenfalls stellt sich das Dilemma dar. Ist es vor allem die "Altgeneration" die sich darüber empört? Die Teenies sind queer und Co. . Muss hier die Altgeneration umdenken?

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