Jetzt ist es offiziell: Investor Ralf Büschl baut den neuen Großmarkt

Der Grünwalder Investor hat den Zuschlag für die städtische Fläche in Sendling erhalten. Nun muss die Stadt die Details verhandeln.
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Das Areal der Großmarkthalle ist groß. Investor Ralf Büschl plant neue Hallen mit Wohnungen in den Obergeschossen.
Das Areal der Großmarkthalle ist groß. Investor Ralf Büschl plant neue Hallen mit Wohnungen in den Obergeschossen. © Sigi Müller

München - Der Investor Ralf Büschl, der auf dem Areal der Paketposthalle gerade die höchsten Türme der Stadt plant, wird München noch an einem weiteren Ort prägen: Er wird auch den Bau der neuen Großmarkthalle in Sendling übernehmen.

Die Stadt hatte in den vergangenen Monaten einen europaweiten Wettbewerb veranstaltet, um das Areal in Sendling in Erbpacht zu vergeben. Dieses Verfahren hat Ralf Büschl gewonnen. Nun wird das Kommunalreferat in die konkreten Verhandlungen einsteigen. So geht es aus einer nicht-öffentlichen Sitzungsvorlage hervor, die der AZ vorliegt. Im Januar soll der Stadtrat über die ersten Eckdaten entscheiden - zum Beispiel über die Frage, wie viel Wohnraum auf dem Areal möglich ist und wie die finanziellen Rahmenbedingungen aussehen sollen.

Zuschlag für Büschl: keine Überraschung

Dass Büschl den Zuschlag erhält, gilt als keine große Überraschung. Schon im Herbst hatte die Abendzeitung erfahren, dass er sich um das Projekt bemüht. Er kaufte schließlich das Umschlagzentrum Großmarkt München (UGM), das auf dem Areal angesiedelt ist und das den Bau der Halle schon seit 2019 plant.

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Corona hatte das Unternehmen jedoch in eine Krise gestürzt. Zuerst war die Stadt davon ausgegangen, dass die Verhandlungen auch mit dem neuen Eigentümer weiterverfolgt werden können. Doch rechtlich war eine Ausschreibung nötig.

Nur zwei Interessenten

Der nicht-öffentlichen Beschlussvorlage zufolge bekundeten letztlich nur zwei Bewerber ihr Interesse. Doch die geforderten Kriterien, zum Beispiel in den vergangenen drei Jahren einen durchschnittlichen Umsatz von 150 Millionen Euro pro Jahr erzielt oder in den vergangenen 15 Jahren mindestens eine Geschossfläche von 200.000 Euro errichtet zu haben, erfüllte letztlich nur einer: Ralf Büschl.

Bereits vor Monaten hatte er seine Pläne vorgestellt. Diese beinhalten auch Wohnraum über der Markthalle. "Hier kann richtig urbanes Leben entstehen", sagte er. Gleichzeitig kündigte er an, sich an die Richtlinien für geförderten Wohnraum zu halten.

Das Wichtigste: ein funktionierender Großmarkt

Ihr sei das Wichtigste, dass in Sendling am Ende ein funktionierender Großmarkt steht – mit Mieten, die sich die Händler auch leisten können, sagt Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU). Ähnlich äußerte sich Sibylle Stöhr von den Grünen: "Großmarkthalle first - alles andere kommt second." Sie kündigt an, dass der Stadtrat darauf achten werde, dass nicht nur Luxuswohnungen entstehen.

Ihr wäre es lieber gewesen, die Stadt hätte die Großmarkthalle selbst gebaut, sagt sie. Doch letztlich stimmten auch die Grünen für die Vergabe an einen Investor. Pläne für einen städtischen Großmarkt gab es bereits. Stefan Jagel von der Linken ist sich sicher, dass die Stadt schon weiter sein könnte, wäre sie bei diesen Plänen geblieben. Bis die Verhandlungen mit Büschl abgeschlossen sind, könnte es noch ein Jahr dauern.

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9 Kommentare
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  • OLGI am 29.07.2022 08:52 Uhr / Bewertung:

    Da lacht der Grünwalder Oligarch, bekommt das Erbbaurecht und macht dann, was er will. Und in 5 Jahren und in 10 Jahren nickt die Stadt alles ab...
    So billig wird das städtische Tafelsilber verscherbelt...

  • Geradeaus-Denker am 28.07.2022 23:42 Uhr / Bewertung:

    Was haben sie denn da ausgeschrieben, wenn wichtigige wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie die Anzahl der Wohnungen jetzt erst verhandelt werden soll? Scheint eine "pseudo-Ausschreibung" oder "Beaty-Contest" gewesen zu sein, wo man schon ahnen konnte, wer es wird...

  • gast100 am 28.07.2022 22:21 Uhr / Bewertung:

    Wird da schon wieder ein Monopo list inst alliert?

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