Immobilienpreise München: Altbauwohnungen schon wieder 11 Prozent teurer
Harlaching oder das Hasenbergl: Zwischen manchen Vierteln liegen in München Welten. Das gilt auch und insbesondere für die Kaufpreise für Eigentumswohnungen, wie jetzt ganz neue Zahlen zeigen, die die Hypo-Vereinsbank gestern für den Münchner Immobilienmarkt vorgelegt hat.
Während die Preise demnach in den absoluten Top-Lagen etwas langsamer steigen, müssen Münchner mit Kauf-Absicht inzwischen auch sorgenvoll auf die ganz normalen Münchner Viertel schauen. Den größten Preisanstieg verzeichnet die Hypo in den einfachen und mittleren Lagen wie in Freimann oder Giesing. Bei den Altbauwohnungen und den Wohnungen aus der Nachkriegszeit lag das Plus 2017 stadtweit bei elf Prozent – innerhalb von nur einem Jahr! Die Preise in den Stadtvierteln unterscheiden sich immer noch extrem, wie ganz aktuelle Zahlen zeigen (siehe unten).
Die Balken zeigen, wie hoch die Preisspanne in den jeweiligen Vierteln ausfällt. Zum Vergrößern auf die Grafik klicken.
Die Quadratmeterpreise für eine 75 Quadratmeter große Wohnung in der Stadt reichen aktuell von 6.000 Euro in einfacheren Stadtvierteln wie Freimann bis hin zu Spitzenpreisen von über 14 000 Euro in sehr guten Vierteln, etwa in Harlaching (siehe auch Tabelle). In mittlerer Wohnlage, wie in Giesing, kann eine Wohnung mit 75 Quadratmetern schnell mal 600.000 Euro und mehr kosten.
Ein Ende des Booms? Nicht in Sicht. Bei Neubauten sind laut der Experten weiterhin fast immer alle Wohnungen schon in der Bauphase verkauft. "Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen ist ungeachtet des enorm hohen Preisniveaus in allen Lagen ungebrochen", sagte Thomas Sattler, Immobilienexperte der Hypo-Vereinsbank gestern.
Doch für die Münchner wird es offenbar immer schwieriger, die Wohnungen zu finanzieren. Die Hypo berichtete, dass immer längere Laufzeiten bei Finanzierungen abgeschlossen werden.
Kommunale Mietpreisbremse: Münchner GroKo will Zeichen setzen
Der Stadtrat will heute eine kommunale Mietpreisbremse beschließen. Bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften Gewofag und GWG sollen die Mieten demnach künftig nur noch maximal zehn Prozent in fünf Jahren steigen dürfen. Bislang ist es gesetzlich möglich, die Mieten bis zu 15 Prozent anzuheben – und das innerhalb von nur drei Jahren.
Die CSU im Rathaus ist damit nun auf einen entsprechenden Vorschlag der SPD-Fraktion eingeschwenkt. Darüber hinaus setzt sich die CSU nun auch für eine absolute Mietobergrenze ein: Bei Gewofag und GWG sollen die Mieten nie höher als bei 90 Prozent des Münchner Mietspiegels liegen. "Damit schonen wir spürbar den strapazierten Geldbeutel der städtischen Mieter", sagt CSU-Chef Manuel Pretzl. Mieterhöhungen müssten moderat ausfallen und dürften die Menschen finanziell nicht überfordern, so Pretzl.
Bei der SPD freut man sich, dass die CSU die kommunale Mietpreisbremse nun mittragen möchte. "Es ist wichtig, dass wir eine breite Mehrheit haben, damit diese Entscheidung eine Signalwirkung über München hinaus haben kann", sagt Fraktions-Vize Christian Müller. Die Stadt müsse zeigen: "Uns sind die Menschen wichtiger als der Profit!", so Müller.
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