IAA in München: Neues Protestcamp gegen Automesse 2023

Der Stadtrat berät am Dienstag über die zukünftigen Messen in München. Gegner fordern das Aus für die Pläne.
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Während der IAA Anfang September gab es zahlreiche Proteste: Hier Teilnehmer der Abschlusskundgebung auf der Theresienwiese. (Archivbild)
Während der IAA Anfang September gab es zahlreiche Proteste: Hier Teilnehmer der Abschlusskundgebung auf der Theresienwiese. (Archivbild) © Matthias Balk/dpa

München - Radlsternfahrten und Massenkundgebungen auf den Straßen, ein Protestcamp auf der Theresienwiese. Die Münchner Premiere der Internationalen Automobilausstellung hat viel Wirbel ausgelöst, was auch am Veranstaltungskonzept lag.

Bei erneuter IAA: Wieder mehrtägiges Protestcamp

Sollte die Messe in zwei Jahren wieder in ähnlicher Form in München stattfinden, sind erneut massive Proteste zu erwarten, auch ein mehrtägiges Protestcamp auf der Theresienwiese soll es geben. Das kündigten die IAA-Gegner am Montag an. Sie fordern die Stadt auf, die IAA nicht noch einmal in München stattfinden zu lassen. "Wir werden auch in zwei Jahren präsent sein und uns wieder unseren Raum in der Stadt nehmen!", sagt Vanessa Probst vom Camp-Bündnis.

In der Diskussion, was in zwei Jahren bei der IAA anders laufen muss, hat OB Dieter Reiter unlängst im AZ-Interview klare Ansagen gemacht. Vor allem die Benutzung des öffentlichen Raumes müsse besser geregelt werden. Ob es beim nächsten Mal wieder hohe Gerüste und Tribünen am Odeonsplatz geben solle, stellte der OB damit in Frage.

Die IAA-Gegner sprechen von einem Skandal: Obwohl sich das KVR stark dagegen ausgesprochen habe, der Autoindustrie in zwei Jahren wieder weite Teile der Innenstadt zur weitreichenden Verfügung zu stellen, habe sich die Messe als städtische Beteiligungsgesellschaft in geheimen Verträgen laut Berichten der AZ genau dazu verpflichtet (hier mehr dazu).

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IAA-Gegner: "Das ist Systemversagen"

Die Messe hatte viel Kritik auf sich gezogen. So waren fast alle großen Plätze in der Stadt von den Ständen der Autokonzerne belegt. Die Polizei ging bei ihrem größten Einsatz in München seit 20 Jahren massiv gegen Proteste vor.

"Während die Politik in der Öffentlichkeit ein grünes Image vorspielt, wird im Hintergrund ein Weiter-so mit klimaschädlichen Großkonzernen vereinbart. Das ist Systemversagen", sagt Vanessa Probst.

Umweltschützer fordern Offenlegung der Verträge

Am Dienstag beschäftigt sich der Stadtrat mit der Vergabe der IAA für 2023 und 2025. "Ohne ein glaubwürdiges Nachhaltigkeitskonzept darf die IAA nicht mehr stattfinden", fordert Sonja Haider, Mobilitätssprecherin der Fraktion Ökologisch-Demokratische Partei.

Die Fraktion ÖDP/München-Liste und die Fraktion der Linkspartei und "Die Partei" haben einen entsprechenden gemeinsamen Antrag gestellt. Haider: "Ein bisschen Greenwashing und der Mobilitätskongress haben die IAA nicht nachhaltig gemacht." Der Bund Naturschutz ruft am Dienstag zur Stadtratssitzung zu einer Demo in Fröttmaning auf. Start 13 Uhr, Eingang Showpalast im Hans-Jensen-Weg. Die Umweltschützer fordern unter anderem eine Offenlegung der Verträge.

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20 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Leserin am 12.10.2021 20:08 Uhr / Bewertung:

    Sie haben sehr wenig Vertrauen in unsere Ingenier*innen und Techniker*innen.

  • Der wahre tscharlie am 12.10.2021 16:44 Uhr / Bewertung:

    "IAA-Gegner: "Das ist Systemversagen"

    Richtig! Und wenn am Konzept nichts geändert wird, werden die Proteste 2023 noch heftiger werden. Es sei denn, die Polizei sperrt alle IAA-Gegner für die Dauer der IAA ein. Das PAG würde sowas ja zulassen.

  • Münchner Kindl am 12.10.2021 11:00 Uhr / Bewertung:

    Diese "IAA-Gegner" haben doch selbst die ganze Stadt mit ihren Protesten lahmgelegt, sorgten klimaschädlich für zig-kilomerterlange Verkehrsstaus auf den Autobahnen.

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