"Hotel Wiesn“: Warum der neue Festchef zur Oktoberfestzeit auszieht

Der neue Wiesnchef Scharpf will in den zwei Festwochen nicht zu Hause wohnen. Er wird seine erste Wiesn als Festleiter Tag und Nacht am Gelände verbringen. Aus guten Gründen.
AZ/dpa |
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Münches neuer Wiesnchef Scharpf vor einem Foto des Riesenrades.
Münches neuer Wiesnchef Scharpf vor einem Foto des Riesenrades. © Peter Kneffel/dpa

Der neue Wiesnchef und Wirtschaftsreferent Christian Scharpf (SPD) will während des Oktoberfests ins Hotel ziehen. Aus praktischen Gründen: "Ich habe mir auf eigene Kosten ein Zimmer direkt an der Wiesn gebucht, um in der Hochphase der Festzeit jederzeit schnell vor Ort sein zu können", sagte Scharpf der Deutschen Presse-Agentur. Der 53-Jährige, der das Amt des Wirtschaftsreferenten im März übernommen hat, wohnt mit seiner Familie im Stadtteil Maxvorstadt - eigentlich nur ein paar Kilometer Luftlinie zum Festgelände. Zur Wiesnzeit allerdings herrscht in U- und S-Bahnen sowie an den Bahnhöfen rund um das Oktoberfest regelmäßig dichtes Gedränge - und sogar zu Fuß geht es oft nur Stop-and-Go Richtung Fest.

Frühschicht mit Sicherheitslage

Der Festleiter ist gleich frühmorgens gefragt – noch vor Öffnung des Geländes. "Der erste Termin ist in aller Früh die Lagebesprechung mit den Sicherheitsbehörden", sagte Scharpf. Danach folgt ein dichter Terminplan, ein Termin jage den nächsten. "Es ist wichtig, den Überblick zu behalten, präsent zu sein und zu schauen, dass alles läuft."

Auf dem Weg zur Wiesn wird es oft eng. (Archivbild)
Auf dem Weg zur Wiesn wird es oft eng. (Archivbild) © Christoph Trost/dpa

 

Scharpf nennt sich selbst einen "passionierten Wiesn-Gänger". Das Oktoberfest habe er als Jura-Student in München schätzen und lieben gelernt. Er könne sich fast keinen schöneren Arbeitsplatz vorstellen.

Heiserkeit und Halspastillen

Scharpf ist nicht nur dafür verantwortlich, dass es organisatorisch läuft. In den zwei Wochen finden auf der Wiesn zahlreiche Netzwerktreffen von Verbänden, Organisationen und Unternehmen statt. "Da muss ich mich natürlich sehen lassen", so Scharpf. Dass man sich bei solchen inhaltlichen Unterhaltungen in den Bierzelten zwei Wochen lang größtenteils sehr laut verständigen muss, werde eine Herausforderung. "Die Dezibel-Stärke ist recht hoch, das macht die Stimme nur eine Zeit lang mit."

Gegen Heiserkeit und Stimmverlust werde er sich vor dem Fest mit Halspastillen eindecken. "Aber ich freue mich schon auf die Begegnungen, das gehört dazu", findet Scharpf. Sein Lieblingsfahrgeschäft: Breakdance. "Es darf ruhig schnell und wild sein, aber nicht zu hoch. Ich bin nicht schwindelfrei", sagt er. 

"Hotel Wiesn" hat sich bewährt

Mit der Hotelbuchung folgt Scharpf dem Beispiel des vorherigen Wiesnchefs Clemens Baumgärtner (CSU). "Mein Vorgänger hatte das auch schon so gehandhabt und daran habe ich mich orientiert." Gebucht hat Scharpf vor Monaten, noch als in seiner Zeit als Oberbürgermeister von Ingolstadt, als seine Wahl zum neuen Münchner Wirtschaftsreferenten feststand. Hotels sind zur Wiesnzeit in München ausgebucht.

Auf dem Weg von der S-Bahnstation Hackerbrücke zur Wiesn herrscht regelmäßig Gedränge. (Archivbild)
Auf dem Weg von der S-Bahnstation Hackerbrücke zur Wiesn herrscht regelmäßig Gedränge. (Archivbild) © Lukas Barth/dpa

Baumgärtner hatte 2022 erstmals ein Hotel am Festgelände genommen - ebenfalls, um näher dran zu sein, auch für einen möglichen Notfall in der Nacht. Die ist für den Leiter des größten Volksfestes der Welt kurz. 17 oder 18 Stunden, so Baumgärtner, habe sein Wiesntag stets gedauert.

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