Großeinsatz in München: Leiche liegt noch in Wohnhaus, neue Details zu Abschiedsbrief

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Großeinsatz in München: Was bisher bekannt ist
Update vom 1. Oktober, 18:59 Uhr:
In den frühen Morgenstunden am Mittwoch ist eine ganze Nachbarschaft in der Glockenblumenstraße aus dem Schlaf gerissen worden. An der Hausnummer 14 explodierten kurz vor fünf Uhr offenbar mindestens zwei Sprengsätze. Einige Anwohner verwechselten die Detonationen mit Schüssen. Das Einfamilienhaus im Münchner Norden brannte schnell lichterloh.
500 Einsatzkräfte der Polizei waren im Tagesverlauf in der ganzen Stadt im Einsatz, darunter auch Spezialkräfte des SEK. Und als die alarmierten Rettungskräfte an dem brennenden Haus ankamen, schlugen die Flammen aus den Fenstern. Doch das war längst nicht alles, womit Feuerwehr und Polizei an dem Tag zu tun haben sollten.
Bald wurde klar: Martin P. (57) ist für die Taten verantwortlich, ein Mann aus Starnberg, der offenbar einen eigenen Handwerksbetrieb ohne Mitarbeiter hatte. Starnberger Nachbarn kennen seinen alten roten Mercedes-Van gut. Der Van steht aber am Mittwochmorgen nicht in Starnberg, sondern in der Lerchenauer Straße – und zwar in Flammen.

Auf dem Weg zu Van und Haus entdeckt die Feuerwehr auch in der Dahlienstraße zwei brennende Fahrzeuge, einen Mercedes und einen Kia, fast einen halben Kilometer vom brennenden Einfamilienhaus entfernt. Der Mercedes war offenbar auf Martin P. zugelassen. Und als die Polizei die Gegend evakuiert und ab 5 Uhr morgens großräumig absucht, auch per Hubschrauber, stößt sie auf einen Mann. Es war Martin P., er versuchte zu fliehen. Der 57-Jährige rannte Richtung Lerchenauer See und erschoss sich dort.
Wie es aussieht, hatte Martin P. laut Polizei an seinem Fundort am See Sprengfallen aufgestellt. Er hatte zudem einen Rucksack mit Sprengstoff an sich. Möglicherweise lebte er noch, als die Beamten ihn dort auffanden. Die Polizei konnte sich wegen der Sprengfallen lange nicht annähern. Bis in den Nachmittag hinein haben Spezialisten gebraucht, um Sprengsätze zu entschärfen und zum Leichnam von Martin P. zu gelangen.
Brandbekämpfer finden Sprengfallen im brennenden Haus
Auch in dem brennenden Haus stießen die Brandbekämpfer auf Sprengfallen, die mutmaßlich Martin P. aufgebaut hatte. Zunächst wurden zwei verletzte Personen nahe des Hauses geborgen. Es handelt sich um die 81-jährige Mutter von Martin P. mit einer Schusswunde, sowie um seine eigene leichtverletzte Tochter (21). Die Feuerwehr stoppte die Löscharbeiten weitgehend, damit die Sprengstoffexperten der Polizei die Sprengsätze im Haus entschärfen konnten.
Die Schockwellen der Ereignisse wirkten sich auf die gesamte Stadt aus, das Oktoberfest blieb zunächst geschlossen. Denn: Laut Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gab es eine Art Abschiedsbotschaft, eingeworfen beim Nachbarn, wie die Polizei am Abend in einer Pressekonferenz gemeinsam mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bestätigte, die eine Bedrohung gegenüber der Wiesn beinhaltet. "Nicht zur Wiesn gehen, denn es könnte eine bombige Überraschung geben“, stand darin. Das Wiesn-Areal wurde evakuiert, gesperrt und mit allen verfügbaren Sprengstoff-Spürhunden abgesucht.
Kurz vor 14 Uhr knallte es dann noch mal dumpf an der Glockenblumenstraße. Diesmal beschwichtigte die Polizei, in sicherem Abstand, 200 Meter vom Einfamilienhaus entfernt. Dort stieg lange Zeit Rauch auf. Die Sprengstoffspezialisten hatten zu dem Zeitpunkt offenbar eine kontrollierte Sprengung der Sprengfallen von Martin P. durchgeführt.
Die Feuerwehrleute hatten sich da aus Sicherheitsgründen längst zurückgezogen und warteten bis in den Abend in sicherer Entfernung, um die letzten Glutnester im Haus abzulöschen. "Das Haus ist einsturzgefährdet“, bestätigte ein Sprecher der Feuerwehr. Wie viele Sprengfallen genau im Haus sowie am See aufgebaut waren, war völlig unklar.

Rund 700 Anwohner sind rund um die Glockenblumenstraße in Sicherheit gebracht worden. Sie verbrachten Stunden in einer nahe gelegenen Schule. Auch ein benachbarter Kindergarten wurde geräumt. Die Polizei und Vertreter der bilingualen Einrichtung baten die Eltern, ihre Kinder nicht herzubringen. Die Grund- und Mittelschule an der Toni-Pfülf-Straße und die Grundschule an der Waldmeisterstraße blieben für die Dauer des Einsatzes geschlossen.
Die S-Bahnen der Linie 1 in dem Bereich hielten am Mittwoch nicht an den Bahnhöfen Feldmoching und Fasanerie. Auf den Straßen rund um die Lerchenauer Straße gab es den ganzen Tag über Staus.
Martin P. ist offenbar in der Glockenblumenstraße 14 aufgewachsen. Nachbarn kennen die Familie P. schon seit den 70er Jahren. "Eine ganz normale, anständige Familie“, sagte eine Anwohnerin. Die Senioren Johannes und Hildegard P. sind wohl in dem Haus noch gemeldet gewesen, nachdem Martin P. und seine Schwester dort ausgezogen sind.
Woraus der Handwerker die Sprengfallen gebastelt hat, ist unklar. "Der 57-Jährige verfügte weder über waffen- noch sprengstoffrechtliche Erlaubnisse“, so ein Polizeisprecher. Am Ende muss er Erfahrung mit dem Material gehabt haben.
Erst nach vielen zermürbenden Stunden konnten die Einsatzkräfte in das Haus. Ein Polizeihubschrauber kreiste immer wieder, auch Drohnen setzten die Beamten zur Aufklärung ein. Eine Person wurde bis in die Abendstunden vermisst. Eine Gefahr gehe von dieser Person nicht aus, so die Polizei.
Später war klar: Bei dem Vermissten handelte es sich um den Vater von Martin P. Die Polizei vermutete am Abend aufgrund von Aufnahmen der Wärmebildkameras, dass der Vater tot im Haus lag. Doch die Gluthitze war noch zu groß, um den 90-Jährigen zu bergen.
Alles deutet auf ein Familiendrama hin
Immer mehr verdichteten sich im Laufe des Tages die Hinweise, dass es sich in der Lerchenau um ein Familiendrama handelt. Fast wirkt die Szenerie wie ein Amoklauf. Vorerst zeichnet sich folgendes Bild ab:
Martin P. ist womöglich voller Wut von seinem Wohnsitz in Starnberg morgens gegen vier Uhr losgefahren (oder übernachtete er bereits am Vorabend in seinem Elternhaus?), zündete morgens einige Sprengsätze, zuvor oder danach zündete er die drei Fahrzeuge an, ging mit einer Sprengladung im Rucksack zum Lerchenauer See und erschoss sich.
Wie in der Pressekonferenz der Polizei am Abend bestätigt wurde, entbrannte ein Familien-Erbstreit rund um einen Vaterschaftstest von Martin P. Er zweifelte wohl die Vaterschaft für seine Tochter (21) an, obwohl der Test das gegenteilige Ergebnis hatte.
Für Verwirrung sorgte auch eine Mitteilung, die im Internet verbreitet wurde. In dem Text mit dem Titel "Antifa heißt Angriff“ bei "indymedia“ stand: "In den frühen Morgenstunden haben wir im Münchner Norden einige Luxuskarren abgefackelt und Hausbesuche abgestattet. Zudem ging für einen Fascho sein Morgenspaziergang nicht besonders gut aus.“
Die Polizei prüfte, ob es tatsächlich Zusammenhänge gab. Doch bald sah es danach aus, als habe es sich bei den Verfassern der Nachricht auf der einschlägigen Seite der linken Szene "indymedia“ um Trittbrettfahrer gehandelt hat. Am Nachmittag dementierten antifaschistische Gruppen, dass das Schreiben echt sei.
Von Martin P. ist nicht bekannt, dass er Verbindungen in die linke oder linksextremistische Szene hatte. In der Starnberger Leopoldstraße betrieb der 57-Jährige seine kleine Handwerkerfirma. Die Polizei durchsuchte das Gebäude.
Erstmeldung vom 1. Oktober: Im Münchner Norden lief vom frühen Morgen an bis in den Nachmittag ein Großeinsatz. Polizei und Feuerwehr sind mit einem entsprechenden Aufgebot und Spezialkräften vor Ort in der Lerchenau. Nach einem Feuer und dem Fund von Sprengfallen prüft die Polizei Zusammenhänge mit dem Oktoberfest. Das Volksfest blieb zunächst geschlossen. "Mögliche Zusammenhänge mit anderen Orten in München werden geprüft, darunter auch die Theresienwiese", teilte die Polizei auf X mit. "Aus diesem Grund verzögert sich die Öffnung des Festgeländes."
Toter am Lerchenauer See und Sperrzone um brennendes Gebäude
Zuvor hatten ein Feuer und Explosionsgeräusche einen Großeinsatz ausgelöst. In dem Wohngebiet wurde ein völlig ausgebrannter Transporter gefunden, und ein sterbender Mensch am nahen Lerchenauer See. Der Verletzte, es handelt sich vermutlich um einen Mann, starb nach Polizeiangaben am Vormittag. Der See ist zu Fuß knapp 15 Minuten von dem brennenden Haus entfernt. Wie die Polizei der AZ bestätigte, hatte der Tote vom Lerchenauer See einen Wohnsitz in Starnberg, der im Laufe des Vormittags durchsucht worden sei. Es handele sich um einen 57-jährigen deutschen Staatsangehörigen, der "weder über waffen- noch sprengstoffrechtliche Erlaubnisse" verfüge, heißt es im offiziellen Polizeibericht vom frühen Nachmittag.
"Nach derzeitigem Kenntnisstand wurden im Verlauf des Tatgeschehens zwei weitere Personen verletzt. Bei diesen handelt es sich um die 81-jährige Mutter (deutsche Staatsangehörige) des Tatverdächtigen sowie die 21-jährige Tochter (deutsch-brasilianische Staatsangehörige) des Tatverdächtigen, beide mit Wohnsitz in München", heißte darin weiter.
Im Rahmen der ersten Ermittlungen sei zudem im Umfeld des Tatorts ein vom Tatverdächtigen verfasstes Schreiben aufgefunden worden, das "eine unspezifische Sprengstoffdrohung mit Bezug zum Oktoberfest" enthielt. Auf der Theresienwiese waren zahlreiche Sprengstoffsuchhunde sowie sprengstoffkundige Beamte im Einsatz. "Die Maßnahmen können bis in die Abendstunden andauern", kündigte die Polizei an, die von der Evakuierung betroffenen Anwohner würden betreut.
Starnberg: Vier Detonationen offensichtlich von der Polizei ausgelöst
Am Wohnort des mutmaßlichen Täters war die entsprechende Straße in Starnberg über mehrere Stunden hinweg gesperrt, berichtete der AZ-Reporter vor Ort: "Es stehen mehr als zehn Feuerwehrautos und einige Polizeiautos vor der Wohnung. Einsatzkräfte laufen davor hin und her. In dem Haus hatte der Verdächtige und mutmaßlich Tote eine Firma."

Die Feuerwehr war seit 10 Uhr am Einsatzort. Zu möglichen Verbindungen sagen weder Polizei noch Feuerwehr etwas. Der Eingang zum Haus ist abgesperrt, die Polizei ist aus Fürstenfeldbruck angerückt. Gegen 13.30 Uhr rückten vermummte Polizisten in grauen zivilen Autos ab, für die Einsatzkräfte gab es Essen und Trinken hinter der Sperrung. Auch wenige Sanitäter fuhren wieder weg. Ein Nachbar im Haus nebenan sagte auf der Straße, dass er kürzlich eingezogen sei: "Da trifft einen wirklich gleich der Schlag." Ein zweiter Nachbar berichtete dem AZ-Reporter von mehreren Detonationen gegen 9 Uhr direkt in Starnberg. Mehrere Nachbarn sprachen von insgesamt vier Detonationen, die allem Anschein nach von der Polizei ausgelöst worden sind.
Polizei bittet Zeugen um Bilder und Videos
Die Polizei bittet Zeugen um Videos und Fotos rund um den Einsatz. Menschen, die Bildmaterial zu den Ereignissen haben, können dieses auf einem eigens dafür eingerichteten Upload-Portal (https://medienupload-portal01.polizei.bayern.de/) hochladen.
Am Morgen brannte es in einem Wohnhaus, es waren Explosionsgeräusche zu hören. Später entdeckte die Polizei an zwei ausgebrannten Auto in der Nähe des Hauses einen verdächtigen Gegenstand. Auch ein ausgebrannter Transporter wurde gefunden. In der Folge waren nicht nur umliegende Gebäude evakuiert worden, auch das Oktoberfest blieb vorübergehend geschlossen.
Privater Hintergrund
Die Polizei geht momentan von einem privaten Hintergrund aus. Ein politisches Motiv schließen die Behörden aufgrund bisheriger Erkenntnisse aus.
Als tatverdächtig gilt ein Deutscher aus Starnberg, der nach Polizeiangaben an einem nahegelegenen See entdeckt wurde und mittlerweile gestorben ist.
Zwei Personen verletzt aus brennendem Haus geborgen
In der Lerchenau waren schwer bewaffnete Einsatzkräfte in dem normalerweise sehr ruhigen Viertel am Rande Münchens unterwegs. Die Polizei ordnete einen Evakuierungsradius an. Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers mit etwa 100 Mann vor Ort. Insgesamt im Stadtgebiet sind Fall 500 Einsatzkräfte der Polizei mit dem Fall befasst. Vor Ort wurde auch der Katastrophenschutz aktiv. Gegen 12.45 Uhr bestätigte die Polizei Folgendes: Zwei Personen wurden am Morgen bei dem Einsatz von Feuerwehr und Polizei verletzt aus dem brennenden Haus geborgen. Alle beide kamen ins Krankenhaus.
Nach Angaben der "Bild" hat der am Lerchenauer See tot aufgefundene Mann sein Elternhaus in Brand gesetzt. Er soll seinen Vater erschossen und seine Mutter verletzt haben. "Ein Brief, der durch seine Nachbarn an die Polizei kam, legt den Verdacht nah, dass es sich bei der Tat um einen Erbstreit handelte, der eskalierte", schreibt die Zeitung. Die Polizei vor Ort spricht gegenüber der AZ von zwei Verletzten im Krankenhaus, einem Toten am Lerchenauer See und einer vermissten Person. Die Beamten können weder dementieren noch bestätigen, dass der Tatverdächtige seinen Vater erschossen haben könnte.

Nach ersten Erkenntnissen vor Ort ist das Ganze offenbar das Ergebnis eines Familiendramas
Kurz vor 14 Uhr entdeckte die Polizei in der Dahlienstraße, dort brannten ebenfalls zwei Fahrzeuge, einen "verdächtigen Gegenstand". Auch hier wurde weiträumig abgesperrt, möglicherweise stießen die Beamten erneut auf Sprengstoff. Auch in dieser Straße wurden dann alle Anwohner evakuiert. Die Polizei bestätigte der AZ, dass es einen Streit in dem Elternhaus gegeben habe. Offensichtlich sei der Mann ausgerastet und durchgedreht.
Er habe nach ersten Erkenntnissen die Brände gelegt und sich anschließend selbst am See erschossen. Die Polizei ist seit etwa 5 Uhr im Einsatz. Eine Person werde noch vermisst, teilte sie weiter mit. Von ihr gehe keine Gefahr aus.

Die Polizei sprach von Sprengfallen im Haus in der Glockenblumenstraße. Nach ersten Erkenntnissen vor Ort ist das Ganze offenbar das Ergebnis eines Familiendramas. Spezialkräfte sind im Haus, das gebrannt hat, und werden, wenn nötig, Sprengsätze entschärfen", meldete der AZ-Reporter vor Ort: "Es scheint eine dynamische Situation zu sein. Es fahren immer noch Krankenwagen zum Tatort." Nach unbestätigten und inoffiziellen Angaben ist in dem Haus ein Ehepaar gemeldet. Die beiden haben wohl einen Sohn und eine Tochter, die beide nicht in dem Haus wohnen sollen.
OB Reiter: "Oktoberfest-Schließung basiert auf Erkenntnissen des Großbrandes"
Berichten von "Spiegel" und "Zeit" nach habe es zunächst Annahmen gegeben, es bestünde ein Zusammenhang mit der Antifa. Auf der Website "indymedia.org" wurde demnach am frühen Morgen ein Text mit der Überschrift "Antifa heißt Angriff" gepostet. Darin hieß es: "In den frühen Morgenstunden haben wir im Münchner Norden einige Luxuskarren abgefackelt und Hausbesuche abgestattet. Zudem ging für einen Fascho sein Morgenspaziergang nicht besonders gut aus." Inzwischen gibt die Polizei bekannt, dass es beim Tatverdächtigen keinen Bezug zur Antifa gibt.

Die ungeklärten Vorgänge in München rund um die Gefahr eines möglichen Terroranschlages und die damit einhergehende vorübergehende Sperrung der Wiesn seien "absurderweise mit Antifaschismus in Verbindung gebracht" worden, setzt sich die Antifa in einer Mitteilung zur Wehr. "Verschiedene Ereignisse in München werden reißerisch in einen Zusammenhang gesetzt. Ein heute morgen veröffentlichtes Schreiben auf der Plattform de.indymedia.org – auf der jede Person anonym Texte veröffentlichen kann – wird von verschiedenen Leitmedien unreflektiert in Verbindung zu antifaschistischer Praxis gesetzt", heißt es weiter.

Und: "Wie lange wurde gebraucht, bis die großen Medienhäuser den Rechten Terror beim OEZ-Anschlag benannt haben? Heute findet sich der Antifaschismus in den Schlagzeilen einer absurden Hetzkampagne wieder." Die Polize teilte dazu mit, dass es einen "Zusammenhang mit einem heute auf einer Internetplattform veröffentlichten Schreiben, das u.a. Brandstiftungen an hochwertigen Fahrzeugen thematisiert", aktuell nicht gegeben sei: "Aktuell gibt es keine Hinweise, dass an anderen Orten in München eine Gefahr besteht."
Dieter Reiter: "Tut mir leid, anders geht's nicht, Sicherheit geht vor"
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) teilte via Instagram mit, er schließe nicht aus, dass das Oktoberfest am Mittwoch ganztägig geschlossen bleibe: "Die Polizei wird alles tun, möglichst bis am Nachmittag um 17 Uhr die Wiesn komplett durchsucht zu haben, um damit Sicherheit zu gewähren. Wenn das nicht der Fall ist, werde ich mich wieder melden, dann wird die Wiesn heute gar nicht eröffnet", sagte er: "Tut mir leid, anders geht's nicht, Sicherheit geht vor."
Nach Angaben Reiters basiert die Oktoberfest-Schließung auf Erkenntnissen des Großbrandes im Münchner Norden. "Es geht darum, dass ein Täter die Wiesn bedroht hat und die Polizei und der Koordinierungskreis einhellig zu der Auffassung kamen, dass wir dieses Risiko, Menschen auf das Oktoberfest zu lassen, nicht eingehen können."
Einsturzgefährdet: Haus stand in Vollbrand
Am Ort des Geschehens lag lange starker Brandgeruch in der Luft. "Etwa 200 Meter rund um das Gebäude wird alles evakuiert, es steigt Rauch auf", meldete der AZ-Reporter. Die Feuerwehr wartete zunächst auf die Freigabe der Polizei, das Haus weiter zu löschen. Das Gebäude stand in Vollbrand und galt als einsturzgefährdet. Die Löschmaßnahmen konnten zunächst nicht beendet werden. Erste Anwohner mussten bereits um 7 Uhr aus ihren Häusern raus.

Die Polizei ermittelt in alle Richtungen: "Mögliche Zusammenhänge mit anderen Orten in München werden geprüft, darunter auch die Theresienwiese. "Alle mussten das Festgelände verlassen – auch Mitarbeiter", sagt ein Polizeisprecher. Auf der Website der Stadt München stand: "Aufgrund einer Sprengstoffdrohung im Zusammenhang mit der Explosion im Münchner Norden wird die Theresienwiese vorerst bis 17:00 Uhr nicht geöffnet. Es gibt ein entsprechendes Schreiben des Täters. Am frühen Nachmittag wird das weitere Vorgehen entschieden."
Der ausgebrannte rote Van gehört angeblich dem mutmaßlichen Bombenleger
Ein erster Notruf sei um 4.41 Uhr bei der Feuerwehr eingegangen: "Anwohner berichten von mehreren Knallgeräuschen. Dabei handelte es sich mutmaßlich um die Explosionen der Sprengsätze." Zwei der insgesamt drei brennenden Fahrzeuge haben Starnberger Kennzeichen: "Auch an diesen Stellen ist im Umkreis von 30 Metern abgesperrt. Die Polizei kann nicht ausschließen, dass in dem Kleintransporter noch Sprengsätze sind."

Die Polizei entschärfte mindestens zwei Sprengstofffallen und setzte Drohnen ein. Nach Informationen der "Welt" stießen Ermittler im Haus auf Handgranaten mit Stolperdraht. Der ausgebrannte rote Van gehört angeblich dem mutmaßlichen Bombenleger, der tot am Lerchenauer See aufgefunden wurde. Die Polizei bestätigte gegen 12.15 Uhr, dass es sich bei dem Mann um den Tatverdächtigen handelt. Man komme aber noch nicht an ihn heran: "Auch hier müssen Spezialkräfte rund um den Leichnam Sprengfallen entschärfen." Laut Polizeibericht hatte der Tatverdächtige einen Rucksack dabei, "in dem sich nach jetzigem Stand eine Sprengvorrichtung befindet, die zunächst entschärft werden muss".
Weitere Auswirkungen des Einsatzes in der Lerchenau
In der Nähe hat der "International Kids Campus", eine internationale Ganztagsschule mit angeschlossenem Kindergarten, kurzfristig geschlossen. Nach Informationen vor Ort wurden die Eltern gebeten, ihre Kinder heute lieber nicht zu bringen, 135 Kinder mussten demnach daheim bleiben.
Wie die Deutsche Bahn mitteilte, hielten die S-Bahnen der Linie S1 bis auf Weiteres nicht in Feldmoching und Fasanerie, um 15.39 Uhr gab sie Entwarnung: : "Die S-Bahnen halten wieder Feldmoching und Fasanerie. Der Polizeieinsatz ist beendet." Laut BR war die Mittelschule an der Toni-Pfülf-Straße für die Dauer des Einsatzes geschlossen.
Berichte von Explosionen und einem Toten sind nicht bestätigt
Ein Bericht, wonach es Explosionen gegeben haben soll, Schüsse gefallen seien und es dabei einen Toten gegeben haben soll, wurden nicht bestätigt.