Gesundheit und Mobilität: München hat zwei neue Referenten
München - Zwei Chefposten im Rathaus stehen jetzt offiziell fest. Der Stadtrat hat gestern Georg Dunkel (parteilos) mit 47 von 58 gültigen Stimmen zum neuen Leiter des Mobilitätsreferats gewählt, das am 1. Januar an den Start geht — und Beatrix Zurek (SPD) mit 47 von 57 gültigen Stimmen zur neuen Gesundheits-Chefin.
Dunkel hat bereits Erfahrung beim Thema Mobilität
Dunkel ist parteifrei und war bisher Hauptabteilungsleiter Verkehrsplanung im Planungsreferat. Der künftige Referats-Chef bringt Erfahrung beim Thema Mobilität der Zukunft mit. So hat er etwa an dem von der Inzell-Initiative erarbeiteten Konzept "Modellstadt 2030" mitgewirkt. Die Inzell-Initiative wurde von BMW und der Stadt gegründet, um Lösungen für Verkehrsprobleme zu finden.

Fraktionschef Manuel Pretzl (CSU) kündigt vor der Wahl an: "Wir werden Georg Dunkel nicht unterstützen." Es gebe viele Ansatzpunkte, mit denen die CSU nicht einverstanden sei. Das Thema Wirtschafts- und Pendelverkehr etwa kämen bei ihm zu kurz.
FDP, CSU und Bayernpartei zeigen sich skeptisch
Auch die Fraktion FDP/Bayernpartei sieht die Besetzung des Mobilitätsreferats mit Skepsis. Und zwar vor allem aus formellen Gründen. Fraktionschef Jörg Hoffmann beklagt, dass die Grünen die Personalie bekanntgegeben haben, bevor die Wahl stattgefunden hat. "Grün-Rot schafft zuvor Fakten und schert sich wenig um demokratische Teilhabe."
Zudem kritisiert die FDP/Bayernpartei das Vorgehen bei der Personalie Zurek. "Hier wird bereits in der Beschlussvorlage festgestellt, dass Frau Zurek nach der Teilung des Referates für Gesundheit- und Umwelt in zwei Referate das Gesundheitsreferat übernimmt — bevor sie gewählt wurde", so Hoffmann.
Die neue Chefin im Gesundheitsamt
Zurek war bisher Stadtschulrätin. Sie ist die Nachfolgerin von Stephanie Jacobs (parteilos), die im September ins bayerische Gesundheitsministerium gewechselt ist.

Die Stadträte Stefan Jagel (Linke) und Hans Theiss (CSU) zweifeln an der fachlichen Kompetenz von Zurek als Gesundheitschefin. Es reiche nicht, eine gute Juristin zu sein.
Zurek baut auf kompetente Mitarbeiter
Fraktionschefin Anne Hübner verteidigt den Vorschlag ihrer SPD. Vor allem menschlich sei Zurek geeignet. Hübner: "Und ich kenne kaum jemanden, der so hart arbeitet."
Und Zurek selbst? Die baut auf ihre Erfahrungen im Management. Im Gesundheitsreferat würden zahlreiche kompetente Mitarbeiter arbeiten. Zurek: "Wichtig ist vor allem zu wissen, was man selbst weiß und wann man jemanden um Hilfe bitten muss."
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