Sublimes neues Schmuckstück

Das schwule Kommunikationszentrum „Sub“ ist umgezogen. Wer durch den Eingang tritt, steht jetzt mitten im Café: Hier darf jeder so sein wie er ist – und samstags Gesangskünste beweisen
Laura Kaufmann |
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Das Sub in der Müllerstraße 14 - jetzt finden hier auch Vorträge zum Thema Männergesundheit statt.
Gregor Feindt Das Sub in der Müllerstraße 14 - jetzt finden hier auch Vorträge zum Thema Männergesundheit statt.

Das schwule Kommunikationszentrum „Sub“ ist umgezogen. Wer durch den Eingang tritt, steht jetzt mitten im Café: Hier darf jeder so sein wie er ist – und samstags Gesangskünste beweisen

Schöner und moderner sind die neuen Räumlichkeiten des Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrums ohne Frage, und das Herz, das Aushängeschild, das ist zweifellos das neue Café.

 „Schön, schick und zeitlos“, sagt Vorstand Kai Gugel, der stolz die Lichteffekte vorführt: Die Bar aus Glas kann grün und blau schimmern, die halben Diskokugeln an der Decke drehen sich. Auf den Tischen stehen frische Rosen, Tageslicht fällt durch die Fensterfronten auf die Sitzplätze. „Das alte Café hatte eher einen studentischen Look, keine gemütlichen Sitzmöglichkeiten.“ Das ist jetzt anders.

Um das möglich zu machen, haben alle mitgeholfen. Vereinsmitglieder, die Architekten sind, haben das Lokal entworfen, die stylischen Lampen besorgt. Das Sub-Café ist ein Gemeinschaftsprojekt, auch im Betrieb. Die Bar schmeißen Freiwillige jeweils an einem Abend, mal ist das der schwule Fußballverein, mal die schwulen Väter. „Geld bekommt da niemand, das machen alle aus Spaß an der Sache, aus Spaß am Umgang mit Leuten“, sagt Gugel. Das trägt zur entspannten Atmosphäre bei, an der Bar kommen die Leute leicht ins Gespräch, Touristen wie Stammgäste.

An der Tafel über der Bar sind die Preise gelistet: Cappuccino 2,10 Euro, Prosecco 0,2 für 3,80 Euro, Wein für 3,10 Euro. Augustiner Hell oder Schneider Weisse 0,5 für 2,60 Euro. Preise, die sich auch Leute leisten können, die andere Cafés des Viertels inzwischen lieber meiden.

„Wir sind wirklich für jeden da, und ein Ort, an dem jeder so sein kann, wie er ist“, sagt Gugel. „Wir sind kein Bagger- oder Cruisingladen.“ Hauptsächlich Männer kommen her, „aber der ein- oder andere bringt auch mal eine Freundin mit“, sagt Gugel. Frauen werden hier nicht blöd angeschaut, und sowieso regiert hinter der Bar auch Gelegentlich Frauenpower mit den Lesbenvereinen Letra oder Miles („mitteljunge Lesben“).

Samstags ist schon ab nachmittags geöffnet, da gibt es Kaffee und Kuchen. Später am Abend wird die Stimmung ausgelassener: Zum beliebten Singstar-Abend gibt es Cocktails für 5,50 Euro und Longdrinks für 4,50 Euro – Aktionen, die immer mehr junge Leute anlocken. „Mit dem neuen Café haben wir auch einen würdigen Raum für Feiern“, sagt Kai Gugel.

Die Eröffnungsparty hat das Café schon glorreich hinter sich gebracht – und so wird es weitergehen.


Müllerstraße 14, Mo. bis Fr. 19 – 23 Uhr, Sa. ab 13 Uhr, subonline.org, Tel.: 26 03 05 6

 

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