Restaurant-Kritik: Im Mural in München ist Kochen auch ein bisschen Kunst

Im Restaurant "Mural" im Streetart Museum geht’s lässig zu, doch die Gerichte sind fein – und mit Hingabe kreiert.
Jasmin Menrad |
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Das Rote-Bete-Risotto. Rechts: Mural-Chefkoch Clemens Pfister.
min/AZ Das Rote-Bete-Risotto. Rechts: Mural-Chefkoch Clemens Pfister.

München - Die Schildkröte mit dem Star-Spangeled-Mofahelm guckt erst seit einigen Tagen neugierig durchs Mural. Die barbusigen Damen über der Küche sind schon seit einigen Wochen da. Etwa im Monatsrhythmus kommen in dem Restaurant im Muca in der Altstadt, dem ersten Streetart-Museum Deutschlands, kleine und große Kunstwerke auf Wänden, Heizungen oder Glasscheiben hinzu.

So wie die Kunst sich ständig ändert, ändert sich auch die Karte. Wobei das Rote-Bete-Risotto (9,50 Euro) mit Kräuterseitling und großen Parmesanstückerln ein solch perfektes Risotto ist, dass die Autorin darum bittet, es stets auf dem Menü zu behalten. Die Farben knallen und die Gewürze sind auf wenige, dafür pikante Geschmäcker reduziert.

Ceviche gibt's immer

Chefkoch Clemens Pfister (28) hat bisher nur in Österreich, unter anderem im Restaurant Oberauer, und nur in Haubenlokalen – also Gourmetrestaurants – gekocht. Im "Mural" ist er erstmalig der Chef und hat mit seiner Ceviche (9 Euro), einem peruanischen Fischsalat, den er mit Lachs, Koriander und Süßkartoffeln zubereitet, so viele Fans gewonnen, dass eine Ceviche immer auf der übersichtlichen Karte zu finden ist. Am Nachmittag gibt’s Kuchen, Zimtschnecken und Kaffee (3,50 Euro) von den Selbst-Röstern Man versus Machine.

Bevor Clemens Pfister ein Gericht kreiert, zeichnet er jeden Teller. "Keine Ahnung, ob das normal ist", sagt Pfister, "aber ich will Kunst auf den Teller bringen und die beginnt als Kreation auf dem Papier."

Ab 15. September wird er auch Abendmenüs – vier Gänge (65 Euro), sechs Gänge (85 Euro, beides ohne Getränke) – mit asiatischem und südamerikanischem Schwerpunkt kreieren. Dann wird das Lokal mit seinen 40 Plätzen auf 25 Plätze verkleinert. Betreiber des Lokals ist Moritz Meyn (31), der auch das "Kopper" in der Theresienstraße und das "Isses" in der Elisabethstraße hat. Weil Meyn und sein Team bekanntlich Wert auf gute Getränke legen, gibt’s eine umfangreiche Weinkarte.

"Mein Ziel ist Essen auf einem sehr hohen Niveau in einer entspannten Atmosphäre", sagt Pfister. Das hat er bereits bei seinen Mittagsgerichten geschafft. Die Erwartungen an die Abendmenüs sind dementsprechend hoch.

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Hotterstraße 12 | contact@mural.restaurant | Geöffnet derzeit: Mi. bis So. 10 bis 19 Uhr. Ab 14. September Mi. bis So. 10 bis 24 Uhr

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