München-Schwabing bekommt einen neuen Nachbarschaftstreff
München - Von außen scheint sich an dem ikonischen, grünen Eckhaus in Schwabing noch nicht viel verändert zu haben. Aber hier, wo einst das Traditionslokal Rolandseck und danach für rund 14 Jahre das Steakhaus Kapitales vom Rind beheimatet war, ist etwas im Gange. Die AZ bekommt einen exklusiven Einblick in die Gastro-Pläne.
Neue Pläne für ehemaliges Steakhaus in Schwabing
Marc Uebelherr und sein Team stecken beim Besuch der AZ noch die Köpfe zusammen. Ein Name für das neue Projekt in der Viktoriastraße 23 muss her. Irgendwann ist zu hören: "Rolandseck, aber mit Bindestrich, einfach zurück zu den Wurzeln".

Uebelherr, der in München seit Monaten mit Neueröffnungen und Pop-up-Projekten (u. a. Kneipe 80) von sich reden macht, erklärt, was hier noch in dieser Woche passieren soll. Nachdem das Steak-Restaurant, das Uebelherr einst zusammen mit Simi Berst eröffnet hat, vor einigen Wochen dicht gemacht hat, weil es Berst zurück nach Rheinland-Pfalz verschlägt, soll sich das Konzept jetzt ändern. "Wir knüpfen an der Historie des Lokals an und nennen unser neues Pop-up-Baby ,Rolands Eck – Bier und Grill’."
Der Name erklärt quasi schon, worum es geht: Im Fokus steht der Ausschank von Bier und auf dem offenen Holzkohlegrill im Gastraum, wo bis vor kurzen exquisite Fleischspezialitäten zubereitet wurden, sollen künftig bodenständige Grillgerichte entstehen.
Nachbarschaftstreff "für jeden Geldbeutel"
Für die Schwabinger soll gleichzeitig wieder ein richtiger Nachbarschaftstreffpunkt entstehen. "Und zwar für jeden Geldbeutel. Vom Straßenkehrer bis zum Anwalt können alle herkommen", betont Uebelherr. Gelingen soll das mit fairen Preisen und guter Stimmung, erklärt Betriebsleiter Alex Brenner. Die Halbe Bier werde auf jeden Fall unter vier Euro kosten. Belebt werden soll die eher ruhige Ecke zudem mit Musik – auch Live-Musik, kündigt Uebelherr an.

Zwischendurch ragen immer wieder Köpfe von Passanten über den Zaun. Die Neugier scheint groß zu sein, wer hier das Viertel bald aufmischen wird. Auch einer der Bewohner des Eckhauses fragt nach, was passiert. "Am ersten Mai geht’s los", antwortet Uebelherr euphorisch und erklärt ihm das Konzept. "Keine Sorge, wir sind nicht ganz so laut."
Der junge Mann reagiert gelassen, aber manchmal könne es schon schwierig werden mit Anwohnern, sagt Uebelherr. Weit hergeholt sind Sorgen, dass es laut werden könnte nicht. Die Kneipe 80 – ein weiteres Pop-up-Lokal von Uebelherr – ist seit seiner Eröffnung regelrecht überlaufen. Menschenmassen sammeln sich selbst unter der Woche in und um das ehemalige Tresznjewski in der Maxvorstadt.
Partylokal oder entspannte Kneipe?
Grundsätzlich soll es hier in Schwabing ruhiger zugehen, versichert Uebelherr. Obendrauf wollen er und sein Team die Anwohner mit einem großen Frühlingsfest an diesem Donnerstag positiv auf die kommende Zeit stimmen. Ab zehn Uhr können Interessierte einen Maibaum bemalen, der dann, begleitet von Blasmusik, zusammen aufgestellt wird. Danach geht es dann auch richtig los mit dem Pop-up-Lokal. Das wird vorerst sechs Monate in Zusammenarbeit mit der Inhaberin des Gebäudes – der Arcobräu-Brauerei – bestehen.
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