Früher Umspannwerk, jetzt Gaststätte: Das ist Schottenhamels neuester Coup in München

Das Eli am Elisabethmarkt hat eröffnet. Wie das Konzept des neuen Restaurants aussieht, wer dahintersteckt und was auf die Teller kommt, erfahren Sie hier in der AZ.
Ruth Frömmer
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Vom Eingangsbereich aus kann man das Treiben auf dem Elisabethmarkt beobachten.
Vom Eingangsbereich aus kann man das Treiben auf dem Elisabethmarkt beobachten. © Bernd Wackerbauer

München - Wer Schottenhamel hört, denkt an Bier, Hendl und Schweinsbraten. Aber das gibt’s nicht in seinem neuesten Wirtshaus. Zusammen mit Peter und Julian Kinner hat Michael F. Schottenhamel am Elisabethmarkt das Restaurant Eli eröffnet. Der Name ist kurz, der Gastraum dafür umso länger. 200 Menschen finden hier Platz. Von der Wand lächelt ihnen eine Dame entgegen, die so ähnlich aussieht wie die Sisi. Aber sie ist es nicht, sondern die Eli. Und die steht nicht für gutbürgerliche Küche, sondern für "Soulkitchen“. Zielgruppe sind die Schwabinger. Leute um die Ecke eben, Familien, Studenten, Büromenschen.

V.l.: Julian und Peter Kinner und Michael F. Schottenhamel am Tag der Eröffnung ihres gemeinsamen Restaurants Eli am Elisabethmarkt. Im Hintergrund ein Plakat mit der Namensgeberin Eli. Die drei sind gespannt, ob ihre gesunde Küche bei den Schwabingern ankommt.
V.l.: Julian und Peter Kinner und Michael F. Schottenhamel am Tag der Eröffnung ihres gemeinsamen Restaurants Eli am Elisabethmarkt. Im Hintergrund ein Plakat mit der Namensgeberin Eli. Die drei sind gespannt, ob ihre gesunde Küche bei den Schwabingern ankommt. © Bernd Wackerbauer

Peter Kinner hat seine Kochlehre schon mit 15 Jahren gemacht und arbeitete sich Stück für Stück nach oben. Mit 21 Jahren wurde er Deutschlands jüngster Sternekoch. Irgendwann hat er sich mit Schottenhamel zusammengetan. Unter anderem betreiben die beiden die Emmeramsmühle und die Schlosswirtschaft Schwaige – typische bayerische Wirtshäuser. Auch Kinners Sohn Julian ist mit an Bord.

Eli am Elisabethmarkt: Die Location bietet Raum für Experimente

Das Eli war von Anfang an ein ganz anderes, besonderes Projekt. An dieser Stelle war zuvor keine Gaststätte, sondern ein Umspannwerk. Und das ist ein Vorteil. Als neuer Wirt kann man sich frei entfalten und muss keine Erwartungen ehemaliger Stammgäste eines vorherigen Betriebes erfüllen. Das hat Kinner dazu inspiriert, einmal etwas Neues ausprobieren.

So kurz und bündig wie der Name Eli ist auch das Konzept erklärt: gesunde und zeitgemäße Küche. Dafür hat Kinner sich zusammen mit Küchenchef Andreas Kasper viele, zum Teil wirklich innovative, Gerichte ausgedacht.

Die Vorspeisenkarte liest sich wie die eines Levante-Küche-Lokals, aber regionaler. Die Wirte wünschen sich, dass man mehrere Vorspeisen bestellt, in die Tischmitte stellt und teilt. Zwar gibt es auch klassischen Hummus, aber eben auch Süßkartoffelpuffer mit Käse und Speck oder eingelegten und gebackenen Kürbis.

Interessant fand die AZ auch einen Aufstrich aus roten Bohnen und Walnuss. Der schmeckt bodenständig erdig und wird mit Tempeh aus fermentierten Sojabohnen serviert.

Pro Vorspeise bezahlt man 7,40 Euro. Dazu gibt’s Pfannenbrot, eine Art Pizzateig, der aufgeht wie ein Ballon. Serviert wird alles in kleinen, bunten Schälchen. Den ein oder anderen macht das schon satt. Und wer nicht teilen mag, der sucht sich eine Hauptspeise aus. Zum Beispiel Pasta von der Schwabinger Manufaktur La Pastateca. Eine Portion Chitarra (das sind eckige Spaghetti) mit Kumquats, Pak Choi und gebratenen Chorizo-Streifen (17,90 Euro) schmeckt frisch und leicht-würzig.

Wassermelone vom Grill oder Reiswaffeln -  Speisekarte ist ungewöhnlich für ein großes Lokal

Viele Hauptspeisen sind vegan, etwa ein Blumenkohl-Steak (14,40 Euro) oder Wassermelone vom Grill mit Fleischgewürzen (16,90 Euro). Aber wie schaut es mit Fleisch und Fisch aus? Auf der Karte stehen geschmorte Schweinebacken (22,50 Euro) und Milchkalbsleberscheiben (26,20 Euro). Die AZ hat den Zander mit geschmortem Spitzkohl und Kartoffelpüree (28,90 Euro) probiert. Der hat viele Nährstoffe, schmeckt ausgewogen und macht satt. Ein 0,2L-Glas Wein dazu gibt’s ab 8,20 Euro, eine Halbe Tegernseer für 4,90 Euro. Mutige bestellen ein Glas Rosé mit Jalapeno (9,90 Euro).

Am besten bestellt man mehrere Vorspeisen und teilt sie sich. Dazu gibt’s selbst gebackenes Pfannenbrot.
Am besten bestellt man mehrere Vorspeisen und teilt sie sich. Dazu gibt’s selbst gebackenes Pfannenbrot. © Bernd Wackerbauer

Auf der Speisekarte stehen auch frisch gebackene Reiswaffeln (zwischen 12,50 und 17,50 Euro). Das sind nicht die faden Kinder-Cracker mit Styropor-Geschmack, erklärt uns Kinner, sondern geröstete Platten aus gekochtem Sushi-Reis mit diversen Toppings. Auch die Sandwich-Kombinationen, etwa mit Blumenkohl, Miso-Majo und Kichererbsen (14,50 Euro) oder Flusskrebsen (18,20 Euro) machen neugierig.

Die Speisekarte verlockt durchaus zum Zweit- und Drittbesuch. Samstags und sonntags gibt es ab neun Uhr Brunch.

Bequeme Stühle laden zum Sitzenbleiben ein

Die Einrichtung ist klassisch und modern. Im Sommer können die Gäste auch draußen sitzen.
Die Einrichtung ist klassisch und modern. Im Sommer können die Gäste auch draußen sitzen. © Bernd Wackerbauer

Der großzügige Raum ist reduziert und modern eingerichtet mit schlichten Holztischen und bequemen Stühlen und Sesseln. Eine Schallschutzdecke sorgt für eine angenehme Akustik, auch wenn es voll wird. Bei schönem Wetter stehen auch Tische auf der Nordendstraße und am Elisabethmarkt.

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4 Kommentare
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  • HansHerrlich am 06.04.2025 08:45 Uhr / Bewertung:

    Blumenkohl-Steak??? Naja, wärs mog...

  • Philina am 05.04.2025 14:51 Uhr / Bewertung:

    Endlich mal ein ungewöhnlich gutes neues Restaurant. Innovative, phantasievolle Küche, superlecker!

  • FRUSTI13 am 04.04.2025 18:17 Uhr / Bewertung:

    Am Essen liegt es nicht, wenn das Lokal kein Renner wird. Eher an der nichtssagenden Atmosphäre vom neuen Elisabethplatz!

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