Die Tapas der Bayern

Der Italiener hat Antipasti, der Spanier Tapas. Heimische Häppchen gibt’s im "Mongdratzerl"
Laura Kaufmann |
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In dem denkmalgeschützen Teil des Hauptbahnhofs residiert heute das „Mongdratzerl“ – mit einem einzigartigen Konzept.
Daniel von Loeper In dem denkmalgeschützen Teil des Hauptbahnhofs residiert heute das „Mongdratzerl“ – mit einem einzigartigen Konzept.

München - Im Hauptbahnhof finden Hungrige alles vom Heißgetränk bis zum Hauptgericht – heimische Häppchen gibt’s im Mongdratzerl.

In die Mitte des Tisches kommen viele kleine Köstlichkeiten, jeder bedient sich, es wird geratscht und getrunken: Das kennt man von den Türken, die dafür zum Beispiel Meze haben, von den Italienern mit ihrer Antipasti und natürlich isst man dabei in Spanien Tapas.

Bei uns? Gibt’s diese südländische Esskultur nicht wirklich, wird jedem seine Portion serviert. Es sei denn, man ist zu Gast im „Mongdratzerl“ im nördlichen Teil des Hauptbahnhofes: Da werden bayerische Kleinigkeiten in Tapasgröße serviert – Mongdratzerl eben.

In den Vitrinen um die runde Bar in der Mitte des Raumes sind die Häppchen drappiert, vier verschiedene Tapas gibt es für 9,90, neun für 18,90 Euro. „Das Mongdratzerl haben wir vor fünf Jahren aufgemacht – früher war hier eine Cafébar. Was damals am Bahnhof aber gefehlt hat, war was Bayerisches. Das, was die Leute an einem Münchner Bahnhof suchen“, sagt Karlheinz Reindl, Geschäftsführer von der Firma Rubenbauer, die das Mongdratzerl betreibt. Ursprünglich sollten es nur die kleinen Tapas geben, aber der Kunde will eben auch seine Weißwürste und sein Schnitzel.“ Eine klassische Speisekarte hat das Mongdratzerl jetzt auch. Trotzdem kommen die Tapas an: Es gibt Mini-Obatzda, Speckkrautsalat, Käsespätzle, Röstkartoffeln, Krautschupfnudeln und Semmelknödel in Miniaturform wie auch Wiener Schnitzel, Fleischpflanzerl oder Putengeschnetzeltes mit Rahmchampignons und auch Süßes wie Kaiserschmarrn und Apfelkücherl mit Zimtzucker. Dazu eine Auswahl in der Vitrine.

Morgens sitzen um die runde Bar aus edlem Holz die ersten Weißbiertrinker, später kommen Frauen mit Kindern und Geschäftsleute nach der Arbeit, die auf den schweren Möbeln an den hohen Rundbogenfenstern sitzen oder auf Ledersesseln entspannen, und natürlich die Reisenden.

Wann und wie viele, das ist am Bahnhof nie planbar. Der Sonntag ist ein starker Tag, der Dienstag nicht. Zu den Fußballspielen kommen Horden von Fans, natürlich ist es zur Wiesn voll. Zum Papstbesuch blieben die erwarteten Besuchermassen aus – dafür wehte die Vulkanasche Heerscharen ins Mongdratzerl. [/INI_3]„Man muss immer gewappnet sein“, sagt Reindl. Hungrig, das soll am Hauptbahnhof niemand bleiben.

Hauptbahnhof, 6 bis 1 Uhr
 

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