Comeback des Münchner Traditionslokals: Feierliche Eröffnungsfeier des Haxnbauers im Tal
München - Steht in München ein prunkvoll geschmücktes Brauereigespann mit mächtigen Rössern und Kutscher herum, heißt das meist: Hier wird gefeiert. So war es auch, als am Montag die Kaltblüter Gironimo, Rambo, Carino und Hansi den Gästen vor dem Haxnbauer im Tal 38 als Fotomotiv dienten. Zelebriert wurde an diesem Abend das Comeback des Traditionslokals.
Haxnbauer seit 100 Tagen geöffnet – so kommt er in München an
Rund 330 Gäste feiern gemeinsam mit Sebastian Kuffler und Constantin Wahl das neue Wirtshaus, das vor rund 100 Tagen eröffnet hat. Während an dem Abend rund 250 Liter Bier von Hacker-Pschorr fließen und rund 160 Kilo Schweinshaxn-Würfel in kleinen Tellern herumgereicht werden, hört sich die AZ um, wie der neue Haxnbauer in der Stadt ankommt.
Einer, der sich über die Rückkehr des Kultlokals freut, ist Wiesn-Wirt und Dehoga-Kreisvorsitzender Christian Schottenhamel. "Ich finde es ganz wichtig, dass es den Haxnbauer wieder gibt in München", sagt er der AZ. Die Familie Kuffler betrieb den Haxnbauer von 1963 bis 2021 zunächst in der Münzstraße, später in der Sparkassenstraße.
Fußgängerzone im Tal: "Wir würden sicher davon profitieren"
Zum Standort sagt der Gastronom: "Ich freue mich, wenn das Tal eine Fußgängerzone wird und von Gastronomie geprägt ist." Zehn Parkplätze mehr oder weniger seien nicht die Garantie dafür, dass das Tal mehr oder weniger funktioniere.
Anders sieht das Ex-Wirtschaftsreferent und OB-Kandidat Clemens Baumgärtner (CSU). Er wünscht sich mehr Parkplätze im Tal. "Es muss nicht immer das eine oder das andere sein – es geht auch beides", sagt er der AZ. Er verweist zudem auf negative Beispiele reiner Fußgängerbereiche – etwa am Sendlinger Tor.
Positiv gestimmt ist Wirt Sebastian Kuffler. "Wir würden sicher davon profitieren", sagt er der AZ. So oder so würde sich das Tal zu dem entwickeln, was es einmal war. "Damals war es eine Eintrittsschneise nach München, wo ein Wirtshaus nach dem anderen war."
Hype um die Haxnsemmel - Alternative zum Döner?
Dass der Haxnbauer eine Bereicherung für das Tal ist, da sind sich die Gäste einig. Neben Schottenhamel und Baumgärtner feiern an dem Abend unter anderem Wiesn-Chef Christian Scharpf (SPD), Nicole Inselkammer, Schauspieler Francis Fulton-Smith, Georg Strauß oder die Schauspieler des Nockherberg-Derblecken. Auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) schaut zu später Stunde noch vorbei.
Das Wirtshaus sei in seinen ersten 100 Tagen sehr gut angelaufen, sagt Sebastian Kuffler. "Wir haben sehr viele Münchner Gäste", freut sich der Wirt. Auch Touristen würden über die Sozialen Medien den Weg ins Tal finden. Ab diesem Freitag ist im Salettl der historischen Räumlichkeiten zusätzlich ein Stehausschank geöffnet. Die Halbe gibt es hier für 4,20 Euro und die Wirtshaus-Schmankerl freilich auch.
Weitere Haxnbauer-Filialen? "Hauptbahnhof ist eine Gegend ist, die funktionieren würde"
Einen regelrechten Hype erlebt die klassische Haxnsemmel und auch der Haxnleberkas. Hat der Haxnbauer also das Zeug, eine Art Restaurantkette zu werden, mit Semmel auf die Hand als Alternative zum Döner? "Ja", ist sich Kuffler sicher.
Bevor die Räumlichkeiten im Tal in Aussicht standen, hätten sich die Kufflers aus diesem Grund überlegt, mit dem Haxnbauer in Richtung Hauptbahnhof zu ziehen, verrät er. "Ich könnte mir vorstellen, dass der Hauptbahnhof eine Gegend ist, die funktionieren würde", sagt er. Die Haxnsemmel könnte es in Zukunft also auch an weiteren Standorten geben.