"Resonanz überwältigend": Berliner Franchise eröffnet erstmals in München
Wer heuer mit hungrigem Magen auf dem Wedekindplatz in Schwabing steht, hat vor allem die Auswahl zwischen: Burgern, Burgern und nochmals Burgern. Neben der altbekannten Hamburgerei und der Filialen von McDonald’s und Ruff’s Burger reiht sich seit vergangenem Wochenende auch ein Standort der Berliner Kette Burgermeister in die Burgerladen-Riege ein.
Neuer Burgerladen in Altschwabing: "Wir stehen für ehrliche Burger ohne Schnickschnack"
Beim Besuch der AZ an diesem Dienstag hat sich eine längere Schlange vor der Ausgabetheke gebildet. Viele scheinen den neuen Burger probieren zu wollen. Über ihnen hängen Fast-Food-typisch zwei große Bildschirme mit den Nummern der zahlreichen Bestellungen.
Die Burger werden vor den Augen der Gäste frisch gebraten und belegt. Der neue Burgerladen zeichnet sich aus durch schlichtes Interieur aus hellen Fliesen und grünen Elementen und der großen Ausgabetheke als Herzstück.

Ein einfacher Cheeseburger kostet 5,99 Euro. Daneben stehen verschiedene Kekse (3,90 Euro) oder Milchshakes (5,10 Euro) auf der Karte. "Wir stehen für ehrliche Burger ohne Schnickschnack, immer frisch zubereitet mit Zutaten aus eigener Burgermeister-Produktion und Bäckerei", erklärt Simon Büttner, Chief Marketing Officer von Burgermeister, der AZ.
Vorgänger Occam Deli schloss Ende 2024
Viel ist nicht mehr übrig vom Vorgänger Occam Deli. Ende 2024 musste das beliebte Lokal raus aus der Feilitzschstraße 15. Grund für die Schließung nach zwölf Jahren: Der Pachtvertrag wurde vom Besitzer des Hauses nicht verlängert.
Schon damals befürchtete der Betreiber Markus Thatenhorst in der AZ, dass eine Kette sein Nachfolger wird. Es täte der Stadt nicht gut, wenn Ladenflächen an Großinvestoren und Ketten vermietet würden, sagte Thatenhorst. Ende 2024 berichtet die AZ dann exklusiv, dass die Burgerkette Burgermeister in die Räumlichkeiten einziehen wird.
Eröffnung von Burgermeister: "Resonanz war überwältigend"
Die Ankündigung schlug Wellen: Mit dem Café Buur reagierten die Betreiber der Hamburgerei gegenüber auf den angekündigten Burger-Konkurrenten mit einem Store-in-Store-Konzept. Neben Burgern gibt es dort tagsüber jetzt auch Brunch.
Am vergangenen Samstag eröffnete Burgermeister. Die Resonanz sei "überwältigend" gewesen, sagt Büttner. "Ab Minute eins war der Store nonstop voll." Rund 3000 Burger seien an dem Tag über die Theke gegangen. Bei dem Standort in der Feilitzschstraße soll es nicht bleiben. In Zukunft sollen noch ein bis zwei Filialen in München dazukommen, verrät der Marketing-Chef des Unternehmens.
Hohe Burgerdichte am Wedekindplatz: "Die Fluktuation ist relativ hoch"
Auf dem Wedekindplatz genießen einige Leute gerade die Sonne. Die AZ trifft die Studenten Luca Beslmüller (20) und Heinrich Angerstein (20) mit einer Burgermeister-Tüte in der Hand. Angerstein wohne direkt um die Ecke, sagt er. "Ich finde das gastronomische Angebot hier gut – meine Eltern weniger", sagt er.

Aber: "Die Fluktuation ist relativ hoch und die kleinen Läden konnten sich in den letzten Jahren nicht halten", bemerkt Beslmüller. Dass nun vor allem Ketten hier sind, stört die beiden Studenten nicht. "Solange die gut sind, passt es", sagt Angerstein.
Zu viele Ketten? "Die individuellen Läden werden vertrieben"
Im Schatten sitzen zwei Herren, die gerade ihre Mittagspause genießen. "Wir arbeiten hier in Schwabing und essen zweimal die Woche hier in der Gegend", sagt einer der beiden. "Das Angebot sagt uns weniger und weniger zu, weil hier immer mehr Ketten aufkommen und die individuelleren Läden vertrieben werden."
Auch, dass hier jetzt viele Burgerläden ansässig sind, sei auffällig. "Wäre schön, wenn jemand hier wieder etwas Eigenes starten würde", ergänzt sein Kollege.
Konkurrenz als Ansporn: "Genau deshalb sind wir dort vor Ort"
Auch AZ-Leser Günther Glasl (71) aus Garching, der gerade in Richtung U-Bahn geht, hält nicht viel vom Essensangebot rund um den Wedekindplatz. "Das ist alles nicht mein Geschmack". Hin und wieder sei er hier, aber im Wirtshaus Trumpf oder Kritisch.
Sich in der Feilitzschstraße mit mehreren Burger-Konkurrenten messen zu müssen, sieht das Unternehmen als Ansporn. "Genau deshalb sind wir dort vor Ort, weil wir mit unserem Burger-Konzept überzeugen wollen", sagt Simon Büttner. Bisher scheint das zu klappen.
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